Journal Freitag, 14. Februar 2025 – Weißes Ende der Arbeitswoche

Samstag, 15. Februar 2025 um 8:19

Coronatestkästchen mit einem Strich auf Holzfläche

Long time no see.

Zackiger Tagesanfang: Die berufliche Veranstaltung, die ich gestern organisierte und betreute (und für die ich aus Fürsorge für eine Teilnehmende den Test gemacht hatte), begann zwar glücklicherweise erst am Vormittag, aber ich musste mit den Vorbereitungen gleich zum üblichen Arbeitsstart beginnen.

Auf dem Marsch ins Büro begann es zu schneien. Das tat es dann auch die folgenden Stunden, mit matschig-glatten Wegen. Diesmal noch routinierteres Wuseln drinnen und draußen – ist ja der fünfte solche Einsatz innerhalb der vergangenen Monate. Inzwischen schaffe ich es auch, keine Utensilien (u.a. großes Tablett mit praktischen Griffen, Obstkorb) von daheim zu verwenden, sondern mit Vorhandem zu improvisieren und halt öfter zu gehen; ich hatte nach dem letzten Mal die Schlepperei satt.

Blick hinaus auf verschneite Wiese, dahinter eine Villa mit weißen Dach, Bürobauten, in der Luft Schneeflocken

Sehr erhöhter Blick auf eine verschneite Großstadt, im Vordergrund Bahngleise und moderne Bürogebäude

Ein Metalltablettchen mit Cappuccino-Tasse und Wassergläschen auf Holzfläche vor Fenster, durch das man schneematischige Straße und Bürogebäude sieht, eben geht ein Mensch mit grauen Locken vorbei

Alles lief problemlos, ich hatte die Ruhe für einen Mittagscappuccino im Westend.

Zu Mittag gab es Muesli mit Sojajoghurt und zwei Bananen – diese mit doppelt so dicker Schale wie gewohnt, die eigentliche Frucht war Wienerl-dünn.

Veranstaltung pünktlich zu Ende, nach Aufräumen war sogar noch Zeit für ein paar Erledigungen am Schreibtisch. Leider nach Langem mal wieder gestört von Schwindel.

Wirklich pünktlicher Feierabend, ich hatte Besorgungen vor. Der Schneefall hatte aufgehört, die Wege waren freigeschmolzen, ich kam zu Fuß gut voran. In der Änderungsschneiderei holte ich die gekürzte Jeans ab, überreichte den Ledermantel mit zerrissenem Futter – und, wie sich bei genauer Durchsicht des Schneiders herausstellte, sich lösender Naht. Er bereitete mich darauf vor, dass die Restaurierung teurer werden würde; ich willigte ein, immer noch günstiger als ein neuer Mantel.

Marsch zum Viktualienmarkt in nicht zu kalter Luft: Beim Metzger Eisenreich besorgte ich Rinderherz fürs Wochenende (geplant ist die Umsetzung eines Familienrezepts aus meinem handgeschriebenen Kochbuch, das ich seit Jahrzehnten nicht mehr gemacht habe), außerdem Entrecôte für den Freitagabend. Der freundliche, alte Metzger verunsicherte mich als Französisch-Ferne, weil er Entrecôte ohne T am Ende aussprach – ich schlug daheim nach, wird sehr wohl gesprochen.

Wochenend-fröhlicher Heimweg über Alnatura-Einkäufe. Mir fielen Dinge ein, die mich wirklich freuen, unter anderem:
– Wenn ich eine bestimmte Freundin zum Lachen bringe – und ihr ganz eigenes, bezauberndes, immer ein bisschen Zähne versteckendes Lachen.
– Dass es Herrn Kaltmamsell gibt, in seiner einzigartigen Absonderlichkeit, und dass er mir gewogen ist.

Herr Kaltmamsell hatte erst am Mittwoch erfahren, dass dieser Freitag Valentinstag war, und mich darüber informiert – der Glückliche lebt offensichtlich in einer anderen Werbeblase als ich. Gestern sah ich tatsächlich viele Menschen mit Blumenstrauß im Arm, das scheint ein Ding zu werden.

Daheim Häuslichkeiten und Yoga-Gymnastik, dann feierten wir endlich Wochenende: Die Lieferung der Crowdfarming-Kiste mit Orangen war auf Samstag verschoben worden, also änderten wir unsere Aperitif-Pläne von Campari Orange auf Rosita (p.P. je 1 cl Vermouth dry, Vermouth rosso, Campari, 2 cl Tequila im Rührglas auf Eis, in Cocktailschalen abseien) – ganz wunderbar. Zum geteilten Entrecôte hatte Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch das erste Rezept aus Shalom Kitchen umgesetzt und das Ernteanteil-Weißkraut in Schmock Coleslaw verwandelt, mit Schmand und frischem Koriander: Ganz hervorragend. Dazu gab es einen spanischen Rotwein Prometus aus Castilla y León. Unsere letzte Flasche, doch als ihn gleich mal nachkaufen wollte, entdeckte ich, dass es ihn wohl nicht mehr gibt. Schade, aber wenn ständig neue Weine auftauchen, verschwinden halt auch mal Weine.

Nachtisch Schokolade. Früh und sehr erschöpft ins Bett zum Lesen.

§

Frau Brüllen muss sich mit Tuberkulose beschäftigen:
“130225”.

Dankeschön, dass sie ihre Recherche- und Arztinformationen aufgeschrieben hat. Ich testete als Kind mehrfach positiv auf Tbc (erkrankte aber nie), ich weiß auch, welcher Tbc-Erkrankte mich höchstwahrscheinlich angesteckt hat. Doch bislang war mir nicht klar, dass ich den Erreger ein Leben lang – uninfektiös! – in mir trage. Noch etwas, was ich wohl unter bestimmten Umständen bei ärztlicher Vorstellung erwähnen sollte.

§

Wie mein Internet immer noch ist: Ich hatte vor längerer Zeit durch die Posts einer meiner kleinen Mastodon-Freundinnen erfahren, dass auf der Berliner Museumsinsel ganz viele Kormorane wohnen, jetzt nach ihnen gefragt, weil ich bei meinem Berlin-Urlaub Ende 2024 vergessen hatte, sie zu besuchen. Und da spazierte sie gestern vorbei und nahm extra für mich ein Foto von ihnen auf. <3 <3 <3

die Kaltmamsell

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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