Archiv für März 2025

Lieblings-Breviloquia* März 2025

Montag, 31. März 2025

Zerscht Mastodon:

Auch auf Bluesky las ich März:

* Warum Breviloqia müssen Sie im Feburar nachlesen.

Journal Sonntag, 30. März 2025 – Betty Smith, A Tree Grows in Brooklyn

Montag, 31. März 2025

Eher unruhige Nacht, vor allem nervten bei den Wiedereinschlafversuchen die unweigerlichen Arbeitsthemen, von denen mein Hirn jedesmal nur mit Anstrengung abzubringen war.

Nach müdem Aufstehen erstmal Uhrenstellen; da mag das Internet of things (IoT) mittlerweile bei eigenständigen Entscheidungen zur Fleischsorte des Sonntagsbratens angekommen sein, die angezeigte Uhrzeit erfordert Menscheneinsatz. Der Funkwecker neben dem Bett verliert ja seit vielen Jahren nach und nach seine Funktionen, die Funkerei gehört schon lang dazu; bleibt die Zeitanzeige auf Zifferblatt, mehr will ich von ihm gar nicht. Die Uhr im Badezimmer, ein weiß lackiertes Holz-Oval mit zwei schwarzen Zeigern, gehörte meiner Erinnerung nach zu den ersten Dingen, die ich nach Auszug von daheim bei Ikea kaufte, Schnäppchen von einem Restpostenstapel – damals, kurz nach Elektrifizierung, war Funk ja noch gar nicht erfunden.

Lästig fand ich gestern lediglich, dass mein Hirn sich erstmal nicht davon abhalten ließ, “eigentlich ist es schon… ach nee, eigentlich ist es erst…” zu spielen, obwohl ich aktiv gegenarbeitete mit “völlig egal, wir leben jetzt einfach nach der Zeit, die auf der Uhr steht zefix”.

Ich machte mich also zur üblichen Zeit (!) fertig für den geplanten Isarlauf. Zu meiner Freude (mit schlechtem Landwirtschaftsgewissen) war der Tag trocken geblieben, sogar freundlich geworden mit ein wenig blauem Himmel. Tram Richtung Tivoli, Lauf nach Norden und wieder zurück. Die Luft war angenehm, mit langärmligem dicken Kapuzenoberteil und langer Winterlaufhose war ich genau richtig angezogen.

Nicht das allerfitteste Gefühl, aber die gut anderthalb Stunden bereiteten mir keine wirkliche Mühe.

Im Sonnenschein eine Herde Veilchen am Fuße eines Baums

Inklusive Duft!

Zwischen kahlen Bäumen ein Weg mit zwei Menschen von hinten, in der Ferne sieht man einen Fluß und ein sonnenbeschienenes Wehr

Blick über einen Fluss aufs andere Ufer, dort ein Zufluss, ein weiß blühender Busch, kahle Bäume

Mit der Tram zurück nach Hause. Frühstück um halb zwei: Restliche Grie Soß, selbstgebackenes Roggenmischbrot (auch am zweiten Tag noch sehr frisch – gutes Rezept), Blutorange mit Joghurt.

Den Nachmittag nutzte ich zum Zeitunglesen und zum Wegbügeln des mittelgroßen Wäschebergs – mit Musik auf den Ohren, weil mir leider nicht nach der Aufmerksamkeit für Podcasts war, Gehirn zu beschäftigt (da habe ich alle paar Wochen mal Gelegenheit durch Bügeln, und dann passt’s doch nicht). Jetzt stehen mir wieder einige Lieblingskleidungsstücke zur Verfügung – die schönsten sind halt gerne mal bügelbedürftig.

Angenehme Yoga-Gymnastik, dann servierte Herr Kaltmamsell echtes Sonntagsessen: Mapo Doufu (mit Pilzen ohne Hackfleisch – ich hatte ihm ein neues Rezept zugesteckt) und chinesische Duft-Aubergine.

Auf einem Esstisch drei Töpfe hintereinander: vorne eine dunkle Sauce mit weißen Tofu-Stücken, dann ein Topf Reis, dahinter eine Pfanne mit dunklen Auberginenstücken in Sauce

Ganz großartig. Nachtisch Eiscreme.

