Journal Donnerstag, 17. Oktober 2024 – Zwischenspiel Herbstsonne

Freitag, 18. Oktober 2024 um 6:31

Vor Weckerklingeln mit Unruhe aufgewacht (in dieser Phase fiel mir auf, dass ich für die Berlin-Hotelbuchung am Vorabend keine Bestätigung erhalten hatte), bei Weckerklingeln Freude über den klaren Sternenhimmel, Orion grüßte funkelnd.

Ein einzelner Herbstsonnentag dazwischen, am Freitag kommt der Regen zurück, ich versuchte so viel Herbstsonnenfarben in mich reinzugucken, wie an einem Arbeitstag ging.

Besonders erfreulicher Marsch in die Arbeit in Morgendämmerung.

Blick aus einem Bürofenster auf ein modernes Bürogebäude in goldener Morgensonne

Am Schreibtisch verschiedentliche Kapriolen, u.a. brauchen Sie nicht zu meinen, dass mein Arbeitgeber Druckschriften einfach so ins Nicht-EU-Ausland schicken kann: Ich lernte und lerne viel über Exportkontrolle (und musste meinen inneren Schabernacki im Zaum halten, der vor Ideen fürs Ausfüllen der Formulare nur so sprühte). In einer anderen Sache erwies sich wieder, dass “schnell mal” fehlerhafte Ergebnisse erzeugt, deren Folgen man gut und gerne ein Mehrfaches der schnellen Zeit hinterherkorrigiert. Muss dringend daran denken, solche Ansinnen beim nächsten Mal abzuwehren. Vor allem wenn sie von mir selbst kommen, die offensichtlich beweisen muss, dass Unvorhergesehenes “gar kein Problem” ist. (Dabei lernte ich doch schon vor Jahrzehnten die “quick and dirty”-Lösungen der dänischen Kollegen zu fürchten, mit denen sie sich stolz von uns gründlichen und systematischen Deutschen absetzten, wie lernresistent kann eine sein?)

Dazwischen Check beim Berliner Hotel: Am Telefon kein Durchkommen (ich bin immer noch auf dem Stand, dass Hotel und Gastro am besten telefonisch zu erreichen sind), doch meine E-Mail-Anfrage wurde schnell beantwortet – “Systemwechsel” -, die Reservierungsbestätigung traf kurz darauf ein.

Draußen herrlicher Sonnenschein, beim mittäglichen Marsch zum Markt (Äpfel, Käse – einem Kundengespräch entnahm ich, dass die Standlbetreiber die angebotene Ware tatsächlich selbst herstellen) fand ich heraus, dass die Luft wundervoll roch (u.a. nach Kälte, obwohl es doch besonders warm war).

Blick von unten aus einem U-Bahn-Ausgang, oben Sonne, blauer Himmel, hebrstbunte Bäume

Spätes Mittagessen: Birne, Roggenvollkornbrot, Granatapfelkerne mit Joghurt.

Mittelpressieriger Nachmittag. Überraschende Entdeckung, dass ich Karriere gemacht habe – zumindest was die IT-Betreuung angeht.

Blick ins sonnige Draußen mit einer Industriellenvilla und einem modernen Bürogebäude, an dessen Boden zwei Menschen in der Sonne sitzen

Nicht zu später Feierabend, ich wollte noch ein wenig Herbstfarben gucken im Westpark. Dort stellte ich allerdings fest, dass die Sonne dafür bereits zu tief stand. Ich machte nur eine kleine Runde. Zudem war ich gestern extrem geruchssensibel, nahm das Parfum/Haarspray, den Weichspüler an der Kleidung von Passant*innen störend wahr, wo ich doch nach den Herbstgerüchen des Parks suchte.

Im Vordergrund See mit Gänsen, im Hintergrund herbstbunte Parkbäume

Eigenartiger Sonneneinfall zwischen Bäume, sehr lange Schatten, ein Radler fährt auf die Bäume zu

Genau die tiefe Sonne ermöglichte aber diesen großartigen Anblick.

Heimweg über die Theresienwiese. Dort steht immer noch sehr viel Oktoberfest rum, doch genossen auch reichlich Menschen das milde Wetter und den Platz.

Zu Hause traf ich noch Herrn Kaltmamsell, der aber schon bald zu einer Verabredung aufbrach. Ich turnte Yoga-Gymnastik und nahm mir dann den Ernteanteil vor. Na gut, den Kopf Endivie. Zumindest die Hälfte davon.

Aufsicht auf eine weiße Schüssel mit grünem Salat

Dressing: Zitronensaft/Olivenöl, eine halbe süße Zwiebel reingescheibelt. Schmeckte mir sehr gut. Dann noch Käse, gefolgt von Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, Colm Tóibín, Long Island ausgelesen (ok), das wieder mit einem Cliffhanger endete. Gleich die nächste Lektüren in der Münchner Stadtbibliothek recherchiert, Karsten Dusse, Das Kind in mir will achtsam morden gesichert.

§

Wenn Ihnen mal wieder jemand mit irgendeiner sprachlichen Erscheinung kommt, die “doch logisch” sei:
Die Aussprache der Zeichenfolge ear im Englischen.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 17. Oktober 2024 – Zwischenspiel Herbstsonne“

  1. Joriste meint:

    gestern noch zum Mann gesagt, ich würde so gerne mal wieder was ‚unbeschwert-lustiges-wie-es-nur-auf-Englisch-geht‘ sehen. Zwar hatte ich keine Filmchen gemeint, but there we go! Vielen vielen Dank für den Link, making my weekend.

  2. Ilka meint:

    Bei Gastro und Hotel bevorzuge ich Schriftliches – und dann musste ich mich an einem Tag gleich zweimal mit Vietnamesisch und Italienisch herumschlagen. Ist gerade am Telefon und mit einem für diesen Sprachraum unaussprechlichen Namen eine Herausforderung.
    Wünsche einen nicht zu stressigen Freitag
    Ilka

  3. lihabiboun meint:

    Ha ha ha, das “ear” Filmchen ist wunderbar! Dazu auch: Das Sweatshirt nennen die Franzosen un sweat und sprechen das aus wie sweet. Ich schmeiß mich jedes Mal weg.

  4. marthe meint:

    Ein ganz wunderbares Foto, (vor dem Endivienfoto)! Ich bin hin und weg und stelle mir vor es könnte Preise gewinnen.
    Freue mich „pressieren“ zu lesen, hier mittelpressierig.
    Dass Sie Karriere gemacht haben wirkt sich hoffentlich nicht unangenehm auf Sie aus

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