Journal Freitag, 21. Februar 2025 – Wahlvorbereitungen, Frühlingsvorbereitungen

Samstag, 22. Februar 2025 um 7:54

Um fünf aufgewacht, beim Wiedereinschlafversuch immer tiefer in Angst abgetaucht, um halb sechs die Reißleine gezogen und aufgestanden.

Per E-Mail kam eine Info vom Wahlamt: An dem Tisch, an dem ich am Sonntag Briefwahl auszähle, kommen nach 18 Uhr auch noch am Sonntag eingeworfene Briefwahlunterlagen an und werden ausgezählt. Ich bekam eine extra Ablaufliste, die das einbezog.

Ja, Sie können Ihre Briefwahlunterlagen noch selbst bis Sonntag, 18 Uhr einwerfen. In München sind das folgende Briefkästen:
– Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München – nahe Fischbrunnen
– Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 19, 80337 München – neben der Treppe zum Haupteingang A
– Kreisverwaltungsreferat, Ruppertstraße 11, 80337 München – Eingang Standesamt

Nein, Sie können Ihre Briefwahlunterlagen NICHT in einem Wahllokal abgeben. Aber Sie können am Wahlsonntag mit Ihrem Wahlschein (UNBEDINGT mitbringen, denn im Wählerverzeichnis ist eingetragen, dass Sie Briefwahl beantragt haben) in jedem Wahlraum in Ihrem Wahlkreis wählen, wenn Sie ein gültiges Ausweisdokument (Reisepass, Personalausweis) vorweisen.

Ende staatsbügerlicher Block.

Milder Marsch in die Arbeit: Der Boden frostfrei, die Luft wachstumsfördernd feucht, erste Verheißung von Winterabschied.

Strukturierter Büro-Vormittag, draußen Sonnenschein durch leichten Wolkenschleier, milde Luft, die regelmäßiges Fensterkippen erlaubte.

Auf meinen Mittagscappuccino ins Westend spazierte ich mit offenem Mantel.

Glasfront eines kleinen Cafés, sonnenbeschienen, rechts sitzen Menschen davor, ein mensch mit dunkler Schürze kommt gerade heraus, auf dem Boden vor dem Café eine handgeschriebene Tafel "Wir öffnen für die Wahl Sonntag 9-14 Uhr"

Eine schöne Idee, zum Wählen zu ermuntern. Auch schön finde ich, dass sich immer mehr Menschen in meinem Blickfeld als Wahlhelferinnen melden.

Blick durch Scheibe auf sonnige Altstadtstraße, im Glas spiegelt sich jemand mit weißem Haar und Brille, die sich mit Handy fotografiert

Geisterselfie.

Zu Mittag gab es Orangen und Hüttenkäse.

Freitagspünktlicher Feierabend, ich freute mich auf Besorgungen unterm Stachus (Tee) und an der Sonnenstraße (Alnatura).

Im Vordergrund gelbe BLumen auf Wiese, dahinter eine breite Außentreppe, kahle Bäume, ganz hinten sieht man das oberste Stockwerk und Dack eines Klinker-Altbaus

An der Schwanthalerhöhe endlich Winterlinge satt.

Daheim weitere Erledigungen: Ernteanteil-Kartöffelchen geschält und gekocht für ein Kartoffelbrot, während sie durchgepresst abkühlten, turnte ich Yoga. Kartoffeln mit eingeweichtem Roggenschrot und Sauerteig vermischt fürs Durchsäuern über Nacht. Endiviensalat (zugekauft) fürs Abendessen gewaschen, Orangen (Crowdfarming) ausgepresst für endlich Tequila Sunrise.

Auf einer Küchenarbeitsfläche eine Orange, zwei Longdrinkgläser mit orangem Inhalt, Eiswürfel, Strohhalmen, angeschnitten eine Flasche Grenadine und eine Flasche Tequila

Den linken hatte ich zu schwungvoll aufgegossen, da riste keine Sun. Jetzt aber endlich mit Herrn Kaltmamsell aufs Wochenende angestoßen.

Als Nachtmahl briet uns Herr Kaltmamsell ein Entrecôte vom Herrmannsdorfer, dazu gab’s Endiviensalat und Waldorfsalat aus Ernteanteil-Sellerie und -Apfel. Im Glas ein Côtes du Rhône aus der doppelten Lieferung: Ich hatte mich mit dem Händler darauf geeinigt, dass die einfachste Lösung Behalten war, bekam die zweite Kiste zum Sonderpreis und habe jetzt sehr viel Côtes du Rhône. Schmeckte gut!

Tischgespräch eine von meiner Seite rechte hilflose Diskussion über die Wahlentscheidung am Sonntag, ich kam mit strukturierter Überlegung und Reflexion meiner Prioritäten zu einem Ergebnis.

Herr Kaltmamsell hatte gestern seine Eltern in Augsburg besucht und zum Nachtisch nach vielen Jahren ohne meinen liebsten Vanillekrapfen mitgebracht, nämlich den vom Bäcker Wolf.