Fast so früh wie sonst ins Bett, dort Start der neuen Lektüre: Markus Pfeifer, Springweg brennt. Ich freute mich wie seinerzeit beim Lesen seiner Utrecht-Geschichten im Blog über den mir so fremden Einblick ins Hausbesetzen aus freundlicher Perpektive.

§

Samstagabend hatte ich Betty Smith, A Tree Grows in Brooklyn ausgelesen: 1943 veröffentlicht und ein enormer Erfolg, bis heute ein Klassiker – und doch hatte ich nie etwas davon gehört, auch nicht in meinem Studium Englische Literaturwissenschaft. Nach der Lektüre fand ich heraus, dass der Roman zwar popkulturell relevant ist (Herr Kaltmamsell wusste ihn bei Nennung sofort einzuordnen), aber literaturwissenschaftlich nie ernst genommen wurde. Verwunderlich, denn ich hatte ihn nicht nur sehr gern gelesen, sondern viel daran auch literarisch reizvoll gefunden.

Wieder Autofiktion – aber aus einer Zeit, als diese eher als “Erinnerungen” oder “a memoir” vermarktet wurde, Wikipedia verwendet den Begriff “semi-autobiographical novel”.

Die Geschichte wird ganz nah aus der personalen Perspektive der Protagonistin Francie geschrieben. Zu Beginn ist das Mädchen elf Jahre alt, sitzt wie immer samstags auf der Feuerleiter ihres Wohnhauses in Williamsburg und hat es sich mit einem Buch gemütlich gemacht. Diesen Samstag bekommen wir nochmal sehr detailliert vom Morgen an erzählt, dann geht es rückblickend um die Geschichte der Familie, bis wir zurück bei der Elfjährigen und Anfang der 1910er-Jahre sind. In vielen Einzelkapiteln erfahren wir das Heranwachsen von Francie, manchmal bekommen wir auch die Perspektive anderer Personen. Die Handlung endet, als die Familie aus Brooklyn wegzieht, Francie ist da kurz vor ihrem 17. Geburtstag.

Für mich las sich der Roman wie über einen langen Zeitraum geschrieben, zum Teil wie eine Sammlung von Einzeltexten über Erlebnisse und Erinnerungen, stilistisch sehr variiert. Manchmal sind Schilderung ausführlich bis ins kleinste Detail – als wollte jemand etwas Verschwundenes, Vergangenes festhalten. Dann wieder ein Kapitel fast nur aus Dialogschnippseln, die Francie durch die Wand hört.

Mich fesselten die Themen Armut und Selbstbestimmung, besonders vielschichtig ist die Zeichnung des schwer alkoholkranken Vaters, seiner Eleganz, Aufmerksamkeit und Zuwendung, seiner Hilflosigkeit seiner Krankheit gegenüber. Auch die Qualen eines kleines Kinds, das von Erlebnissen und Anblicken gebeutelt wird, sind sehr glaubwürdig und nachvollziehbar geschildert. Ungewöhnlich für die Zeit wird klar über sexuelles Begehren bei Frauen geschrieben wird, ganz ohne Blümchen und unsentimental, sondern eher sachlich und freundlich.

Formal hat der Roman durch seine verschiedenen Richtungen und Stile etwas Rohes und Unfertiges; er würde heute sehr wahrscheinlich vom Verlag in eine rundere, konsistentere Form gebracht – und dadurch schlechter: Ich fand gerade das leichte Humpeln der Gesamtkonstruktion attraktiv. Zwar hält Smith offensichtlich viele Aspekte sehr bewusst chronistisch fest (u.a. die Rolle von Religion und Bildung), verwendet auch eine sehr reflektierte Erzählstimme, transportiert aber (wie jede Autorin und jeder Autor) mehr, als ihr bewusst ist – zum Beispiel den Wandel des Selbstverständisses von Frauen.

Das passt zur Protagonistin, die immer wieder mit Wörtern ringt, der wir dabei zusehen wie sie lernt, Sprache zur Abbildung von Wirklichkeit zu verwenden – oder zu ihrer Idealisierung.

