Journal Samstag, 15. Februar 2025 – Rinderherz, auch mit Foto

Sonntag, 16. Februar 2025 um 8:31

Eigentlich fast durchgeschlafen, aber mit so anstrengenden Träumen (lauter Dinge zu erledigen), dass ich ziemlich erledigt aufwachte.

Wie angekündigt startete der Tag strahlend sonnig. Ich machte mich erstmal ans Brotbacken. Schon am Vorabend hatte ich bemerkt, dass ich die Buttermilch für dieses Rezept vergessen hatte, doch niemand in diesem Haushalt wollte nochmal raus. Ich improvisierte mit verdünntem Joghurt (150 gr. mit 350 gr. Wasser).

Als Backtopf verwendete ich einen neuen, kleineren Gusseisentopf, den Herr Kaltmamsell vom Christkindl bekommen hatte. Und ich hatte wie beim Backen davor eingeweichten Leinsamenschrot untergeknetet, als moisture maker.

Augerissener Brotlaib auf Kuchengitter auf schwarzer Kochfläche, daneben links schwarzer Eisentopf, rechts Topfdeckel

Sehr gut geraten.

Schon angesichts der Wettervorhersage hatte ich meine Schwimmrunde fürs Dantebad im Freien geplant. Bei Kälte und möglicher Glätte nahm ich statt Radl die U-Bahn dorthin.

U-Bahn-Untergeschoß mit hellem, polierten Steinboden und gelben metallwänden, dazwischen Baustellen-Absperrungen mit Baumaterial und Bauarbeitern

Lassen Sie sich nichts einreden: U-Bahnhof Sendlinger Tor bleibt Baustelle.

Die erhoffte Wiederholung des Sonnenschwumms vor einer Woche war das dann nicht: Ab meiner Ankunft zogen immer mehr Wolken auf. Dafür schwammen aber auch nicht so viele Menschen auf meiner Bahn wie vor einer Woche (es war ja auch deutlich kälter, die 30 Meter barfuß und nassgeduscht vom Gebäude ins Becken fühlten sich diesmal wieder richtig lustig an: Bis beim Körper das “Hä, was soll das jetzt?!” so richtig angekommen war, kraulte ich bereits im warmen Wasser). 3.000 Meter Gleiten ohne Probleme, gerade genug Überholvorgänge, dass ich nicht allzu gemächlich wurde. Und die Umgebung war mit immer wieder wechselnden Wolkenszenen, Löchern mit blauem Himmel, vereinzelt Sonne auch interessant genug.

Nach Hause nahm ich die Tram, um am Stachus auszusteigen und italienischen Kochschinken zu kaufen: Beim Schwimmen hatte ich intensive Sehnhsucht nach einem mächtigen Butter-Schinken-Brot aus dem eben gebackenen entwickelt.

Daheim aber erstmal den Inhalt der eben durchgelaufenen Maschine Wäsche aufgehängt, dann ein Schüsselchen Coleslaw vom Vorabend gegessen, dann insgesamt drei dicke Scheiben Brot, zwei davon mit Butter und Schinken, eine mit Butter und Orangenmarmelade. Das war sehr schön.

Zur Hälfte aufgeschnittener Brotlaib auf weißem Schneidebrett auf schwarzer Kochfläche

Briefpost von Dr. Edmund Stoiber: Er bittet mich, den CSU-Kandidaten in meinem Wahlbezirk zu wählen. Und nicht nur habe ich seinen Brief gelesen, sondern dachte im Vergleich zur aktuellen CSU-Truppe wehmütig an seine Zeit hier in Bayern zurück. So weit sind wir schon.

Wochenend-Zeitung gelesen, ein wenig Roman. Fürs Abendessen war ich zuständig: Herz in Biersauce.

Handschriftliches Rezeot auf kariertem Papier, dahinter angeschnitten eine Bierflasche mit Aufschrift "Dunkel"

Aufsicht auf rechts ein weißes Schneidebrett, darauf ein Stück Fleisch mit chrakteristischen Fettadern außen, daneben ein großes Messer, links eine Schüssel mit bereits geschnittenen Fleischwürfeln

Ein Rinderherz ist eine spannende Sache, das Fleisch wunderschönes Muskelfleisch.

