Archiv für Januar 2025

Journal Donnerstag, 9. Januar 2025 – Arbeit bis Erledigtsein, aber langsame Beruhigung

Freitag, 10. Januar 2025

Eine Minute vor Weckerklingeln aufgewacht, mein Körperrhythmus ist wieder fest in der Hand der Erwerbstätigkeit. Ich freute mich über den klaren Himmel, der auch für einen Marsch in die Arbeit unter deutlichem Tagesanbruchhimmel sorgte. Beim Kreuzen der Theresienwiese wieder von lauten Krähenschwärmen überflogen.

Am Arbeitsplatz noch vor Blick ins Postfach erstmal das erledigt, das sicherstellte, dass andere Menschen arbeiten konnten (immer schon meine Prio 1). Draußen wurde zu Sonnenschein Tag.

Meine Bereitwilligkeit, an Straßenumfragen von Lokalmedien teilzunehmen, basiert ja auch auf der Annahme, dass das Ergebnis eh niemand sieht, der oder die mich erkennen. Stellte sich heraus: Nicht ganz, ich wurde aus völlig unerwarteter Richtung darauf angesprochen.

Geordnet machbarer Arbeitsvormittag. Beim Nachdenken Blick aus dem Fenster: Ich freute mich wieder über die winterlichen Saatkrähen auf dem Gebäude gegenüber, die sich so anders verhalten als die in der Stadt gewohnteren Rabenkrähen.

Auf einen Mittagscappuccino ins Westend, von sehr milder Luft überrascht worden, Rückweg mit offener Jacke.

Zu Mittag gab es Orangen (köstlich), außerdem Mango (meh) mit Sojajoghurt.

Ein wenig wirrer Arbeitsnachmittag, es wurde schon wieder eher spät. Zumindest verpasste ich dadurch einen heftigen Regenschauer. Ich ging über einen kurzen Einkauf ohne Regenschirm heim, es war immer noch sehr mild.

In meinem Kalender hatte ich für den Abend eine Grünen-Infoveranstaltung für Neu-Mitglieder eingetragen, doch wie ich bereits an den Tagen davor befürchtet hatte, war ich dafür viel zu erledigt.

Zu Hause Häuslichkeiten, Yoga-Gymnastik (oder sogar Yoga: eine Entspannungs- und Meditationsfolge, auf die konnte ich mich gestern nicht richtig einlassen und brach ab).

Gestern gab’s wieder Ernteanteil, aus den darin enthaltenen Kartoffeln machte Herr Kaltmamsell Bratkartoffeln, die gab es mit noch vorhandenen gebratener Paprika und Aubergine sowie Spiegeleiern. Dann noch eine Runde Käse. Nachtisch Plätzchen und Schokolade. Gutes Essen.

§

Ich bin mit den Tagesereignissen ein wenig hinterherer als sonst, wenn ich wegen zu viel Arbeit nicht mal zu einem kleinen Blick in die Timelines komme.

Spannender Fachhintergrund zu den schrecklichen Bränden in Los Angeles (Stichwort “wildland urban interface”) von Branddirektor Ulrich Cimolino bei Tagesschau.de.1

Ich mag mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn das eigene Haus mit gesamtem Hab und Gut samt ganzem Stadtteil wegbrennt.

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Gute Nachrichten in München!
Montags Eintritt frei im Deutschen Museum für alle SWM Kund*innen.

via @stadtneurotikr

  1. Und große Liebe für den ungestellten Bürohintergrund. []

Journal Mittwoch, 8. Januar 2025 – Geackert, draußen winterliche Nässe

Donnerstag, 9. Januar 2025

Mich hatte wieder ein Ohrwurm erwischt: Nachdem sie bei Schwiegers wie so oft gelaufen war, spielte mein Hirn mir nachts bei jedem leisen Aufwachen Dvořáks Sinfonie “Aus der Neuen Welt” vor, den alten Gassenhauer. Weil bereits in der Schule durchgenommen, kenne ich sie sehr gut und hörte dabei jedes einzelne Instrument. (Beim Aufschreiben jetzt spielt mein Hirn sofort wieder los, gna. Besonder stark klebt es an diesen einen Triolen.)

Arbeitsweg im Stockdunklen (Andeutung eines Hellwerdens am Himmel kurz vor Ziel) und unter Regenschirm.

Am Schreibtisch Fortsetzung des Vortags: Zwar kamen kaum neue Querschüsse, aber es gab so viel auf einmal zu tun, dass es mir schwer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen und ich wie eine Stubenfliege ständig die Richtung meiner Tätigkeit änderte. Im Lauf des Vormittags sah ich mich langsam raus und konnte geordneter, somit zackig wegarbeiten. Ich schaffte sogar die erste Treppenrunde des Jahres in den 16. Stock und ging raus auf einen Mittagscappuccino ins Westend.