Echte Leseempfehlung – und damit zurück zur fehlenden literaturwissenschaftlichen Anerkennung.
2021 schreibt Joyce Zonana in The Hudson Review:
“The Hungry Artist: Rereading Betty Smith’s A Tree Grows in Brooklyn”.

Sie untersucht die Kluft zwischen seiner Popularität (das Buch wird bis heute gedruckt) und Geliebtheit (auch von ihr selbst) und angenommenem Fehlen eines literarischen Werts. Dem sie ausführlich und nachvollziehbar widerspricht.

The book is less concerned with material escape from poverty than with spiritual freedom; less with the acquisition of wealth than with a new way of looking upon poverty.

(…)

It may be that A Tree Grows in Brooklyn has been neglected not because its author is working class and female, nor even because its subject matter is the life of a working-class female, but because the book embodies what might be called a working-class or “folk” aesthetic while simultaneously eschewing the radical politics and social critique usually associated with proletarian literature.

Zonana legt viele Verdienste und die Kunstfertigkeit des Romans dar.

§

Nochmal Kindheit: Wie war es, als Kind einer der Führungsfiguren der Black Panthers aufzuwachsen? Der Guardian hat ein langes Stück, in dem einige davon zu Wort kommen:
“Radical Change isn’t Free”.

The Black Panthers shook America awake before the party was eviscerated by the US government. Their children paid a steep price, but also emerged with unassailable pride and burning lessons for today

Journal Samstag, 29. März 2025 – Wie ich das Grab meiner polnischen Urgroßeltern entdeckte

Sonntag, 30. März 2025

Eher unruhiger Schlaf, der viele Alkohol. Ich erwachte zu supergreislichem Regenwetter – aber zumindest zu genau dem sanften Landregen, der für den Boden am besten ist.

Erstmal Brotteig geknetet, es sollte nochmal das Roggenmischbrot 70/30 geben, mit letzten Anpassungen. Es funktionierte alles hervorragend.

Zwei Laibe Brot mit aufgerissener Oberfläche auf Backpapier auf Blech

Hier habe ich meine Rezeptvariante aufgeschrieben.

Das Brot war genau passend für Abflug zum Schwimmen fertig, wegen Sauwetter nahm ich die U-Bahn raus zum Olympiabad.

In der Umkleide wurde mir bewusst, dass ich überhaupt keine Lust auf Schwimmen hatte. Tja, zu spät, ich vertraute darauf, dass mir wie fast immer das Schwimmen dann schon Spaß machen würde. Und allso geschah es: Nachdem ich auf der ersten Bahn gleichmal drei Schwimmer*innen überholen musste und somit ungewollt Tempo machte, lief es leicht und kraftvoll. Was, schon ein Drittel weggeschwommen? Das war doch gar nicht schlimm. Schließlich hatte ich sogar noch Lust auf einen Endspurt und machte auf den letzten 300 Metern Tempo.

Heimweg in einer Regenpause, die U-Bahnhöfe voll Fußballvolk.

Anschnitt eines runden Laibs Roggenbrot, mittlere Porung, dunkel

Frühstück kurz nach halb zwei: Frisches Roggenbrot mit Butter und Marmelade, eventuell zu viel.

Das zweite Brot nahm ich zu einer Verabredung nach Neuhausen mit: Da ich es an die Freundin dort abgeben konnte, musste ich es nicht einfrieren, kann fürs nächste Wochenende gleich das nächste Brotbacken planen.

Im Ruffini erfuhr ich über Cappuccino und Apfelschorle Aktuelles aus der US-amerikanischen (Geistes-)Wissenschaftsszene, erwartbar erschreckend. Menschen mit Greencard und Arbeitsvertrag trauen sich nicht mehr aus dem Land aus Angst, nicht mehr zurück in die USA und auf ihren Arbeitsplatz gelassen zu werden.

Beim Verabschieden erreichte mich über Whatsapp ein Sensatiönchen in Familienforschung.