Schmorgerichte sind ja praktisch, sie kochen sich nach dem Anbraten und Ablöschen von selbst. Unter anderem turnte ich Yoga-Gymnastik, während Herr Kaltmamsell als Beilage Brezen-Serviettenknödel anfertigte.

Die Crowdfarming-Orangen wurden wieder nicht geliefert, DHL-Begründung: “Keine Zustellung, da Zustelladresse nicht angefahren werden kann” – WTF? (Hier ist nichts gesperrt.) Ich war verärgert, weil das auch bedeutet, dass die reifen Früchte noch ein paarmal durch die Gegend geworfen werden, noch ein paar Tage rumliegen (ohne dass ich sie checken kann, das erhöht das Risiko von faulen Stellen, die sich ausbreiten), dass Herr Kaltmamsell oder ich (wahrscheinlicher er) die 11-Kilo-Kiste an irgendeinem DHL-Shop abholen muss. Und dass ich dieses Wochenende und am Montag ohne Obst dastehe (selbstverständlich hatte ich mit Aussicht auf so viele Orangen nichts eingekauft).

Aperitif-Alternative wurde Brandy Alexander (Sahne musste weg).

Auf einem mit grünen Sets gedeckten Tisch vorne ein Flasteller mit Fleischwürfeln in viel dünner dunkler Sauce und einer Scheibe Knödel, rechts daneben Besteck auf einer schwarzen Stoffserviette, dahinter ein schwarzer Topf mit Deckel

Rinderherz in Biersauce mit Brezenserviettenknödel – vor allem das Fleisch schmeckte mir ganz hervorragend, diese Konsistenz liebe ich (werde mehr Herzrezepte ausprobieren). Gemüse dazu war nochmal Coleslaw. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, ich bin von Paula Fürstenberg, Weltalltage sehr angetan – inklusive neuem Twist zum Thema Autofiktion.

§

“Man wird sehr offen für Dinge, über die man sich freut.”

@herzbruch über einen Aspekt schlimmer Erkrankung.

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Screenshot eines Mastodon-Posts von @me ta phil, der:
"Grausam, aber notwendig – beim Protest gegen den Afternative-für-Deutschland-Wahlkampfstand griffen die #Antifa​schist*innen in #Bremen heute auch zu ihrer schärfsten Waffe:

Blockflötenkonzerte."

Ich sehe die Familie Kaltmamsell bei der nächsten Gegendemo bereits als siebenköpfige Terror-Truppe.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Samstag, 15. Februar 2025 – Rinderherz, auch mit Foto“

  1. Anke meint:

    Herzragout ist eine Kindheitserinnerung, das mochte ich sehr gerne.
    Leier war es durch BSE dann schwierig an Herz zu kommen, und dann war es irgendwie nicht mehr im Blick.

    Es gab immer erst an einem Tag einen Teil des Fleisches in Sauce mit Kartoffeln und Gemüse, und am nächsten Tag restliches Fleisch in Suppe.
    Ich muss unbedingt meine Mutter nach dem Rezept fragen.

    Danke für die leckere Erinnerung!

  2. Heidi meint:

    Ich kann das Zitronenrahmherz von Katharina Seiser sehr empfehlen.

    https://www.esskultur.at/kochen-mit-herz/

  3. Angela meint:

    Wie kommt Herr Stoiber an Ihre Adresse?

  4. Croco meint:

    Herr Stoiber? Dann muss die Partei ja große Angst haben, von den Grünen aufgefressen zu werden.
    Und ja, saures Herz ist Kindheitserinnerung. Bei uns gab es ja auch andere Innereien, die sehr gut schmeckten.
    Ich stelle mir gerade eine Großfamilie mit Blockflöte und Engelsflügel vor, hihiiiii.

  5. Chris Kurbjuhn meint:

    Ich hatte bei einem Südamerikaner mal gegrilltes Herz auf dem Teller, innen noch rosa: ganz ausgezeichnet!

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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