Sehr erhöhter Blick auf eine Großstadt mit modernen Bürohäusern, davor Bahngleise, düster dunstiger Himmel, ein paar Schneeflocken

Ausblick vom 16. auf München. Aus dem Augenwinkel sah ich den ganzen Tag Niederschlag draußen, um die Mittagszeit hatte er vage die Form von Schnee.

Längsblick auf ein tiefes Fensterbrett vor Schaufenster, darauf ein ausgestrecktes Bein in Jeans mit goldenem Schnürschuh, eine Tasse Cappuccino, vor dem Fenster nasser Fußweg

Guter Cappuccino im Stray.

Mittelspätes Mittagessen: Hüttenkäse, Orangen vom adoptierten Baum (sensationell köstlich und süß!).

Den Nachmittag ackerte ich durch, hatte aber auch eine lang vorbereitete Besprechung, in der die Erleichterung meiner Arbeitslast das Ziel war. Durch die wurde es allerdings wieder ziemlich spät, bis ich meinen Rechner runterfahren konnte.

Keine Einkaufsrunde nach Feierabend, denn Herr Kaltmamsell hatte unsere Liste bereits leergekauft. Also direkt nach Hause (leichter Regen, wirklich kein schönes Draußenwetter). Daheim hängte ich frisch durchgelaufene Wäsche auf, turnte eine Einheit Yoga-Gymnastik (sehr angenehme Flows), bereitete die Brotzeit für Donnerstag vor.

Herr Kaltmamsell servierte köstliches Abendessen:

Aufsicht auf einen weißen tiefenTeller, darin bunte gemüsesuppe mit mittelgroßen Muschelnudeln

Müllsuppe1 mit reichlich Wintergemüse und Nudeln (vegan bis auf den Parmesan drüber). Nachtisch Pralinen, Plätzchen.

Im Fernsehen hatte Herr Kaltmamsell einen Film mit Lilo Pulver von 1959 aufgestöbert, Das schöne Abenteuer, wir freuten uns an ihr und der naiven Niedlichkeit des Drehbuchs (wenn Sie mal einen jüngeren Horst Tappert sehen wollen?).

  1. Ich danke Frau Brüllen sehr herzlich für diese Bezeichnung der Gemüsebrühe, für die wir Gemüseschalen/-wegschnitte und Kräuterreste in der Gefriere sammeln. []

Journal Dienstag, 7. Januar 2025 – Leider nicht so langweiliger Arbeitstag wie darüber zu bloggen

Mittwoch, 8. Januar 2025

Für eine Nacht vor erstem Arbeitstag nach Ferien schlief ich gut. Nach Aufwachen um halb vier bekam ich nochmal Schlaf, sogar mit einem interessanten Traum, das Angstkarussell startete erst so wenig vor Weckerklingeln, dass ich es durch früheres Aufstehen beendete.

Eigentlich ein gutes Zeichen: Aus manchen meiner Morgenroutinen vor Arbeit war ich so weit rausgefallen, dass ich überlegen musste. Früher Marsch ins Büro in Stockdunklem, aber zumindest in milder Luft.

Dort ging es geordnet los, ich konnte sogar in aller Ruhe meinen Morgentee kochen. Das hielt sich bis zu meinem Mittagscappuccino, den ich bei Nachbars für Kolleginnenaustausch nutzte (weitere Hinweise, dass der Jahreswechsel in Wien besonders angenehm und Böller-arm ist).

Zurück am Arbeitsplatz kehrten Druck und Schlagzahl von vor Weihnachten zurück. Im Vorbeigehen hörte ich jemanden sagen: “Der erste Tag nach den Weihnachtsferien ist ja eh nur Ratschen.” (Inneres hysterisches Gelächter.)

Ein Resultat: Keine Chance auf Mittagspause, nach halb zwei schaufelte ich Apfel und Muesli mit Joghurt während einer Recherche in mich. Dann ab in die nächste Besprechung, aus der ich mit einem weiteren Stapel Aufgaben kam.

Es wurde spät, dennoch musste ich einiges liegenlassen. Doch ich hielt an meinem Feierabendplan fest: Busfahrt zum Frischeparadies im Schlachthofviertel, wo es verlässlich Mafaldine gibt (der jüngste Versuch im Untergeschoß des Kaufhofs am Marienplatz endete vor einem leeren Regal mit lediglich dem Schild “Mafaldine”). Außerdem hatte ich mir zum Abendessen Gemüse gewünscht, das besorgte ich im Frischeparadies in Form von Brokkoli.

Zu Fuß nach Hause, Herrn Kaltmamsell nur mit “Oh mei oh mei” begrüßt. Ausgepackt, Yoga-Gymnastik (eine Folge 6, wer Adrienes 30-Tage-Programme kennt, weiß Bescheid). Die erste Kiste Orangen meines adoptierten Crowdfarming-Baums war eingetroffen, ich checkte jede Frucht und steckte einige für Mittwochsbrotzeit ein.

Herr Kaltmamsell verwandelte den Brokkoli in ein chinesisches Pfannengericht, servierte es mit Reis, wunderbar. Nachtisch: Hutzelbrot, Christmas Pudding, Pralinen. Mastodon hinterhergelesen, ich hatte ja den ganzen Tag nichts mitbekommen.