Angebissener Vanillekrapfen, von einer Hand gehalten

Immer noch sehr gut, aber ich fürchte, ich bin aus Krapfen rausgewachsen: Er bereitete mir einfach als Krapfen kein rechtes Vergnügen. Dann noch eine Runde Schokolade. Früh ins Bett zum Lesen, früh das Licht gelöscht.

die Kaltmamsell

10 Kommentare zu „Journal Freitag, 21. Februar 2025 – Wahlvorbereitungen, Frühlingsvorbereitungen“

  1. Christine meint:

    Übrigens *wink* bin ich dieses Mal auch als Wahlhelferin dabei. Aber ich bin nicht im Wahllokal, sondern “nur” zum Auszählen der Briefwahl gemeldet. Das Briefwahlauszählen findet bei uns in einer (großen) Schule statt. Wie wird das anderswo gehandhabt?

    Ein bisschen Statistik:181000 Wahlberechtigte, von denen 46000 Briefwahl beantragt haben.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Ich kann nicht für ganz München sprechen, Christine, da müssten Sie das Wahlamt fragen. Selbst werde ich in einer Berufschule zum Briefwahl-Auszählen eingesetzt, Herr Kaltmamsell in der Messe München – von der ich als Briefwahl-Auszähl-Ort bereits gehört hatte. Dieses Jahr mussten die Wahlämter der Großstädte ja sehr kurzfristig Örtlichkeiten finden: In der Messe München finden gerade Messen statt, also brauchte es auch andere Räume.

  3. Martina meint:

    Ich bin auch seit längerem beim Briefwahlauszählen dabei. Bei uns findet dies in den großen Turnhallen des Freizeitzentrums statt.

    Gemeinde am westlichen Stadtrand von München mit 14.000 Wahlberechtigten. Gute 7000 haben bereits Briefwahl beantragt.

  4. Birte meint:

    Ich war über 20 Jahre im Wahlvorstand, dieses Mal habe ich mich zurück gehalten, hätte mich aber noch gemeldet, wenn es eng geworden wäre. Wir Hamburger*innen müssen ja gleich an zwei Sonntagen zur Tat schreiten.
    Das Wahllokal muss eh beim Amt anrufen, wenn Briefwähler*innen doch im Wahllokal wählen wollen, da braucht man nicht zwingend den Wahlschein. Perso reicht aus. Der Wahlvorstand vor Ort muss dann per Anruf prüfen lassen, ob der oder diejenige wirklich noch nicht gewählt hat.
    Da die Zeit dieses Jahr extrem knapp war, dürften etliche nicht rechtzeitig die Briefwahlunterlagen bekommen haben.

  5. die Kaltmamsell meint:

    In München ist das Vorgehen anders, Birte: Wenn man Briefwahl beantragt hat, muss man im Wahllokal mit dem Wahlschein beweisen, dass man nicht bereits briefgewählt hat. Das kann niemand sonst wissen, die Briefwahl-Umschläge mit unterschriebenen Wahlscheinen und Stimmzetteln werden erst ab nachmittags geöffnet (Stimmzettel ungeöffnet in Wahlurne beworfen und nach 18 Uhr ausgezählt).
    Woher weiß das Wahlamt in Hamburg, dass jemand, der Briefwahl beantragt hat, tatsächlich briefgewählt hat?

  6. Sonni meint:

    Großen Dank und Respekt an alle Wahlhelfer für die an uns alle hergeschenkte Zeit am morgigen Sonntag!

  7. Wibke meint:

    Hi,
    meines Wissens nach (aus Infomaterial für Wahlhelfer:innen in Hamburg) ist es auch in Hamburg nicht möglich nach Beantragung von Briefwahl OHNE Wahlschein im Wahllokal zu wählen. Zusätzlich muss jeder Wahlschein (von Briefwähler:innen, die doch im Wahllokal wählen möchten) telefonisch beim Wahlamt überprüft werden. Also: unbedingt Wahlschein mitbringen! Liebe Grüße an alle Wahlhelfer:innen und Wähler:innen

  8. Cornelia meint:

    Für diese Wahl haben sich im Ausland viele Deutsche bemüht ihr Wahlrecht auszuüben, leider war das diesmal schwieriger als sonst wegen der kürzeren Fristen. Viele wissen nicht ob die Unterlagen noch rechtzeitig aus dem Ausland in den entsprechenden Gemeinden angekommen sind.

  9. Trulla meint:

    @Cornelia: da weiß ich gar nicht, ob manchen im Ausland lebenden Deutschen die rechtzeitige Ankunft Ihrer Wahlzettel zu wünschen ist. Sah ich doch kürzlich einen Bericht, in dem sich z.B. in Thailand lebende Rentner* über die vielen Ausländer in Deutschland erregten.
    Auch Residenten, die ich mitunter bei meinen Auslandsaufenthalten kennenlernte, beziehen ihr Wissen über hiesige Verhältnisse sehr oft nur aus der “Blöd”Zeitung.
    Ergebnisse kann man sich vorstellen.

  10. Cornelia meint:

    diese Reportage die Sie zitieren kam tatsächlich hinter der Zahlmauer der BILD. Es gibt sehr viele Deutsche die als digitale Nomaden oder aus vielen anderen Gründen in diesem Moment im Ausland leben und ihr Wahlrecht ausüben wollen und es nicht können. Auslandsdeutsche sind nicht nur steuerflüchtige Rentner.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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