Journal Samstag, 2. November 2024 – Wohnungskrankheiten

Sonntag, 3. November 2024 um 7:38

Die Nacht verlief ein wenig unruhig, selbst im Bett schmerzten meine Füße (die beim Wandern dieselben Stiefel und Einlagen getragen hatten wie beim schmerzfreien Wandern auf Mallorca).

Bloggen an Milchkaffee. Einer der beiden aufgedrehten Heizkörper im Wohnzimmer gluggerte und gurgelte laut wie schon die vier Tage zuvor, und jetzt muss ich doch mal die gesammelten aktuellen Malaisen der Mietwohnung zusammenfassen:
– gurgelnder Heizkörper (selbstverständlich nach dem Termin, zu dem die Hausverwaltung um Meldung von Fehlfunktionen der Heizung gebeten hatte, um diese in einem Aufwasch zu beseitigen), nur das erste Fünftel wird warm
– leicht klemmende Wohnungstür (Anfang des Jahres war wegen stark klemmender Wohnungstür ein Schreiner dagewesen und hatte die Scharniere ersetzt, danach hatte sie ein paar Wochen nicht mehr geklemmt, dann aber doch wieder)

Weiße Kassetten-Altbautüre mit Messing-Klinke, die zum Türrahmen einen Spalt hat

– immer stärker klemmende Schlafzimmertür, nach Monaten der Verschlechterung ist sie mittlerweile selbst mit aller Kraft nicht mehr zu schließen, als das Foto zeigt. Öffnen dann nur mit filmreifem Schultereinsatz
– hörbar tropfender Spülkasten im Bad; sowas habe ich schon mal selbst repariert (na ja, innen an allen beweglichen Teilen so lange rumgejuckelt, bis nichts mehr tropfte), doch nach Öffnen des Kastens kann ich nicht mal ausmachen, wo es tropft, nicht im sichtbaren Wasser

Le grand GNARF!

Wie geplant wusch ich Bettwäsche samt Überdecke: Jetzt stellte ich wirklich auf winterliches Federbett um, bislang reichte eine Baumwolldecke zusätzlich zum Sommerbett.

Draußen war es kalt und grau, das nahm mir die Lust zum Radeln. Also fuhr ich mit der U-Bahn ins Olympiabad zu meiner Schwimmrunde.

Das Schwimmen im mittelstark genutzten Becken war endlich mal wieder richtig schön. Schon nach wenigen Bahnen fühlte ich mich stark und im Fluss, auch wenn es immer wieder im Kreuz zwickte, auch mal bis ins Bein. Und ich musste mich nicht ärgern, war von freundlichen Schwimmer*innen umgeben. Beim Verlassen der Schwimmhalle lud ich meine Bäder-Card ordentlich auf.

Auf dem Heimweg stieg ich am Marienplatz aus, Einkäufe im Edeka Sendlinger Straße, unter anderem Frühstück. Das gab es kurz vor zwei: Apfel, erste Gabeln des jüngsten von Herrn Kaltmamsell angesetzten Chinakohl-Kimchis (super!), zwei Vollkornsemmeln mit dick Butter und hauchdünnen Scheiben italienischem Schinken – darauf hatte ich mich sehr gefreut.

Wochenend-Süddeutsche gelesen. Darin wie schon seit Wochen Spekulationen und Prognosen zur US-Präsidentschaftswahl nächsten Dienstag; eigentlich überblättere ich die seit Wochen, weil in meinen Augen irrelevant und ohne Neuigkeitswert (im Grunde jedesmal detailreiches Kopfschütteln). Dieses eine Mal las ich noch die Zusammenfassung zu Donald Trumps Lügen (belebgar, er lügt eigentlich in jeder einzelnen Aussage und Behauptung) und warum er trotzdem von so vielen anerkannt wird (wieder Spekulieren und Kopfschütteln, meine Erklärung: die Lügen sind den Leuten einfach egal, sie wollen die Welt brennen sehen). Aber: Gute Überschrift (€).
“Herr der Lügen”.

Ich klappte mein Bügelbrett am Wohnzimmerfenster auf, da war es gerade mal hell genug: Der Tag kam nicht aus dem Trüben raus, und schon um vier wurde es düster. Ein Stündchen Bügeln, auf den Ohren Pink Floyd: Aus dem Spotify-Mix gelernt, dass die nach meiner persönlichen Pink-Floyd-Phase, die aus den 1970er-Alben bis “The Wall” bestand, bombasto-konventionell wurden, nicht mein Geschmack.

Nächste Häuslichkeit: Haselnüsse knacken, nämlich die Tüte voll, die ich vor Wochen von der diesjährig reichen Ernte meiner Eltern mitgebracht hatte. Ich hatte schnell wieder alle Tricks raus, die ich mir bei der letzten Aktion vor Jahren erarbeitet hatte, unter anderem kleine Haselnüsse, die auch für den Kleinnuss-Bereich meines Nussknackers zu klein waren, mit der Trennbeule zwischen Großnuss- und Kleinnussbereich zu knacken. Nach der Hälfte der Tüte hörte ich auf, um mir nicht wie bei eben dieser letzen Aktion Blasen an die Zuckerpüppchen-von-Tifus-Hände zu holen. Den Rest nahm ich mir für Sonntag vor.

