Journal Montag, 12. August 2024 – Schwerer Ausstieg aus der Hochzeitsblase

Dienstag, 13. August 2024 um 6:23

Erschöpfung schlug nachts die Unruhe vor erstem Arbeitstag: Ich schlief gut, wachte zur normalen Zeit auf und nutzte nicht die extra 30 Minuten, die ich mir eigentlich für Schlaf gegeben hatte. Beim nächtlichen Klogang war es draußen endlich kühl genug gewesen, dass ich Fenster und Balkontüren öffnen konnte.

Balkonkaffee, dann konnte ich mich gemütlich fertig machen: Herr Kaltmamsell hatte ja Ferien und übernahm Haushaltliches.

Marsch in die Arbeit durch einen bereits recht warmen Hochsommermorgen. Im Büro geordneter Arbeitsstart: Keine Katastrophen, nichts wirklich Unerwartetes.

Meinen Mittagscappuccino bei Nachbars verband ich mit einem Einkaufsmarsch zum Lidl: Ich hatte nichts für Brotzeit im Haus gehabt. Später am Schreibtisch wurden das zwei Bananen sowie Hüttenkäse mit Leinsamenschrot.

Arbeit war ziemlich anstrengend – weniger wegen Dingen, die in meiner Abwesenheit angefallen waren, sondern weil ich mit dem Kopf noch so sehr bei den Eindrücken vom verlängerten Wochenende war. Und dann postete der Rabbi auch noch Bilder von der Trauung. Zudem war die WhatsApp-Gruppe, die das Hochzeitspaar für Abstimmungen und schnelle Infos eingerichtet hatte, längst zur Anlaufstelle für Kuscheln, Glückwünsche, Zusammenfassungen, Foto- und Kontaktaustausch geworden.

Das Büro ließ sich halbwegs kühl halten, für einige manuelle Tätigkeiten, die gestern anfielen, ging ich in den wunderbar kühlen Flur.

Nach Feierabend hatte der Himmel gewitterlich zugezogen, das verhinderte die unangenehmste Hitze.

Straße mit Zebrastreifen, dahinter alte Wohnhäuser

Verkehrswende! Hurra! Dieser Übergang auf meinem Arbeitsweg war immer mühsam, weil die Straße fast immer ziemlich von Autos befahren ist. Jetzt gibt es einen Zebrastreifen – ich habe eine ungefähre Vorstellung, wie viele Jahre der Bezirksausschuss dafür gekämpft haben muss.

Über der Theresienwiese sah ich erst einen Mauersegler, dann noch einen – jetzt fällt mir aber kein Grund mehr dafür ein. Bleibt gerne noch länger, aber wird’s da nicht ein bisschen knapp mit Afrika für den Rest des Jahres?

Abstecher zu einem Tchibo-Laden, bei dem ich Bestellungen abholte, dann direkt nach Hause. Herr Kaltmamsell hatte die Temperatur der Wohnung gemäßigt gehalten, wundervoll. Ich entschwitzte beim Fingernägelkürzen, dann turnte ich endlich mal wieder eine Runde Yoga-Gymnastik (ich hatte die Reise-Yogamatte sogar nach Essen mitgenommen, aber es bot sich wirklich keine Gelegenheit).

Herr Kaltmamsell servierte Nachtmahl:

Gedeckter Tisch, auf den Tellern was der Text unterm Foto beschreibt

Zwischen uns vegane Sushi (auf Wassermelonen-Basis – gut, aber weit entfernt von Sushi), auf unseren Tellern köstliche Aubergine mit Safran-Joghurt. Zum Nachtisch gab es erst die erste Wassermelone der Saison (super!), dann Schokolade.

Golden angeleuchtete Abendwolken über Bäumen

Für den Abendhimmel verzogen sich die Gewitterwolken wieder, doch es blieb zu warm zum Lüften. Im Bett nach der wunderbar schrägen und konzisen Kindheits- und Jugendgeschichte Die Infantin trägt den Scheitel links von Helena Adler mal wieder was Englisches aus der Stadtbibliothek: Colm Tóibín, Brooklyn.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Montag, 12. August 2024 – Schwerer Ausstieg aus der Hochzeitsblase“

  1. Trulla meint:

    Ich bin gespannt auf Ihre Buchbesprechung. Für mich war Colm Toibin eine großartige neue Entdeckung und ich habe schnellstens danach zu “Long Island” und weitere seiner Werke gegriffen.

    Kompliment: ganz sicher waren Sie und Herr Rau bei den Hochzeitsfeierlichkeiten eine optische Bereicherung der Gästeschar.

  2. Anita meint:

    Danke für den Hinweis auf Rabbi Weingarten und die dort entdeckte Dokumentation über seinen persönlichen Weg. Sehr informativ, bewegend und erklärend.

    https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/220306-ultraorthodox-der-kampf-des-rabbi-akiva-dokfilm-100.html

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