Journal Sonntag, 28. Juli 2024 – Regenschwumm, Sonnenbalkon
Montag, 29. Juli 2024 um 6:24Wie angekündigt hatte das Wetter über Nacht umgeschlagen: Schon beim Zu-Bett-Gehen hatte ich die Fenster ins Frische öffnen können, beim ausgeschlafenen Aufstehen war es düster, die dunklen Straßen zeugten von nächtlichem Regen.
Ich startete dennoch mit Balkonkaffee, doch der nächste Regenschauer trieb mich mit unangenehmer Kälte nach drinnen: Es erwies sich, dass ich beim Wandern zu spät zum Mückenspray gegriffen hatte, Stiche an Kniekehle, Schulter, Schläfe und auf dem Rücken machten sich bemerkbar. Unangenehm.
Für gestern hatte ich Schwimmen geplant, auch bei dem vorhergesagt schlechten Wetter. Nach Bloggen und Internetlesen schwankte ich allerdings; ich könnte ja auch einfach mal nix machen? Ausschlag gab dann die Aussicht auf schlechtwetterlich leere Schwimmbahnen, die wollte ich nutzen.
Frühstückssemmeln holte ich allerdings vorher. Lange Schlangen im Glockenbachviertel vor Frühstückslokalen, fröstelnde Menschen in Hochsommerkleidung. Zum Dantebad nahm ich die U-Bahn, das Schwimmbecken war tatsächlich so wenig genutzt wie erhofft. Allerdings stellte ich fest, dass Bahnenziehen unter dunkelgrauem Himmel und die meiste Zeit in Regen deutlich langweiliger war als in glitzernder Sonne; komisch eigentlich, zu sehen gibt’s so oder so nichts.
Frühstück daheim um halb zwei: Ein Restl Rote Bete/Sellerie/Pfirsich, dann zwei Körnersemmeln mit Butter und Tomate. Draußen hatte der Regen aufgehört, über die nächsten Stunden verzogen sich die Wolken. Ich bügelte schnell die angefallene Kleidung weg, setzte mich dann auf den Balkon zum Lesen. Es wurde immer sommerlicher, aber nicht wieder heiß.
Yoga-Gymnastik, eine Folge Bauchmuskeln (core work) – die mich trotz fast täglicher Übungen überraschend anstrengte. Vielleicht stecke ich gerade einfach in einem generellen Formtief, haben echte Sportlerinnen ja auch mal.
Zum Nachtmahl machte Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch mit den Ernteanteil-Zucchini ein Rachel-Roddy-Rezept aus dem Guardian: Spaghetti mit Zucchini, Basilikum und Käse (drei verschiedene).
Schmeckte gut und wirklich besonders. Dazu machte ich Salat mit Haselnussmusdressing. Dann mein Erfolg:
Die Panna cotta war gelungen. Und schmeckte (mit pürierten Mirabellen). Herr Kaltmamsell so: “Jetzt musst du nie wieder Panna cotta machen.”
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Ein ganz hinreißendes “Buch zwei” in der aktuellen Wochenend-Süddeutschen: Nicht nur liebe ich die Isar in München ganz besonders, sie ist auch etwas Besonderes. Und wurde das nicht von selbst. Pia Ratzesberger recherchiert dem einstigen Großprojekt 2000 bis 2011 “Renaturierung” hinterher (zu meiner Erleichterung hinterfragen auch die Verantwortlichen den Titel), unterhält sich mit damals und heute Zuständigen – und beschreibt die Schönheit dieses ungewöhnlichen Stadtgewässers (€).
“Fließendes Glück”.
Ich kann gut verstehen, wenn Münchner*innen hauptsächlich wegen der Isar hierbleiben – oder wegen ihr überhaupt hergezogen sind.
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Wer bis jetzt noch dachte, Architekturjournalismus sei dröge (und damit ungemein irrte), muss jetzt umdenken.
“Zum Internationalen Tag des Sex: Eine Architektur des Schnackselns”.
Am 28. Juli ist Internationaler Sex-Tag. Wir haben sechs Leute aus unterschiedlichen Berufen und Lebensbereichen gefragt: Was macht einen sinnlichen, erotischen, sexuellen Raum aus?
Und eigentlich traurig. (Wenn ich bei dieser Gelegenheit an mein eigenes Erlebnis des erotischen Ferienwohnens erinnern darf?)
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 28. Juli 2024 – Regenschwumm, Sonnenbalkon“
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29. Juli 2024 um 21:13
Wir landeten, vor Jahrzehnten (!), in einer ähnlich ausstaffierten Wohnung in Wales, als wir vorübergehend aus dem Folkcamp flüchten mussten wegen irrsinnig schlechten Wetters. War aber gut. Haben es genossen, endlich im Trockenen.