Journal Freitag, 18. Oktober 2024 – Wochenendfeiern mit feinen Cocktails

Samstag, 19. Oktober 2024 um 8:45

Der Wecker riss mich aus tiefem Schlaf, ich stand unwillig auf.

Der Tag startete hell, ich bekam auf dem Weg in die Arbeit nochmal Herbstleuchten.

Blicke eine innenstädische Straße entlang, gesäumt von herbstbunten Bäumen, ins Morgenlicht

Straße mit niedrigen Funktionsbauten, gesäumt von herbstbunten Bäumen, ein wenig goldenes Morgenlicht

Geordnetes Arbeiten am Schreibtisch, während draußen der Himmel zuzog. Für den Marsch zu meinem Mittagscappuccino im Westend klappte ich dann bereits die Kapuze hoch gegen Regentropfen.

Zu Mittag gab es rohe Kohlrabi-Schnitze (Ernteanteil), einen Apfel vom Markt (Sorte Nikoter – so saftig, dass es beim Reinbeißen rundum spritzte), Sahnequark mit Joghurt und einem Restl Zwetschgenröster.

Im Verlauf des Arbeitstags überlistete ich mich zu überraschend viel Erledigungen. Vereinbarte nebenher auch endlich einen seit vielen Jahren empfohlenen Termin in der Myom-Sprechstunde des Klinikums Neuperlach.

Freitagspünktlicher Feierabend, ich spazierte unter dunkeldüsterem Himmel zum Vollcorner für reichlich Wochenend-Einkäufen.

Als ich daheim meine Einkäufe auspackte, stand ich verdutzt vor einem vollen Kühlschrank: Unsere Einkaufslisten-App RememberTheMilk hatte nicht ordnungsgemäß synchronisiert und bereits gelöschte Posten weiterhin angezeigt – und so hatten wir die Liste beide abgearbeitet. Jetzt gab es sehr viel Joghurt, Eier, Butter. Unter anderem. Ich ärgerte mich.

Am Abend waren wir mit einer langjährigen Internet-Bekanntschaft zum Cocktailtrinken verabredet (sie hatte sich bereit erklärt, als Anlass dafür zu dienen, nachdem Herr Kaltmamsell und ich es seit langer Zeit nicht mehr auf Cocktails geschafft hatten), davor blieb Zeit für Wäscheaufhängen und Yoga-Gymnastik.

In leichtem Regentröpfeln spazierten wir ins Auroom, große Freude beim Wiedersehen.

Auf dunklem Holz in gedimmter Beleuchtung drei Gläser mit Cocktails, zwei davon rötlich, in einem Longdrinkglas ein sehr heller. Dahinter angeschnitten der Oberkörper einer Frau

Auf dunkler Tischplatte zwei Cocktails, außerdem eine Wasserflasche und Wassergläser, im Vordergrund ein weißes Porzellantablettchen. darauf weißes Sake-Kännchen, weißes Sake-Tässchen

Vor allem der zweite Cocktail, den ich auf Empfehlung des Baristas gewählt hatte (ich wollte etwas Frisches), schmeckte mir ganz hervorragend. Die anderen beiden waren mit ihren Getränken (auch ohne Alkohol) sehr zufrieden. Dazwischen gab es Oliven, Speckpflaumen, Flammkuchen gegen den Hunger. Und Austausch vor allem über den aktuellen Stand des Gymnasiallehrens, der berufliche Hintergrund der beiden.

Nicht allzu späte Heimkehr. Ich hatte noch Hunger und ließ mir von Herrn Kaltmamsell ein Omelett mit Käse backen (die vielen Eier mussten ja weg), danach noch Schokolade.

In Blau-, Grün- und Beigetönen groß melierte selbstgestrickte Socken

Die allerschönsten Stricksocken gibt es nicht zu kaufen. Und sie halten ein Leben lang (die beiden Paar, die mir eine damalige Freundin vor 40 Jahren strickte, sind weiterhin in Nutzung – und ich musste sie noch nicht einmal stopfen).

§

Von der Serie “Reden wir über Geld” im Wirtschaftsteil der Süddeutschen habe ich ja schon mehrfach geschwärmt, die gestrige Folge fand ich besonders lesenswert: Interviewt wird Andreas Hofmeir, Tubaspieler aus der Holledau (€).
“‘Da, wo viel Geld ist, sind die schlimmsten Leute'”.

„Meine Steuererklärung ist der pure Horror für alle Beteiligten, weil ich ja zum Teil auch in Japan, in Brasilien, in Amerika verdiene.“
Und das, obwohl Sie sich ja gar nicht richtig anstrengen beim Üben.
„Ich finde mein Leben dennoch sehr anstrengend. Wenn ich zum Beispiel zum Flughafen fahren muss, ist das wahnsinnig mühsam. Mit der Tuba, die ja relativ groß ist, ist das noch viel schlimmer.“
Ist das Sperrgepäck?
„Es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine ist, einen zweiten Sitz im Flugzeug zu buchen für die Fanny. Das ist meine favorisierte Lösung, weil man dann auch zwei Essen bekommt.“

Werde mir noch lange vorstellen, wie dieser 12-Jährige stundenlang Autoscooter fährt von seinem Tuba-Verdienst.

(Ich möchte fuchteln, dass wir hier Bayern nämlich auch SO sind, fei, dann fällt mir ein, dass doch hoffentlich nur wenige die abschreckenden Klischee-Beispiele an der Landesregierungsspitze für repräsentativ halten.)

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Freitag, 18. Oktober 2024 – Wochenendfeiern mit feinen Cocktails“

  1. Beate meint:

    Ahhh … das sind Zauberball-Socken, und das Muster hab ich – wenn ich mich recht erinnere – auch schon mal gestrickt!

    Im Winter trage ich fast nur meine selbstgestrickten ….

  2. Martina meint:

    Danke für den Hinweis auf das Interview mit Andreas Hofmeir. War sehr interessant und lustig.
    Ich bin keine Abonnentin der Zeitung, doch habe einen Ausweis der Stadtbibliothek München. In der Onleihe sind dort immer die letzten 7 Ausgaben verfügbar. Und meistens auch sofort ausleihbar.

  3. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Musste beim Herrn Tubaspieler sehr lachen, da mir wieder einfiel wie ich vor Jahren einmal gelesen/gehört habe, das auch die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker immer mit ihrem Instrument zusammen im Passagierraum sitzen. Das möchte ich gerne mal sehen!
    Allen ein schönes Wochenende!

  4. Flusskiesel meint:

    Es gibt ,,Remember the Milk” noch? Das war die erste, ernst zu nehmende Todo-Listen-Web-App damals.
    Da schaue ich doch gleich mal wieder rein und verbrenne ein paar Stunden dieses Sonntags mit Ausprobieren!

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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