Weil nämlich: Zur meiner polnischen Familienseite gab es nie Kontakt, meine polnische Großmutter wollte keinen (hier ein Jugendfoto aus ihrem Nachlass). Sie war ja zusammen mit ihrer Schwester Irena Anfang der 1940er aus dem südpolnischen Klimontów zur Zwangsarbeit ins Schwäbische verschleppt worden. Während ihre Schwester nach der Befreiung durch die US-Armee nach Polen zurückkehrte, blieb meine Oma – mit ihrer kleinen unehelichen Tochter, meiner Mutter. (Vielleicht deswegen, es war nie ein Grund aus ihr rauszukriegen: “LeckmiamOasch” einzige Antwort auf konkrete Fragen.)

Am Freitag hatte ich wie alle paar Jahre den (eher seltenen) Nachnamen meiner polnischen Großmutter gegooglet: Zbydniewska/Zbydniewksi.

Ein Suchergebnis war ein Grabstein auf dem Friedhof ihres Herkunftsorts Klimontów.

Gestern Morgen telefonierte ich mit meiner Mutter dazu, schickte ihr den Link per Whatsapp. Sie checkte die Geburtsurkunde meiner Oma (gestorben 2006) und schrieb mir am späten Nachmittag: Ja, das war das Grab ihrer Großeltern Jan und Marianna, meiner Urgroßeltern. Bronisɫawa sei meine Großtante gewesen, sie starb jung an Tuberkulose.
Bäm.
(Internet ist toll.)

Google translate der rechten Seite des Grabsteins.

"Kämpfte 1920 für ein freies Polen, verteidigte seine Heimat gegen den sowjetischen Sturm unter dem Kommando von General Haller, in seinem kleinen Heimatland war er Feuerwehrmann, wo er sich 30 Jahre lang für die Leistungsfähigkeit der Pumpen sorgte und das Eigentum gegen den Brand der Klimontow-Gesellschaft und der Umgebung verteidigte, sie kämpften für ein freies Polen und ich habe es beruhig gemacht durch Arbeit im polnischen olympischen Kommittee Cornik, Zabrze Köln und Wien. Enkel Marek Skibinski (Polen ist jetzt 100 Jahre Unabhängikeit) 100 Jahre Unabhängigkeit Polen"

Kämpfte 1920 für ein freies Polen, verteidigte seine Heimat gegen den sowjetischen Sturm unter dem Kommando von General Haller, in seinem kleinen Heimatland war er Feuerwehrmann, wo er sich 30 Jahre lang für die Leistungsfähigkeit der Pumpen sorgte und das Eigentum gegen den Brand der Klimontow-Gesellschaft und der Umgebung verteidigte, sie kämpften für ein freies Polen und ich habe es beruhig gemacht durch Arbeit im polnischen olympischen Kommittee Cornik, Zabrze Köln und Wien. Enkel Marek Skibinski (Polen ist jetzt 100 Jahre Unabhängikeit) 100 Jahre Unabhängigkeit Polen

Mein polnischer Urgroßvater war Feuerwehrmann? (Gerätewart?) Cool. Und es gibt anscheinend einen Verwandten namens Marek Skibiński, dem dieser Vorfahre so wichtig war, dass er dessen Lebensleistungen (und sich) neben dem Grabstein verewigt hat. Aber jetzt ist erstmal genug mit Familienforschung, vielleicht ist der Herr ja einfach ein Nationalist.

Alles sehr aufregend, daheim schickte ich die Infos in die Familien-WhatsApp-Gruppe.

Aufs Abendessen freute ich mich sehr: Herr Kaltmamsell erfüllte meinen Wunsch nach Grie Soß (Petersilie darin und Kartoffeln daran Ernteanteil).

Gedeckter Tisch mit weißen Sets, darauf große Glasteller mit Grie Soß, je zwei halbierten weichen wachsweichen Eiern, kleinen gekochten Kartoffeln, dazwischen Gläser mit Weißwein

Dazu ein Wein, der erst kürzlich eingetroffen war: Seinerzeit im Green Beetle (das es leider nicht mehr gibt, man hat das Konzept von vegetarisch/veganem Fine Dining dort aufgegeben, sehr schade) hatte mir der Pouilly Fumé Elisa Domaine Jonathan Pabiot so gut geschmeckt, dass ich ihn eingemerkt hatte. Ja, schmeckte mir wieder ausgezeichnet mit seiner Geschmacksfülle, vor allem nach getrockneten Früchten wie Aprikose.

