Journal Samstag, 12. Oktober 2024 – Herbstschwimmen- und -lesen, beheiztes Fremdsitzen

Sonntag, 13. Oktober 2024 um 8:31

Beim Aufwachen funkelte mich vom ganz leicht schon hellen Himmel Venus an. Ich hatte wirklich gut geschlafen, mit schönen Gefühlen von der Augusthochzeit geträumt.

Über herbstlich bunten, aber verschwommenen Bäumen ein Kirchturm im Nebel

Das richtige Tagwerden brachte ein wenig Herbstnebel mit, in der Münchner Innenstadt selten.

Die Tagesplanung war davon bestimmt, dass ich abends mit Herrn Kaltmamsell in ein Konzert gehen würde, das als Chorkonzert angekündigt war (die Formulierung hat Gründe). Und zwar als die-Frau-an-seiner-Seite, denn er war als Mitglied des Direktorats eingeladen.

Nach dem Bloggen und ein wenig Räumen machte ich mich recht früh fertig fürs Schwimmen. Da es doch nicht so sonnig war, wie die Wettervorhersage als Möglichkeit angekündigt hatte, entschied ich mich fürs Olympiabad (und nicht Dantebad, in dem ich gern im Sonnenlicht geschwommen wäre), fürs Radeln dorthin brauchte ich Mütze und Handschuhe.

Die Schwimmrunde verlief nur mittelgut, weil sie sich anstrengend anfühlte, unter anderem wegen eines zickenden rechten Ellbogens: Eines der seltenen Male, dass ich nach meinen 3.000 Meter stolz auf mich war, weil ich das Gefühl hatte, etwas geleistet zu haben.

Durch eines der Plexiglas Dächer des Olympiageländes schräg nach oben fotografiert, man sieht den Olympiaturm, zu seinen Füssen sonnige Herbstbäume, lnks davon das BMW-Gebäude, im Vordergrund einige Passanten

Auf dem Heimweg kaufte ich in Schwabing Espresso. Mittlerweile nehme ich an, dass ich die einzige Kundin in diesem Café bin, die das Angebot Kaffebohnenkauf mit Mahlen nutzt: Die (freundlichen) Angestellten wirken jedesmal überfordert, und der Chef muss eingeschaltet werden. Ich habe auch gelernt, “zweimal ein halbes Kilo” zu bestellen statt “zweimal ein Pfund”, um eine weitere Rückfrage an den Chef zu vermeiden.

Ich juckelte von roter Ampeln zu roter Ampel heim, eine davon nutzte ich, um in mehr Sonne und Wärme Mütze und Handschuhe abzulegen.

Frühstück kurz nach eins: Apfel (nee, die taugen wirklich besser für Kuchen), Roggenvollkornbrot mit Butter und Tomate (jetzt wohl wirklich die letzten aus Ernteanteil), eine Scheibe mit spanischer Nocilla.

Gemütlicher Lesenachmittag an Esstisch und auf Sofa: Wochenend-Süddeutsche, SZ-Magazin vom Freitag, Roman Long Island von Colm Tóibín.

Von Papier fotografierte Grafik mit Überschrift „Sars-CoV-2 Viruslast im Abwasser von München“, darauf eine Kurve, die Ende September steil nach oben geht

Nur für Chronik hier festgehalten, aus dem Münchner Lokalteil der Süddeutschen.

Da wir zu unserem Abendtermin schon kurz nach sechs das Haus verlassen mussten und mir ein Abendessen vorher zu früh war, bereitete Herr Kaltmamsell das Nachtmahl so weit vor, wie es ging, und wir verschoben auf danach.

Das Konzert hatte dann mit Kindern zu tun und war nur zu einem geringen Teil ein Chorkonzert. Sagen wir so: Es war warm, ich konnte sitzen, und niemand wollte etwas von mir. Das waren doch schonmal drei positive Faktoren.
Und auf den letzten Metern des Hinwegs bekam ich Fledermäuse zu sehen, viel größere als bei uns am Haus.

Zurück daheim waren wir nach halb zehn, als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell dann um zehn: One-Pot-Pasta mit Kürbis.

Weißer, tiefer Teller auf Tischset aus Korb, im Teller Spaghetti, Kürbisstücke, kleine Spinatblätter, Walnussstücke, rechts daneben eine rote Serviette, Gabel und Löffel

Schmeckte hervorragen, die Kombination Kürbis-Spinat (oder Mangold) hatte mir sofort eingeleuchtet. Zum Veganisieren würde ich den Feta durch Kichererbsen aus der Dose ersetzen (die Eiweiß-Komponente) und mit ein wenig Zitronensaft abschmecken. Nachtisch Gewürzkuchen.

Zum Einschlafen brauchte ich ein wenig Nasenspray: Nach Langem mal wieder Chlorschnupfen vom Schwimmen.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Samstag, 12. Oktober 2024 – Herbstschwimmen- und -lesen, beheiztes Fremdsitzen“

  1. Frankfurter Radlerin meint:

    Beim Geflügelstand auf dem hiesigen Wochenmarkt weiß ich mittlerweile auch, bei welchem der beiden Verkäufer ich wahlweise “500 Gramm” oder “ein Pfund” Hähnchenbrust ordern darf.

  2. kecks meint:

    Falls Interesse an den Abwasserwerten diverse Krankheitserreger betreffend besteht: Hier meist aktuelle Messungen für Muc und Gesamtbayern https://www.bay-voc.lmu.de/abwassermonitoring .

  3. Sonni meint:

    “Es war warm, ich konnte sitzen, und niemand wollte etwas von mir.”

    Danke, made my day. Ich werde dieses geniale Framing bei nächster Gelegenheit ausprobieren

  4. Sandra meint:

    Kaffeebohnen verkaufen und die Einheit „Pfund“ nicht kennen? Seltsam. Ich komme mir beim Metzger immer komisch vor, wenn ich 250g, anstelle eines halben Pfundes bestelle.

  5. Micha meint:

    Oh, ich konnte eine Inspi fürs Abendessen beisteuern – schön! Ausnahmsweise nicht auf Glastellern, die für mich ja ganz charakteristisch (und einzigartig ?!) fürs Hause Kaltmasell sind!

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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