Journal Montag, 6. Januar 2025 – Dreikönigstag in Familie

Dienstag, 7. Januar 2025

Gut geschlafen, von Wecker aus aufsteigender Angstwelle geholt worden.

Für einen Feiertag recht früh machten Herr Kaltmamsell und ich uns fertig: Wir waren mit meinen Eltern bei Schwiegers in bei Augsburg zum Mittagessen verabredet, hatten vereinbart, dass wir zwei für Vorspeise und Hauptgericht sorgen würden, meine Eltern für die Nachspeise, die lieben Schwiegers (Gastgeber und Gastgeberin mit Leib und Seele, nur dass der Leib altersgemäß mittlerweile nicht mehr ganz so kann wie die Seele – was ein Familientreffen ja wirklich nicht verhindern muss) steuerten gedeckten Tisch und Getränke bei.

Herr Schwieger holte uns vom Bahnhof ab, in Herrn Kaltmamsells Elternhaus bekamen die Eltern den Zugang zur Küche streng verboten. Ich briet den Braten Farsumagru an (abends schrieb ich das Rezept in der Koch-Ecke meines Blogs auf), Deckel drauf – und dann setzten wir uns zum Ratschen zusammen.

Als meine Eltern eintrafen, gab es Sekt zum Anstoßen, dann servierte Herr Kaltmamsell als Vorspeise Krabbencocktail mit Chicorée (hatte ich in diesem Haus kennengelernt). Der Braten war wohl geraten, dazu hatte ich (fertige) Gnocchi im Tomatensauce gemacht.

Auf einem Teller links Gnocchi mit Tomatensauce, rechts eine Scheibe gefüllte Riesenroulade

Im Glas ein schöner Zweigelt aus Württemberg. Gemütliche Gespräche um anstehende Pläne, Familie, Freunde. Herr Schwieger servierte Espresso, eine kleine Weile später gab es als Mischung aus Nachtisch/Kaffeeundkuchen die Zimttorte, die meine Mutter mitgebracht hatte. Video-Telefonat mit der US-Verwandtschaft im Staat New York (routiniert checkte Herr Schwieger, ob man schon anrufen konnte, wurde mit einem fröhlichen “Good morning!” begrüßt), ein Schneesturm hatte die Ostküste getroffen: Wintersituation bei der Verwandtschaft im bewältigbaren Rahmen.

Vorm Esszimmerfenster sah ich Dreikönige vorbeiziehen, eigentlich vier, sie hatten offensichtlich einen Reservekönig dabei (so halten Monarchien viel länger!) – auf Mastodon wurde ich informiert, dass die vierte Figur mit Goldfolienkrone vermutlich der Sternträger war (klar, woher sollen die Könige sonst wissen, wohin es geht?).

Meine Eltern brachten uns zurück zum Bahnhof, Rückkehr ins sehr milde München noch bei Tageslicht.

Wäschewaschen, Yoga-Gymnastik – aber es half ja nichts, ich musste mich auf den ersten Arbeitstag am Dienstag einstellen, mochte mein Herz dabei auch noch so sinken. Brotzeitvorbereitungen, Kleidungsüberlegungen (aber auch zur Aufmunterung Feierabendpläne).

Kleines Abendbrot mit Käse und restlichem Hummus, zum Nachtisch mitgebrachte Weihnachtsplätzchenreste.

Journal Sonntag, 5. Januar 2025 – #WMDEDGT

Montag, 6. Januar 2025

Freier Tag, ich kann die Nachwelt wieder bereichern durch meine Teilnahme an Frau Brüllens #wmdedgt – “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?”. (Weil das später mal eine einzigartige Materialsammlung für Kultur- und Gesellschaftsgeschichte ist.)

Das nächtliche Wetter verlief erstaunlich präzise wie vorhergesagt: Beim Klogang wenig nach Mitternacht schneite es dick, es lagen bereits einige Zentimeter (die zweimal lärmend geräumt wurden), bei Aufstehen am dunklen Morgen regnete es, das Tageslicht machte Tropfen an dem Bäumen sichtbar. Ich hörte die Räumfahrzeuge zum dritten Mal durchlärmen. Nächste Lärmrunde: Der im Regen schmelzende Schnee auf den Wegen des Parks gegenüber wurde geräumt.

Ich hatte einen Laufrunde geplant und freute mich sehr auf diese Draußenbewegung. Doch der Regenradar war eindeutig: Auf Stunden keine Regenpause absehbar, zudem waren matschige Wege wahrscheinlich. Vielleicht illustriert das meinen Bewegungsdrang, der die Grundlage meiner “Sportlichkeit” ist, die von Dritten gern und irrtümlich als “Disziplin” bezeichnet wird: Ich holte mir meine Laufrunde, wenn auch unter einigen Mühen.