Sehr müde früh ins Bett zum Lesen.

Journal Freitag, 28. März 2025 – Französisches auswärts, Beifang aus dem Internetz

Samstag, 29. März 2025

Guter Nachtschlaf. Als mich der Wecker daraus holte, war es draußen ohne dunkle Wolken bereits deutlich Tag – das fühlte sich mit den winterkahlen Bäumen falsch an: Wie praktisch jedes Jahr kommt die Umstellung auf Sommerzeit am Wochenende für mich genau richtig.

Als ich nach Milchkaffe und Blogpost-Abschluss ins Bad ging, war es schlagartig neblig geworden.

Weißer Fensterrahmen hochkant, man sieht über einen Balkon hinaus in einen nebligen Park mit kahlen Bäumen

Blick eine neblige Straße entlang, in der Mitte kahler Baum, dahinter ein weiß blühender Busch, links und rechts helle Gebäude

Auf dem Weg in die Arbeit sah ich die gewohnten Ansichten nur schemenhaft.

Schemenhaft in dickem Nebel: Ein blaues Zirkuszelt, davor Zirkuswagen

Im Büro machbare Arbeit, nur ein Thema weiterhin mit Ärger verbunden (und immer noch nicht gelöst).

Sehr erhöhter Blick über Großstadt mit modernen Bürogebäuden, im Vordergrund Bahngliese, am Himmel abfliegender Nebel

Der Nebel verzog sich langsam, auf meinem Weg zum Mittagscappuccino war es aber wieder bedeckt.

Nach Mittag (zu essen gab es Äpfel sowie eingeweichtes Muesli mit Sojajoghurt) zurück zu Sonnenschein, es blieb aber kühl.

Freitagspünktlicher Feierabend. Herr Kaltmamsell hatte bereits die gesamte Liste leergekauft, ich spazierte durch Milde mit Sonnenahnung nach Hause – ausgesprochen vergnügt, und ich freute mich am Anblick der vielen Menschen, die den Frühling feierten: Der gepflasterte Platz vorm Verkehrsmuseum wimmelte vor Kindern in Elternbegleitung, sie probierten die verschiedensten Fortbewegungsarten mit allerlei Fahrzeugen aus, eines versuchte auf Rollerblades Fußball zu spielen. Besonders lustig fand ich die beiden Kleinstkinder in ernsthafter Verhandlung miteinander auf bulligen Tretrollern mit Helmen, unter denen sie schier verschwanden (alle Kinder mit Helm, selbst die ohne Fahrzeuge, vielleicht dürfen Kinder in der Stadt bald nur noch mit Helm vor die Tür, wenn Eltern sich nicht der Verwahrlosung schuldig fühlen wollen). Auf der Theresienwiese dann eher Erwachsene mit unterschiedlichen Fahrzeugen, auch diese spielerisch unterwegs. Hier deutlich weniger Helme.

Zu Hause Häuslichkeiten und Yoga-Gymnastik, dann machte ich mich fertig zum lang vorbefreuten Restaurantbesuch: Herr Kaltmamsell hatte zum Abschied von seinem vorherigen Arbeitsplatz vor einem Jahr unter anderem einen großzügigen Gutschein für das Schwabinger Lokal La Bouche bekommen, den löste er endlich ein – und ich durfte mitessen.

U-Bahn zur Münchner Freiheit, kurzer Spaziergang durch ein altes Schwabing, das ich nur von seltenen Besuchen im Lustspielhaus kenne. Und dann stießen wir mit Cremant aufs Wochenende an, ließen uns gutes französisches Essen schmecken, dazu ein Elsässer Pinot Gris.

Gedeckter Restauranttisch, im Vordergrund ein Teller mit grünem Spargel auf Salat mit Melonenkugeln und Mozzarellekügelchen, gegenüber ein viereckiger Suppenteller mit braun-oranger Suppe

Grüner Spargel mit Melone (wunderbar aromatisch) und Mozzarella für mich, eine Hummersuppe für Herrn Kaltmamsell.

