Journal Dienstag, 27. August 2024 – Zwiebeln gegen Bürokälte und andere Arbeitskleidung

Mittwoch, 28. August 2024 um 6:25

Durchgeschlafen! Das gibt’s bei mir nur alle paar Jahre. Na ja fast, durchgeschlafen bis 45 Minuten vor Weckerklingeln, aber das lasse ich gelten. Und ich schlief dann nochmal bis Wecker ein.

Gezieltes Frier-Verhindern mit Zwiebel-System.

Frau mit kurzen weißen Haaren fotografiert sich in großem Spiegel, trägt weiße Jeans, gelben Pulli mit drunter T-Shirt, drüber grauen Woll-Janker

T-Shirt unter Pulli unter Wolljanker, dicke Socken in Turnschuhen. Doch schon wieder unterlief mir ein Denkfehler: Für draußen und den Weg in die Arbeit war die dicke Kleidung ja unnötig; ich schwitzte ganz schön, während die Passant*innen zu einem Drittel in kurzen Ärmeln unterwegs waren.

Aber nicht mal eine Stunde nach Arbeitsstart schlüpfte ich zurück in meinen Wolljanker. (Rundblick bei einer Besprechung in Präsenz: Wollpulli, Jacket.)

Mein vorabendlicher Back-Einsatz, so stellte sich heraus, wäre nicht nötig gewesen: Fehlende Listeneintrag-Disziplin.

Ich kam trotzdem raus auf einen Mittagscappuccino.

Cappuccino auf einem Brett an der Wand, das auf ein Fenster zuläuft, an dem ein Bub von hinten zu sehen ist

Das Kind am Fenster las ein Asterix-Heft, the kids are alright.

Mittlerweile herrschten draußen sonnige T-Shirt-Temperaturen, erst zurück im Büro brauchte ich meinen Pulli.

Zum späten Mittagessen gab es zwei riesige Pfirsiche und eine Scheibe Ziegenrolle, diese besonders gut und aromatisch.

Der Arbeitsnachmittag gestaltete sich etwas durcheinander, Erfolgserlebnis, als eine Software-Funktion, die seit über einer Woche zickt, bei einem anderem Vorgang problemlos durchlief. Das kleine Glück der Bürostute. Es ging so zu, dass ich erst um vier das erste Mal dazu kam, zum namibischen Wasserloch zu gucken (das ist meine medizinische Augenentspannung, man soll ja bei der Computer-Arbeit hin und wieder aus dem Fenster gucken – niemand hat mir gesagt, welches Fenster).

Später Feierabend. Für den Heimweg steckte ich Pulli und Jacke weg, draußen war es warm geworden. Dennoch schlechte Laune. Einkäufe beim Vollcorner.

Daheim Yoga-Gymnastik. Herr Kaltmamsell servierte zum Nachtmahl den Ernteanteil-Chinakohl als unser Standard-Gericht mit Bandnudeln und Räucherlachs. Nachtisch Schokolade. Die kommenden Tage werden von Familienbesuchen auf Herrn Kaltmamsells Seite bestimmt, wir müssen flexibel planen.

Sehr früh ins Bett zum Lesen, etwas anderes fiel mir nicht ein, um die Zeit bis zum Schlafen totzuschlagen. Vom Nußbaumpark klang Blasmusik herüber, ich wippte unter anderem zu einer Version von “Tijuana Taxi” mit den Zehen.

§

Verkehrsschild Baustelle, darauf die Silhouette eines Mannes mit Schiebermütze, der in einen Haufen schaufelt

Verkehrsschilder als modehistorische Zeitkapseln: Wann trugen Bauarbeiter in Deutschland solche Kappen, Schiebermützen? Ich erinnere mich nicht aus meiner Kindheit. (Auch technikhistorische Zeitkapsel: Eigentlich müsste ein Kleinbagger als Symbol dienen.)

Vor Bäumen ein U-Bahn-Schild, daneben ein Unterführungsschild

Erst in der Woche zuvor hatte ich einen Herrn in Anzug und Hut festgehalten, der auf eine Unterführung am Georg-Freundorfer-Platz hinweist.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Dienstag, 27. August 2024 – Zwiebeln gegen Bürokälte und andere Arbeitskleidung“

  1. Frankfurter Radlerin meint:

    Der Bauarbeiter mit Schiebermütze wurde zwischen 1971 und 1992 an Baustellen angebracht. Ich finde ihn sympathischer als das Strichmännchen, welches seit 1992 an Arbeitsstellen gräbt.

  2. Mareibianke meint:

    Mein Vater hat in der ersten Hälfte der 60er Jahre auf dem Bau gearbeitet. Damals gab es noch keine Helme – und wenn doch, dann nur für die “wichtigen” Köpfe – also wenn der Chef mal auf die Baustelle kam. Genauso wie bis in die achtziger Jahre in den Büros ab Abteilungsleiter aufwärts weiße Kittel getragen wurden (jedenfalls in der Lebensmittelbranche war das so).
    Ich finde den Schiebermützen-Arbeiter auch sehr charmant!

  3. Norman meint:

    Das ist Gene Kelly, der da auf der Treppe tanzt.

  4. Norman meint:

    … oder doch Michael Jackson?

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