Wieder bekam die neue Laufregenjacke ihren Einsatz, ich fuhr damit und mit Schirmmütze (Brillenschutz) zum Odeonsplatz und lief um den Hofgarten in den Englischen Garten. Schon nach wenigen Metern zeigte sich, dass die Herausforderung nicht in der Nässe von oben bestand: Die Wege waren in verschiedenem Maß rutschig, überall stand tief Wasser oder Schneematsch.

Fußweg unter Wasser izwischen schneebedeckten Wiesen und kahlen Bäumen

Es bestätigte sich wieder: Nur die erste Pfütze ist unangenehm. Wenn die Füße eh nass sind, machen die nächsten fast nichts mehr aus. Und das gute Mesh-Gewebe der Laufschuhe sorgt dafür, dass das Wasser nicht in den Schuhen steht, sondern abfließt.

Auf einer großen Schneefläche zwischen hohen, kahlen Bäumen in düsterem Licht: Grasende Gänse

Immer wieder musste ich mich an tieferes Atmen erinnern, bei dieser Glitschigkeit hielt ich verkrampft die Luft an. Meine Vernunft reichte sogar, auf den Aufstieg zum Monopteros und die Aussicht von dort zu verzichten, er würde zu gefährlich glatt sein.

Schneematschiger Fußweg mit Fußspuren zwischen kahlen Bäumen, er führt auf eine Brückenunterführung zu

An der Isar testete ich meine vertraute Strecke, doch nachdem ich mehrmals beim Ausrutschen fast gefallen wäre, kehrte ich um. Und verlegte mich auf geräumte gepflasterte oder asphaltierte Wege, Hauptsache griffig. So lernte ich mal wieder eine neue Strecke kennen.

Geräumter Fußweg zwischen verschneiten Grünanlagen neben großer Straße

Geräumter, nasser Fußweg durch eine Wiese, darüber Nebeldunst, darum kahle Bäume

Auf der hellroten Wand eines Wohnhauses ein Mosaik eines altertümlichen Astronomen, der mit einem Fernrohr in die Sterne schaut

Schöne Kunst am Bau in der Liebergesellstraße entdeckt – aber nicht herausgefunden, welcher Astronom hier dargestellt ist und warum (hat jemand eine Spur?).

Den Mittleren Ring entlang werde ich aber sehr wahrscheinlich unter normalen Umständen nicht nochmal laufen. Genau dieselbe Strecke nahm ich dann zurück. Und überlegte mal wieder Wohnungseinrichtungskonstellationen, die ein ästhetisch möglichst wenig störendes Aufstellen eines Crosstrainers einschließen, der bei einem Wetter wie dem gestrigen die deutlich lieber Variante Bewegungsdrangausleben gewesen wäre.

Park mit verschneematschten Wegen, über einen geht gerade eine Reihe Gänse

Goose crossing. Selbst die Gänse schritten im Gänsemarsch vorsichtig.

Das letzte Rutsch- und Wasserstück im Englischen Garten ersetzte ich allerdings durch den Gehweg die Ludwigstraße entlang zum Odeonsplatz.

Selfie einer Frau mit Brille, Schirmmütze, gelber Kapuze unter der ockerfarbenen Fassade einer Barockkirche unter Regenhimmel

Fazit: Die neue Regenjacke tut ihren Job super, hilft aber nicht gegen Matsch von unten. Daheim versuchte ich so wenig Nässe wie möglich in der Wohnung zu verteilen, bis ich es in die Dusche schaffte.

Vor Frühstück brühte ich mir noch eine große Tasse Filterkaffee auf, der mir gesüßt und mit Milch ausgezeichnet schmeckte. Kurz vor zwei gab es dann Äpfel, zwei verschiedene Sorten – und ich war mal wieder geflasht, wie unterschiedlich sie schmeckten und sich kauten; inzwischen erscheint es mir als immer größerer Frevel, Obst zu Smoothies zu vereinheitlichen anstatt seinen Eigengeschmack zu genießen. Außerdem frühstückte ich Roggenvollkornbrot mit Butter und Zwetschgenmus.

In einem Wohnzimmer mit Riemchenparkett steht ein Bügelbrett vor dem Fenster, darauf ein schwarzes T-Shirt

Ich nutzte das Tageslicht für Bügeln mit Musik.

Dann fasste ich mir ein Herz und sah in den beruflichen E-Mail-Eingang (am montäglichen Feiertag würde ich nicht dazu kommen) – was dann unerwartet wenig schlimm war! Über die Weihnachtsferien hatte tatsächlich fast niemand gearbeitet, ich wusste jetzt aber über zwei Dinge Bescheid, und sah neben den bereits bekannten nur zwei kleine neue Jobs für den Dienstagmorgen. Erleichterung.

