Journal Mittwoch, 4. Dezember 2024 – Längsten Arbeitstag der Woche abgehakt
Donnerstag, 5. Dezember 2024 um 6:30Bis auf die letzte Stunde sehr gut geschlafen, zu nassem Dunkel aufgestanden.
Ich nahm einen Mittelweg zum späteren Arbeitsanfang, turnte nach Bloggen und Milchkaffee 40 Minuten (mit Aufwärmen) einen Cardio-Pilates-Mix von Fitnessblender. Vielleicht liegt es daran, dass dieses Video zwölf Jahre alt war und die Sportforschung
(-mode?) weitergewandert ist, vielleicht liegt es an meiner eigenen, auch Alters- und Verschleiß-bedingten Veränderung von Sport-Vorlieben: Das ging mir alles zu schnell, sowohl der Wechsel zwischen Hüpferei und Boden als auch der Einstieg in die Übungen, die erst währenddessen erklärt wurden – ich kannte sie zwar alle und wusste die korrekte Haltung und Ausführung, doch durch Yoga und Pilates bin ich mittlerweile gewohnt, dass ich erst ausführlich in die korrekte Ausgangshaltung eingewiesen werde, meist inklusive Begründungen, die mir bei der Selbstkorrektur helfen, und dann loslege. Einige Haltungen der Vorturnerin entsprachen auch ganz und gar nicht dem, was ich kürzlich zu diesen Übungen gelernt habe.
Und schließlich musste ich feststellen, dass meine Wirbelsäule inzwischen auch bei Cardio-Gehüpfe rumpelt wie eine Holz-Achterbahn, die eine oder andere Übung fühlte sich überhaupt nicht gut für mein Kreuz an (z.B. Cardio-Übung im Stehen: ausgestrecktes Bein nach oben und ausgestreckten Arm zusammenführen), ich wandelte ab. Zwar kam ich ins Schwitzen und fühlte mich abschließend gut durchbewegt, diese Folge mache ich aber nicht nochmal.
Marsch in die Arbeit unter vielfarbig grauem Himmel, mittelkalt.
Ohne dass ich mich gehetzt hatte, stempelte ich schließlich nur eine gute halbe Stunde später als sonst im Bürohaus ein.
Dort geriet ich nach Öffnen des Postfachs nur kurz in Hektik (war es doch zu waghalsig gewesen, nicht wie sonst vor acht anzutreten?), fing mich dann aber und arbeitete geordnet.
Zu meinem Mittagscappuccino ging ich in leichtem, kalten Niesel zu Nachbars. Zurück im Büro stürzte der nächste Schwall Arbeit über mich herein, das Mittagessen verschob sich immer weiter. Um halb zwei gab es Mango (wieder eine aus der Textilbranche) mit Sojajoghurt.
Voller Arbeitsnachmittag, das erwartete Loch vor dem Abendtermin wollte sich nicht einstellen. Doch ich beobachtete interessiert, dass ich selbst um fünf noch alert war, wenn ich um ein Arbeitsende erst Stunden später wusste – das war wie beim Wandern, wo die Länge der Strecke eine automatische Krafteinteilung bewirkt: Bei einer 30-Kilometer-Tour fühle ich mich nach 20 Kilometern noch mittendrin, bei einer 22-Kilometer-Tour bin ich nach 20 Kilometern schon mal müde.
In der Online-Abendveranstaltung hatte ich eine rein technische Funktion im Hintergrund, konnte also währenddessen kurz nach sieben gegen Hunger-Bauchweh den zerknautschten Eiweißriegel aus der Schreibtischschublade essen, der genau auf diesen Not-Einsatz gewartet hatte.
Alles klappte, die Vorbereitung mit Tests zahlte sich aus. Jetzt kann ich anfangen, mich vor dem nächsten Termin am 10. Dezember zu fürchten. Doch es wurde kurz vor halb neun, bis ich aus dem Bürohaus kam. Um schneller heim zu kommen, nahm ich bis Theresienwiese für zwei Stationen die U-Bahn (bis ganz nach Hause hätte ich unterm Hauptbahnhof umsteigen müssen), ging nur das letzte Drittel zu Fuß. Zu Hause wartete ein müder Herr Kaltmamsell mit dem Abendessen auf mich: Er hatte die letzten Ernteanteil-Rote-Bete zu einem Linsensalat verarbeitet, der hervorragend schmeckte und auch noch genug für die Brotzeit am Donnerstag hergab.
Zu müde für Schokolade, ich wollte ins Bett. Dort Jonathan Lethem You don’t love me yet ausgelesen – der war nix, Lethem kann das viel besser.
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Wenn man im Studium nachweisen muss, dass die eigene Arbeit nicht KI-generiert ist.
Hilfreiche Detail-Tipps in den Drukos.
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Alte Menschen wie ich witzeln ja gerne, dass ihre orthopädisch gefährlichste Aktivität der Nachtschlaf ist. Mache ich nicht mehr so schnell. Aus dem Wissenschaftsmagazin spektrum.de:
“Tod durch Bett”.
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