Journal Mittwoch, 24. Juli 2024 – Lerchenlauf, so lange es geht
Donnerstag, 25. Juli 2024Zu früh aufgewacht, selbst für den Plan eines Isarlaufs vor der Arbeit. Aber mei, wenn ich schon wach und aufgestanden war. Derzeit wieder Hamsterradgefühle, ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Leben ohne wäre. Und was ich dann täte den ganzen Tag.
Unter düsterem Himmel lief ich los, sah aber am Horizont das Versprechen von Wolkenlöchern ins Blau. Es war bereits hell genug, dass ich mir Hoffnung auf mindestens eine weitere Woche mit Isarlauf vor der Arbeit machte.
Wenige andere Läufer*innen unterwegs; der erste, der mir noch zwischen Häusern entgegen kam, zog eine deutliche und meterlange Rasierwasserfahne nach sich, das amüsierte mich.
Körperlich war die gute Stunde mittel, weder Schnaufen noch Bewegung fielen mir so richtig leicht. Und mein Hirn beschäftigte sich mit den beruflichen Bewegungen und meinen Erledigungsplänen nach Feierabend, auch nicht gerade beflügelnd.
Im Büro hielt mich erstmal die Nachtarbeit anderer Leute auf Trab, zwei Stunden nach Start konnte ich geradeaus schauen und mich sortieren.
Meinen Mittagscappuccino verband ich mit einer Erledigung: Abholen der neuen Einlagen (so bunt!). Inklusive Atem- und Geduldsübung an der Kasse mit jemandem, die diesen konkreten Prozess wohl zum allerersten Mal durchspielte. Geduld ihr gegenüber hatte ich schon (ein Herz für Anfängerinnen!), doch ich musste Geduld mit mir haben, die die ganze Zeit vorsagen wollte, weil ich alle Schritte viel schneller begriff, die gesuchte Auftragsnummer längst auf dem Bestellzettel erspäht hatte etc. – aber mit Vorsagen hätte sie ja nichts gelernt. Und mir pressierte es doch auch nicht.
Mittagessen war Pumpernickel mit (niederländischer) Butter, zudem gab’s die restlich unreifen Pfirsiche minus faulen und schimmligen Stellen. Das waren sehr schlimme Pfirsiche, aber nicht schlimm genug, sie ganz wegzuwerfen.
Am Nachmittag war ich erledigt, brauchte aber noch ein paar Infos, um Dinge weiterbringen oder abschließen zu können. Als ich diese hatte, erledigte ich die Arbeit von einer Stunde in zehn Minuten.
Auf dem Heimweg (kühle Luft, die Sonne wärmte angenehm) Drogeriemarkt-Einkäufe. Daheim die nächste Einheit Yoga-Gymnastik: Ich hatte schon wieder vergessen, wie anstrengend das lange Halten bestimmter Positionen sein kann, z.B. warrior.
Herr Kaltmamsell hatte extra eingekauft und war zwischen zwei Arbeitseinsätzen heimgekommen, um uns mal wieder das Nachtmahl zu kochen. Ich hatte mir Linsen und Gemüse gewünscht, es gab Auberginenstücke aus der Pfanne, Linsen – und aus Kichererbsenmehl eine Art Socca, dazu frische Gremolata. Ein ganz wundervolles Abendessen, auch wenn es wirklich nicht fotogen war.
Romanlesen auf dem Balkon, nach Zahnseideln und Zähneputzen weiter im Bett.
§
Heute mal was Französisches (das hatten Sie nicht erwartet, gell?): arte erklärt die ur-deutsche Leckerei Spaghettieis – und ich find’s zum Quietschen niedlich.
https://youtu.be/MEgjJTIO20w?si=MO5eEOmfjSF8-gXR
via @jochenschwarzer