Eine Einheit Yoga-Gymnastik (derzeit habe ich den Eindruck, bei jeder Einheit Rückschritte zu machen, egal ob in Kraft, Stabilität oder Gelenkigkeit), Vorbereitungen Heilig-Dreikönig-Essen bei Schwiegers. Zum einen erstellte ich eine Tomatensauce wie hier, zum anderen eine italienische Riesenroulade Farsumagru wie hier – nur dass ich beim Fleischkauf an einen wenig geschickten Metzger geraten war: Die Riesenroulade war ungehobelt geschnitten, sehr unregelmäßig dick und mit Löchern, das konnte ich mit dem Fleischklopfer nicht ausgleichen. Im Endergebnis war der Braten derart geflickt mit Zahnstochern, dass er an einen Heiligen Sebastian erinnerte. Kühlgestellt bis zum nächsten Tag.

Fürs Nachtmahl sorgte wieder Herr Kaltmamsell:

Auf einem grünen Tischset ein großer Glasteller mit hellem Püree, dunklerem Püree, Kartöffelchen, grobstückigem Chutney

Hummus, spannend gewürztes Dhal, Ernteanteil-Kartöffelchen aus dem Speisefön mit Lime Chutney – das zufällig vegane Gegenprogramm zum Vorabend im Haxengrill.

Schreck beim Essen: Der Strom in der gesamten Wohnung fiel aus. Das Treppenhaus war nicht betroffen, Klingeln bei der Nachbarin ergab, dass auch sie keine Probleme hatte. Wir gruben uns durch Bücher zum Sicherungskasten durch: Die Hauptsicherung war rausgeflogen, ließ sich auch nicht zurückschalten. Das musste an einem Elektrogerät liegen, Herrn Kaltmamsell fiel ein, welches wir gestern unüblicherweise genutzt hatten: den Airfryer, unseren Speisefön. Sobald der ausgesteckt war, konnte ich die Sicherung wieder aktivieren. Die Recherche, ob der Vorfall vom Gerät selbst oder von der (sonst nie genutzten) Steckdose ausgelöst wurde, verschoben wir.

Nachtisch Viallini (Weihnachtsgeschenk, köstlich!) und Pralinen. Früh ins Bett zum Lesen.

§

“Housing first” hat sich als wirkungsvolles Mittel gegen Obdachlosigkeit erwiesen – das wusste ich. Woher der Grundgedanke kommt und dass das Konzept bereits in den 1980ern entwickelt wurde, war mir nicht klar. Wie so vieles andere darüber, das Manuela Heim für die taz recherchiert hat:
“Eine moralische Verletzung”.

Housing First sollte den Umgang mit Obdachlosen revolutionieren. Nun gilt das Konzept in seiner Heimat als gescheitert.

Journal Samstag, 4. Januar 2025 – Wohnen, Lesen, Fleischessen

Sonntag, 5. Januar 2025

Gut geschlafen (trotz echter Cola am Abend zuvor!), ich ließ mich aber wieder eher früh vom Wecker wecken, um langsam zurück in den Rhythmus der Arbeitswoche zu kommen.

Vorteil des dann doch bedeckten Himmels beim Schneewandern am Vortag: Keine entzündete Augen. Ich hatte erst abends gemerkt, dass ich die eingesteckte Sonnenbrille gar nicht getragen hatte, der Schnee hatte also nicht geblendet.

Tagesplanung: Lebensmitteleinkäufe, Schwimmen, Frühstück, Lesen, Yoga-Gymnastik, Abendessen mit Freunden im Haxengrill. Doch schon bei Morgentoilette vor Einkäufen merkte ich, dass ich eigentlich keine Lust auf Schwimmen hatte. Die endgültige Entscheidung verschob ich auf nach Einkäufe und zog los zum Viktualienmarkt. Dort beim Metzger Eisenreich erfolgreiche Besorgungen für Heilig-Drei-König bei Schwiegers (wir kochen). Das Thermometer am Juwelier Fridrich in der Sendlinger Straße zeigte -4 Grad an.

Vor knallblauem Himmel und sonnenbeschienen von links: Backstein-Rückseite einer alten Kirche, alte Arkaden mit Bäckern und Metzgern, ein weißer alter Turm mit fünf Spitzen

Frostige Sonne über Metzgerzeile, Rückseite von St. Peter und Altem Rathaus.

Da ich ohnehin in die Lebensmittelabteilung des Kaufhauses am Marienplatz wollte, sah ich mich auch dort im Obergeschoß nach der verflixten schwarzen Cordhose um, für die noch vor drei Monaten zuvor so viel Werbung in alle Online-Kanäle geschossen worden war.

Und weil ich auch dort nichts dergleichen sah, recherchierte ich daheim halt online – aber meine Kombination von Kriterien ist wohl aus: Meine Größe, keine reine Kunstfaser, Breitcord, schwarz, weites Bein (von mir aus mit Bundfalten), Bund mit Knopf/Reißverschluss/Gürtelschlaufen (also kein Gummibund oder wie ich lernte: “Jump-In-Modell”). Dass ich die vor Kauf gerne anprobiert hätte, strich ich halt von der Wunschliste. Schließlich fand ich sogar eine wie aus der Werbung vor drei Monaten in meiner Größe, jetzt bin ich gespannt, ob sie passt.