Letzte Folge der Pilates-Woche mit Gabi Fastner, leider böses LWS-Zwicken bis Aufjaulen bei Bauchübungen – JAJAJA, der untere Rücken LAG flachest am Boden! Wenn ich meine Lendenwirbelsäule durch kräftige Rumpfmuskulatur schützen möchte, muss ich sie ja wohl trainieren.

Zum Abendessen hatte ich Pizza geplant – endlich mal wieder eine gute, nämlich abgeholt von Italian Shot im Glockenbachviertel. Dorthin spazierte ich durch novemberliche Kälte mit Nebeldunst, wartete nur zehn Minuten.

Pizza mit getrocknetem Schinken, Walnüssen, Käsewürfeln auf Bastset

Pizza Sicilian Shepherd mit getrockneter Feige, Ziegenkäse, Prosciutto, Rucola, Walnüssen. Schmeckte ok, nach dem Transport halt nicht so gut wie frisch aus dem Ofen. Nachtisch Süßigkeiten (ich hatte im Edeka Nachschub besorgt).

Im Bett weiter Percival Everett, James gelesen – es wird schon arg viel ausbuchstabiert und erklärt, mir als Leserin wenig zugetraut.

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Die taz über das Münchner Kunstprojekt “Mash & Heal”:
“Verrottende Geländelimousinen”.

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TANZT! “Thriller”-Groß-Choreo Donnerstagnacht auf der West Village Halloween Parade in New York City.

die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Journal Samstag, 2. November 2024 – Wohnungskrankheiten“

  1. kecks meint:

    Die verzogenen Türen sind aus Holz? Hier war die Ursache dafür das Trocknen der waschmaschinenfeuchten Bettwäsche über denselben.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Ja, kecks, sind aus Holz. Ich schwöre, dass ich noch nie Bettwäsche über der Wohnungstür getrocknet habe, die ist nämlich immer geschlossen.

  3. Karin meint:

    Den Heizkörper würde ich entlüften – das könnte das Problem lösen.
    Ansonsten verstehe ich Ihren Unmut wegen dieser Defekte sehr gut – sowas nervt, auch wenn es nichts größeres ist.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Geht das Entlüften anders als über ein Entlüftungsventil, Karin? An diesem Heizkörper finde ich keines.

  5. Karin meint:

    Oh – ich gestehe ich habe noch nie einen Heizkörper ohne ein solches gesehen. Tut mir leid, dann war mein Tipp für die Tonne.
    Nachtrag: Google gibt Tipps, dabei muss der/das? Thermostat abgedreht werden. Weiß aber auch nicht ob ich mich das trauen würde…

  6. Claudia meint:

    Wenn die Heizkörper ziemlich alt sind, kann es sein, daß das Entlüftungsventil fehlt. Da war bei meinem Heizkörper in der Küche auch der Fall. So etwas kann aber nachgerüstet werden.

  7. Thea meint:

    Die besseren Tipps, auch weil mit kleinen Filmchen, gibt’s auf youtube.
    Gerade gestern (und letztes Jahr) habe ich das mit Ventil und Stift selbst gemacht.
    Man/Frau muss sich nur trauen.
    Schönen Sonntag.

  8. Poupou meint:

    In unserer Wohnung gibt es auch Heizkörper ohne Entlüftungsventil, dafür aber ein einzelnes Ventil an einem Rohr, und zwar am höchsten Punkt, das ist bei uns über der Wohnungstür.

    Hilft auch nicht immer…aber vielleicht gibt es sowas in der Wohnung auch?

    LG
    Poupou

  9. Martina meint:

    Wären Sie so nett, das Kimchi Rezept zu verraten? Dankeschön vorab!

  10. die Kaltmamsell meint:

    Es steht hier, Martina:
    https://www.vorspeisenplatte.de/rezepte/kimchi-nach-art-des-hauses.htm

  11. Peggy meint:

    Ich gebe mal noch die Empfehlung, die Ursache des tropfenden Spülkastens zu finden. Bei meinen Eltern führte das erst vor kurzem zu einem Wasserschaden in der Wohnung drunter. Es tropfte unten aus dem Spülkasten, Erschütterungen durch jahrzehntelange Toilettennutzung machte den unteren Abschluss des Kastens undicht, also die Verbindung zur Toilette. Der Bereich war aber nicht zugänglich, weil hinter Fliesen versteckt. Das Abnutzungsproblem war aber in der Wohnungsgenossenschaften bekannt, war altersbedingt.
    Oder siehst Du es in der Toilettenschüssen tropfen bzw. Wasser laufen, dann ist die Ursache im Toilettenkasten und oft über Dein probiertes Wackeln an allen Teilen oder Austausch des Schwimmers behebbar.

  12. Frau Werwolf meint:

    „Zuckerpüppchen-von-Tifus-Hände“ – großartig!

  13. Helmer meint:

    Andere Temperatur und Luftfeuchtigkeit lassen Holztüren verziehen. Da muss halt der Schreiner nochmal kommen.

    Bei uns ist das Wasser sehr kalkhaltig, daher musste ich auch schon das Innenleben im Spülkasten entkalken und neu fetten um alles wieder dicht zu bekommen. Da gibt es auch hilfreiche YouTube Videos.

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