Gedeckter Restaurant-Tisch, im Vordergrund ein ovaler blauer Teller, darauf ein Entenschenkel, daneben drei Schälchen: dunkle Sauce, Blattsalat, Kartoffelgratin. Gegenüber ein großer Suppenteller mit Fischsuppe, daneben ein Teller mit gerösteten Weißbrotscheiben und einem Schälchen gelber Creme

Fisch-Pot au Feu gegenüber, bei mir Confit de Canard mit Wildkräutersalat und Kartoffelgratin.

Gedeckter Restauranttisch, im Vordergrund ein großer weißer Teller, darauf ein gestürztes Apfeltörtchen und ein Klecks weiße Creme, gegenüber ein rechteckiger blauer Teller, darauf drei braune Kugeln

Bei mir Tarte tatin, gegenüber Mousse au chocolat.

Wir hatten früh gestartet, so kamen wir – jetzt wieder im Regen – nicht allzu spät heim und waren zu fast gewohnter Zeit im Bett.

§

Wenn im Auschwitz Memorial jemand auftaucht, der aus demselben polnischen Örtchen kommt (Klimontów), aus dem meine Oma zur Zwangsarbeit nach Schwaben verschleppt wurde.

(Zack – sofort Tränen in den Augen und Würgen im Hals. Diese Kiste lasse ich lieber sowas von zu. Vor 19 Jahren ist sie gestorben; es hat wahrscheinlich Gründe, warum ich dann doch nie mehr über sie geschrieben habe.)

§

Aufarbeitung der Corona-Pandemie – ja bitte. Aber von Leuten, die davon wirklich etwas verstehen. Zum Beispiel von der Gesellschaft für Virologie vergangenen Donnerstag:
“Fünf Jahre COVID-19: Anmerkungen der Gesellschaft für Virologie zur Aufarbeitung der COVID-19 Pandemie in Deutschland”.

Darunter zu Sterblichkeit (und Missverständnissen darum):

Einige öffentliche Äußerungen setzten dennoch zu Beginn der Pandemie Influenza und COVID-19 gleich und unterschätzten damit die Gefahrenlage für die Bevölkerung und das deutsche Gesundheitssystem. Tatsächlich hat die Gefahrenlage erst abgenommen, seitdem breite Teile der Bevölkerung durch eine Impfung oder Infektion eine Grundimmunität erworben haben und mehrheitlich vor schweren Infektionsverläufen geschützt sind (Meslé et al. 2024).

Zu Durchseuchungsstrategien:

Öffentliche Ratschläge zur Herstellung einer Bevölkerungsimmunität durch Zulassen von Infektionen bei jüngeren Erwachsenen und Kindern müssen retrospektiv als klare Fehleinschätzung gewertet werden (Great Barrington Declaration 2020).

Zur Rolle von Schulschließungen:

In der wissenschaftlichen Nachauswertung ist ein erheblicher Beitrag von Schulschließungen zur Verringerung der gesamtgesellschaftlichen Infektions-, Krankheits- und Todeszahlen belegt (Murphy et al. 2023). Unabhängig von diesen Daten und insbesondere in Anbetracht der vielfältigen negativen Folgen von Schulschließungen stellt sich jedoch die Frage, ob man einen Teil der Schulschließungen durch stärkere Eingriffe in anderen Lebensbereichen hätte ersetzen sollen.

Zur Auswirkung der Impfungen (sensationeller Glückfall, dass die Grundlagenforschung die Voraussetzungen dazu bereits hatte und so schnell ein Impfstoff zur Verfügung stand):

Die Impfung mit dem BioNTech mRNA-Impfstoff (Comirnaty) verhinderte in den ersten Monaten nach der Impfung 19 von 20 COVID-19 Erkrankungen (Vygen-Bonnet 2021a). Nach Schätzungen der WHO wurden zwischen 2020 und März 2023 allein in Europa 1,6 Millionen Todesfälle durch die Impfung gegen COVID-19 verhindert (Meslé et al. 2024). Aus den Zulassungsstudien mit Comirnaty ergaben sich keine Hinweise auf eine Häufung von schweren unerwünschten medizinischen Ereignissen. Dabei wären Nebenwirkungen, die mit einer Häufigkeit von mehr als 0,1% in den ersten Wochen nach der Impfung auftreten, in der Zulassungsstudie mit großer Wahrscheinlichkeit (>95%) erfasst worden (Vygen-Bonnet et al. 2021a).