Weiterhin stellte sich keine Schwimmlust ein. Statt ins Olympiabad zu fahren, machte ich also Herrn Kaltmamsell und mir einen weiteren Milchkaffee und las im Wohnzimmer, das von fahler, schräger Wintersonne beleuchtet wurde. Das bereitete mir Freude, das Umplanen war eine gute Entscheidung gewesen.

Frühstück um halb zwei: Äpfel, (geschmacksneutrale) gelbe Kiwi, Roggenvollkornbrot mit Butter und Zwetschgenmus.

Lesenachmittag, mal am Tisch vorm Rechner, mal mit Kindle auf dem Sofa. Unter anderem Orbital von Samantha Harvey ausgelesen. Hm. Es muss enorm Spaß gemacht haben, für diesen Roman um eine sechsköpfige Besatzung der ISS und ihren Alltag zu recherchieren und ihn zu schreiben. 24 minutiös beschriebene Stunden, in denen wir in personal erzählten Abschnitten die einzelnen Menschen auch ein wenig kennenlernen, in denen die Erzählinstanz lyrische Gedanken über DIE ERDE ausbreitet.

Zu lesen fand ich den Roman aber nicht so interessant, es passiert halt nichts – auch wenn ein Tornado, den die Astronaut*innen beobachten, sowas wie einen Spannungsbogen reinbringen soll.

Wegen des ausgefallenen Schwimmens fühlte ich mich nicht genug gereinigt: Nach einer Einheit Yoga-Gymnastik ließ ich mir ein rares Vollbad ein – und erinnerte mich an eine Vitamin-C-Gesichtsmaske, die ich mal im BodyShop geschenkt bekam. Für die Zeit im heißen Wasser der Wanne legte ich mir also ein nasses Papier mit Augen- und Mundlöchern aufs Gesicht (eine andere Gelegenheit als Vollbad kann ich mir für sowas nicht vorstellen).

Mit Herrn Kaltmamsell marschierte ich durch weiterhin frostige Luft zum Haxengrill hinterm Alten Rathaus, wo unsere Freunde schon auf uns warteten. Den Tisch zu bekommen, muss ein echter Kampf gewesen sein, das Lokal ist durchgebucht. So aber freuten wir uns auf das Wiedersehen seit viel zu lange und auf einen Fleisch-Abend.

Der Service hatte unser Herz, noch bevor wir uns setzten: Der begleitende Hund bekam ohne Bestellung als Allererstes einen Wassernapf serviert. Diese Aufmerksamkeit zog sich durch den ganzen Abend. (Ein wenig anstrengend war allerdings der sehr laute Raum, wir konnten uns nur mit erhobener Stimme unterhalten.)

In einer weiten weißen Schüssel viele ganze Kopfsalatblätter, dazwischen Radieschenscheiben und geröstete Scheiben Breze, neben der Schüssel ein Kännchen weißes Dressing

Herr Kaltmamsell und ich fingen mit dem Kopfsalat-Kopf für zwei an: Gut!

Auf einem hellen Holztisch von vorne nach hinten: ein Teller mit Scheiben dunklem Fleisch in dunkler Sauce, darin ein Semmelknödel, ein Schälchen Wirsinggemüse, ein halb volles Glas Bier, ein Teller mit einer halben Schweinshaxe

Da ich Schweinshaxe hin und wieder im Biergarten esse, bestellte ich eine Portion Kalbshaxe: Exzellentes Fleisch, großartige Sauce, guter Wirsing mit Biss, nur der Semmelknödel war für meinen Geschmack zu kompakt (die Schweinshaxe sieht man gegenüber, sie wurde als “die beste seit Jahren” gelobt mit Schwerpunkt auf wirklich röscher Kruste). Dazu trank ich ein wenig ins Augustiner-Sortiment hinein: Je eine Halbe Dunkles, Edelstoff, Alkoholfreies, für dieses Abend genau richtig.

Ich hatte sogar noch Kapazität für Nachtisch (als einzige am Tisch).

In einem weiten, tiefen Teller Vanillesauce, darin ein Streifen Apfelstrudel, darüber ein wenig Sahne und einige rote Johannisbeeren

Apfelstrudel, an dem mich vor allem die offensichtlich selbstbereitete Vanillesauce (also mit Ei, nicht aus dem Packerl) begeisterte. Ein schöner Abend.

§

Wahrscheinlich wirklich nur interessant für Menschen, die zum Jahreswechsel 1999/2000 (dem ersten, den ich in München erlebte) bereits Nachrichten verfolgten: Der Guardian analysiert die Panik vor dem Y2K-Chaos vor 25 Jahren.
“‘All people could do was hope the nerds would fix it’: the global panic over the millennium bug, 25 years on”.

