Journal Donnerstag, 15. August 2024 – Sonnige, feiertägliche Augustfarben

Freitag, 16. August 2024 um 8:24

In den Feiertag ausgeschlafen, zu einem sonnigen und noch wunderbar frischen Sommertag aufgestanden.

Gleichmal eine WhatsApp von den Nifften gesehen: Sie brachen gestern zu dritt mit dem Auto nach Madrid auf, weil es ihnen letztes Jahr so gut gefallen hatte und um die ihnen besonders nahe stehenden Verwandten zu besuchen – so lange es noch geht.

Ich setzte mich zu meinem Morgenkaffee auf den Balkon, hörte einen pöbelnden Eichelhäher im Nußbaumpark – derzeit immer in Verbindung mit seiner Beschreibung in Buddenbohms Tierleben wahrgenommen.

Wie geplant startete ich früh (halb neun) zu meinem Isarlauf, um die Morgenkühle zu nutzen.

In einem Wohnungsflur mit weißen Wänden fotografiert sich eine Frau in Laufkleidung mit kurzen Hosen, Kappe und Sonnenbrille in einem hohen Spiegel

Ich radelte zum Friedensengel und lief Isar-abwärts. Meine Beine und der Rest des Körpers waren leicht, die Luft fühlte sich wunderbar kühl an, ich schwelgte berauscht in dem Licht, dem Glitzern des Wassers, dem Grün von Bäumen und Wiese. Die Fotoreihe Sonne – Wasser – Grün habe ich auf instagram veröffentlicht, hier nur ein Beispiel:

Sonniger Spazierweg neben Bäumen, durch die rechts das Licht auf den Wellen eines Flusses glitzert

Weitere Eindrücke:

Im Gegenlicht von fern der Friedensengel vor blauem Himmel, zwischen Bäumen

Friedensengel – für mich neben der Bavaria Münchens himmlische Beschützerin, von zwei Seiten der Innenstadt.

Nahaufnahme der modernen Bronzefigur des Heiligen Emerams vor Baum und blauem Himmel

St. Emmeram an der Emmeramsbrücke.

Schlichte gemauerte Brücke über Bach, dahinter Bäume, dazwischen ein Kirchturm

Fluss mit einem großen Wehr-Gebäude in der Sonne, schäumendes Wasser

Föhringer Wehr

Wandbemalung vor dunkelblauem Hintergrund: Igel und Hase mit Tauchermaske unter Wasser schwimmend

Durchgang durch Föhringer Wehr

Dichte Bäume und Büsche in der Sonne, dazwischen an einer Brücke ein großes gusseisernes Wappen mit dem Münchner Kindl

Max-Joseph-Brücke

Fußgängerunterführung mit viel Streetart, durch die eine Joggerin entgegen läuft

Unter dem Friedensengel / der Luitpoldbrücke.

Sonnige Parklandschaft, links ein Schild "Rodelberg"

Was macht ein Schlittenberg eigentlich im Sommer?

Herrlitsch! Nach 95 Minuten dehnte ich unter den Blicken des Friedensengels gründlich, schließlich brauche ich meine körperliche Hard- und Software in den nächsten Tagen für weitere ausgiebige Bewegung.

Das frühe Laufen brachte allerdings meine Nahrungsaufnahme durcheinander: Nach der Dusche hatte ich noch keinen Frühstücksappetit und machte erstmal noch einen Milchkaffee.

Längeres Telefonat mit meiner Mutter, ich erzählte vor allem viele Details der Jahrhundert-Hochzeit, die nicht in die Öffentlichkeit gehören.

Gegen halb zwei Frühstück:

Aufgeschnittener Brotlaib mit mittelgroßer Porung

Mit dem Brot war ich sehr zufrieden: Ich hatte aus Gaudi ein paar Esslöffel eingeweichten Leinsamenschrot untergeknetet, was den Teig durch die zusätzliche Flüssigkeit ziemlich weich und schlecht handzuhaben gemacht hatte, doch die Porung wurde so viel besser.