After 25 years, it might be hard to recall just how big a deal the bug – now more commonly called Y2K – felt then. But for the last few years of the 90s, the idea that computers would fail catastrophically as the clock ticked over into the year 2000 was near the top of the political agenda in the UK and the US. Here was a hi-tech threat people feared might topple social order, underlining humanity’s new dependence on technological systems most of us did not understand. Though there are no precise figures, it’s estimated that the cost of the global effort to prevent Y2K exceeded £300bn (£633bn today, accounting for inflation).

(…)

Curiously enough, to this day experts disagree over why nothing happened: did the world’s IT professionals unite to successfully avert an impending disaster? Or was it all a pointless panic and a colossal waste of money? And given that we live today in a society more reliant on complex technology than ever before, could something like this happen again?

Unter anderem mag das Thema ein frühes Beispiel dafür sein, dass populistisch gedrehte Medienthemen das Vertrauen in Wissenschaft beschädigen, deren Fakten zur Heraufbeschwörung von Horroszenarien missbraucht werden. Denn auch wenn Expert*innen wussten, dass das Risiko gering war und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, fragten Medienschaffenden sie halt typischerweise: “Was ist das Schlimmste, das passieren kann?” Und die Fachleute antworteten fachgerecht.1 Ihre Antwort auf die Frage: “Wie groß ist denn die Gefahr?” (“Klein.”) wäre zu wenig schlagzeilenträchtig gewesen.

The problem is, it’s impossible to prove why something didn’t happen.

(…)

Still, when asked whether we learned our lessons from Y2K, every person interviewed for this piece gave the same answer: no. While our IT systems may be more robust today (and even this is a point of contention), we have not learned how to communicate more judiciously about technology. “Every new thing is hailed as if it’s going to either save the world or destroy it,” Loeb says. “What gets lost is the complexity of what’s happening in between.”

§

Aufschlussreiches Interview mit Piotr Cywiński, dem Direktor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau (€):
“80 Jahre Befreiung des KZs:
‘Auschwitz ist viel näher, als es scheint'”
.

Worum geht es in Ihrer Arbeit hauptsächlich? Um die Vermittlung des Holocaust oder eher um das Gedenken an die Opfer?

Um beides. Unsere Gedenkveranstaltungen erwecken weniger Aufmerksamkeit, je mehr Zeit vergeht. Dem wirken wir entgegen. Das Ziel ist es, bei unseren Besuchern das Bewusstsein zu wecken für das, was passiert ist. Denn nichts ist für immer gewonnen. Wenn ich an Tagungen teilnehme, geht es mir um das Gefühl der Verantwortung, um die moralische Besorgnis über die eigenen Entscheidungen. Wenn Sie diese moralische Angst bei Ihren eigenen Handlungen nicht spüren, dann hat die Erinnerung an Auschwitz nichts gebracht.

(…)

Die letzten Überlebenden von Auschwitz sind wichtige Zeugen, die bestätigen können, dass es Auschwitz tatsächlich gegeben hat. Wie bereiten Sie sich auf die nahe Zukunft vor, wenn es keine Zeugen mehr geben wird?

Die Überlebenden haben ihren Job gemacht. Sie haben Tausende Bücher publiziert und Zeugnis abgelegt. Sie haben mit jenen Menschen gesprochen, die über Auschwitz reden wollten, sie haben ihr ganzes Leben der Erinnerung gedient. Es ist Zeit, dass wir erwachsen werden und uns selbst um diese Geschichte kümmern. Auch wenn das nicht einfach wird. Es ist unsere Geschichte, unsere Verantwortung. Wir können nicht mehr nur den Überlebenden zuhören.

§

Malte Welding fasst einige seiner Beobachtungen als Vater zusammen:
“Vier Kinder”.

via @texasjim

  1. Gestand das nicht mal ein Wissenschaftsjournalist? Dass er in Interviews oder auf Pressekonferenzen, deren Themen er nicht wirklich begriff, einfach frage: “Was ist die schlimmstmögliche Folge?” – um Stoff für Berichterstattung zu bekommen? []

Journal Freitag, 3. Januar 2025 – Traumwinterwanderung am Starnberger See

Samstag, 4. Januar 2025

Eher unruhige Nacht: Vor meinem Fenster wurden mit Fahrzeugen die 2 Zentimeter Schnee geräumt – das dauerte dem Lärm nach eine gute Stunde.

Das Wetter war freundlich, Eis auf den Wegen. Für meine Verabredung zum Wandern haderte ich ein wenig mit der Schuhauswahl: Meine Schneestiefel hatten zwar die allergriffigste Sohle, doch von meinen Märschen in die Arbeit wusste ich, dass sie auf die Dauer scheuern würden. Also doch die altbewährten Wanderschuhe mit ordentlich Sohlenprofil? Ich testete sie auf einer kurzen Einkaufsrunde auf Schnee und Eis in der Stadt: Funktionierte gut.

Bruder und Schwägerin holte ich an ihrem Ankunftsbahngleis am Münchner Hauptbahnhof ab, gemeinsam stiegen wir in eine Regionalbahn nach Starnberg. Und schon unterwegs zeigte sich, dass die Wettervorhersage für die Gegend geirrt hatte – aber in die Richtung, die wir mögen: Die Landschaft war verschneit, der Himmel keineswegs wie angekündigt bedeckt, wir wanderten in allerschönstem frischen Schnee, verglitzert von Sonne. Die Temperatur fand ich perfekt für einen Wintertag: Mit dicken Socken und Strumpfhose unter Jeans hatte ich warme Füße, in meinen gefütterten Fäustlingen warme Hände, eine Wollmütze hielt meinen Kopf warm, die dicke Winterjacke brauchte nur einen Thermorolli drunter. Geht doch, Winter!

Die Regionalbahn brauchte für die Strecke nach Starnberg so viel weniger Zeit als die vielmals haltende S-Bahn, dass uns die Ankunft kalt erwischte: Am Starnberger See stürzten wir mit schnell zusammengerafften Jacken und Taschen in der Hand aus dem Zug.

Ich hatte die vertraute Wanderung durch die Maisinger Schlucht nach Pöcking und zurück über den Prinzenweg rausgesucht – doch im Schnee war ich sie noch nie gegangen, und so erkannte ich sie die meiste Zeit gar nicht wieder.

Bewölkter Blick auf verschneite Bootslandestelle an sehr großem See, davor Holzzaun und Bäume

Starnberger See – der war (auch dank Beschilderung) auch mit Schnee noch gut erkennbar.
Ob die Bahnhsteige des Starnberger Bahnhofs je ein Dach bekommem werden? Eine Anwohnerin meinte: Nein, die rostenden Metallstreben seien schon seit Jahrzehnten dachlos.

Verschneite kahle Büsche, dazwischen ein Bächlein, darüber ein Steg, den gerade ein Wanderer mit blauer Jacke und rotem Rucksack überschreitet

Aber fast hätte ich am Anfang des Wanderwegs durch die Maisinger Schlucht diese Abzweigung zur Kapelle verpasst, weil man sie zwischen den verschneiten Bäumen gar nicht sah.

Fast völlig versteckt zwischen verschneiten Ästen: Eine kleine Kapelle

Verschneiter Weg zwischen großen, kahlen, verschneiten Bäumen, rechts vom Weg ein Bach, auf dem Weg zwei Menschen im Gehen

Unter bewölkten Himmel Blick auf hell zugefrorenen See zwischen verschneiten Büchen, darauf klein ein Mensch

Maisinger See – auf den zu unserem Schrecken gerade jemand rausging, um das Eis zu checken (Schwägerin: “Den müssen WIR rausholen, wenn der einbricht!”).

Verschneite kahle Bäume, rechts hinten ein Stück Eisfläche eines Sees, ganz rechts rot ein Kasten mit der Aufschrift "Rettungsgerät", dahinter eine Metallleiter

Ein wenig blieben wir beim Rettungsgerät, bis wir am Telefonat des Herrn hörten, dass er sich wohl auskannte.

Leicht erhöhter Blick auf verschneite Landschaft mit Schilf

Überraschend schwierige Lichtverhältnisse zum Fotografieren: In Echt war alles sehr hell, wohl durch den reflektierenden Schnee, doch die Fotos sind so düster wie dem bewölkten Himmel angemessen. Immerhin hatte es genug Licht, dass wir einige Reiher bei Start, Landung, Flug beobachten konnten, einmal gescheucht von einem Bussard oder Sperber.

In Pöcking machten wir an der Bäckereitheke eine Supermarkts Pause, setzten uns zu einem Kaffee. Alle drei fühlten wir uns fit fürs Weiterwandern – und wurden auf dem Prinzenweg von weiteren wundervollen (und schwer zu fotografierenden) Aussichten belohnt.

Blick von unten einen verschneiten Hügel hoch: Zwischen verschneiten Ästen eine alte, helle Villa

Blick auf leicht abschüssige, sonnig verschneite Wiesen auf einen entfernten verschneiten Ort

Blick auf verschneite Bootslandestelle an sehr großem See, davor Holzzaun und Bäume, aus blauem Himmel blinzelt über eine Wolke hinweg die schräge Sonne

Nach gut dreieinhalb Stunden Wanderung mussten wir nur kurz auf eine Bahn zurück nach München warten. Dort Abschied: Ich spazierte nach Hause, die Verwandtschaft fuhr weiter.

Daheim heißer Tee und Lesen. Eine Folge Yoga-Gymnastik, dann erinnerte ich mich an den Salat vom Vortag, während Herr Kaltmamsell zum Nachtmahl eine herzhafte Käsetorte zubereitete, die er in einem Kochbuch aus den 1970ern entdeckt hatte.

Aus komplexen Gründen hatten wir echte CocaCola im Kühlschrank, die weg musste: Es gab klassischen Cuba libre, schmeckte wirklich gut. Der Salat (Radicchio) gelang dann besser als die Torte, doch sie schmeckte und wärmte. Nachtisch Pralinen.

Gesamtstimmung bereits eingetrübt durch die Aussicht auf Arbeitsstart nächsten Dienstag.