Draußen blieb es Hochsommer, allerdings inklusive der tageszeitlichen Hitze, ich bevorzugte also wieder das hitzefreie Drinnen. Dort las ich Zeitung, dann weiter Roman (Colm Tóibín, Brooklyn nahm nach dem ersten Viertel endlich Fahrt auf), erledigte sogar eine kleine Tüchtigkeit: Wanderstiefel reinigen und einfetten. Scheiterte mit einer weiteren Tüchtigkeit: Mit der jetzt zwingenden Sicherheitsdoppelung des Dienstleisters meiner Handy-Zahlung (angekündigter Code per SMS trifft seit Monaten bei keinem Versuch ein), jetzt ist mein Account dort gesperrt, und auf meine Support-Anfragen reagierte niemand. Zefix.

Irgendwann war es Zeit für eine Runde Yoga-Gymnastik – nicht recht genießbar, weil der YouTube-Stream ständig hing und ich ihn manuell anschubsen musste.

Gestern blieb der Abend Gewitter-frei, völlig unvorhergesehen. Doch das bedeutete auch: Keine Blitz-Abkühlung, sondern langsames Sinken der Temperatur. Bei vorerst geschlossenen Fenstern.

Zum Nachtmahl verarbeitete Herr Kaltmamsell Mangold und Fenchel aus Ernteanteil zu einem italienischen Picknick Pie, dazu gab es einen leichten italienischen Rosé, gutes Abendessen. Danach Eiscreme: Ich bin der billigen Lidl-Hausmarke-Eiscreme verfallen, Erdbeer-Joghurt schmeckt nach echten Erdbeeren! Dabei habe ich’s eigentlich gar nicht so mit Speiseeis. Und noch ein bisschen Schokolade.

Beim Zu-Bett-Gehen konnte man Fenster und Türen bereits öffnen, ich freute mich auf ein weiteres Ausschlafen an St. Brück.

§

Seit ein paar Monaten lasse ich mir übrigens täglich mehrfach das Herz brechen: Ich folge auf Mastodon dem Account @auschwitzmuseum, der von den Inhaftierten in Auschwitz erzählt, Mensch für Mensch, meist endend in “he/she did not survive”. Gestern zum Beispiel von Czesława Kwoka, schaun Sie sich nur das G’sichtl an. Ich trauere um jeden und jede.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 15. August 2024 – Sonnige, feiertägliche Augustfarben“

  1. FrauC meint:

    Wieder mal soo schöne Fotos vom Lauf! Wie transportieren Sie da eigentlich Ihr Handy? Ich stelle es mir furchtbar nervig vor, das für jedes Bild aus einer Bauch- oder Armtasche klauben zu müssen, aber Umhängen scheint mir fürs Laufen auch nicht praktikabel. (Nur ein wirrer Gedanke, bin selbst keine Läuferin.)

  2. die Kaltmamsell meint:

    Ich trage das Handy einfach in der Hand, FrauC. Manche Laufhosen haben dafür seitlich eigene Taschen, doch zum einen ist mir das Rausklauben tatsächlich zu nervig, zum anderen zieht das Gewicht die Laufhose ein wenig runter.

  3. Anne meint:

    Danke für den Tipp mit dem Erdbeer-Joghurt-Eis. Ist es ein Bechereis, Stieleis oder eine von diesen großen Schalen?

  4. die Kaltmamsell meint:

    Große Schalen “Bon Gelati”, Anne.

  5. Bobbie meint:

    Sie haben ja wirklich ein wundervolles Leben mit allen Möglichkeiten in und um München.

  6. Hauptschulblues meint:

    Danke für den Auschwitz-Hinweis.

  7. Ulrike meint:

    Nach meinem Kenntnisstand wird der Geschmack nach Erdbeeren des Erdbeerpürees durch natürliches Aroma (Schimmelpilz auf Holzspänen) verstärkt. Das Eis sollte also definitiv nach Erdbeeren – welcher Herkunft auch immer – schmecken

  8. die Kaltmamsell meint:

    Aber das wird doch in der gesamten Lebensmittelindustrie so gemacht, Ulrike, nicht nur bei diesem Produkt, oder?

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.