(…)

Tatsächlich führte das Robert Koch-Institut im Herbst 2021 anhand realer Daten aus Deutschland neun von zehn Übertragungen von COVID-19 auf die Beteiligung von mindestens einer ungeimpften Person zurück (Maier et al. 2022).

Den Absatz zur “Wirksamkeit von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen der Infektionskontrolle” bitte selbst nachlesen, weil hier die Methodik besonders relevant ist.

Liest sich leider nicht so fluffig wie ein Bunte-Artikel übers britische Königshaus, aber um einen weiteren Virologen zu zitieren, nämlich Prof. Drosten: “Mitdenken ist anstrengend. So ist das nun mal.”

§

Kluge Gedanken von Buddenbohm zu gleichzeitig schnellerem (weil akzelerierte Weltveränderung) und langsamerem (weil medizinischer Fortschritt) Altern heutzutage.
“Anmerkungen eines Zeitreisenden”.

Man hat befremdlich früh im Leben ein seltsam merlinhaftes Gefühl, über das geheime Wissen vergangener Epochen zu verfügen, ist dabei aber so fit, dass man noch so ziemlich jeden Trendsport treiben könnte, wenn man denn nur wollte.

§

Ein neues Geschirrspülmaschinen-Start-up. Leider habe ich keinen Crowdfunding-Link gefunden.

Journal Donnerstag, 27. März 2025 – Nasse Lerche

Freitag, 28. März 2025

Für gestern Morgen hatte ich mir den Wecker nochmal Lerchenlauf-früh gestellt: Nach Umstellung auf Sommerzeit wird es mir einige Wochen lang vor der Arbeit zu dunkel zum Laufen sein. Die Wettervorhersage hatte in den beiden Tagen zuvor die Ankündigung eines Sonnenmorgens aufgegeben, doch Wetterbesserung sollte drin sein.

Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Ich lief im Düsteren los, an der Isar selbst war das Tageslicht zumindest hell genug, dass ich kein Stolpern über Wurzeln und Steine befürchten musste. Doch als ich nach der Hälfte umkehrte, rissen die dunklen Wolken nicht etwa wie erhofft auf, sondern sprühten feinsten Nieselregen. Ich wurde zügig feuchter (nicht schlimm), und immer mehr Tröpfchen auf meiner Brille behinderten das Durchschauen (saublöd).

In düsterem Licht kiesreiches Flussbett mit kahlen Bäumen und im Hintergrund einer Holzbrücke

Fast fertiger erneuerter Flauchersteg.

In düsterem Licht ein heller, breiter Weg, links eine mächtige, kahle Buche

Kahle Buchenkönigin.

Breiter Teerweg an einem Bach, der auf einen Tunnel zuführt, darüber ein großes, altes hellgelbes Haus, links und rechts kahle Bäume

Westermühlbach unter Kapuzinerstraße.

Fazit: Die Bewegung tat wirklich gut, aber so richtig Schwung durch erhebende Eindrück nahm ich nicht für den Tag mit.

Auch auf dem Marsch in die Arbeit nieselte es energisch: Ich brauchte einen Schirm, war um meine Handschuhe froh und bekam nichts Interessantes zu sehen.

Im Büro musste ich mich mit etwas beschäftigen, was mein Vater in seinem Berufsleben als Elektriker in der Wartung bei einem Automobilhersteller als “Störung” bezeichnete: Unerfreulich und nicht schnell zu lösen, weil ich von Umständen, Naturgesetzen und Menschen abhängig war.

Dazwischen marschierte ich auf einen Mittagscappuccino, leider abgelenkten Gehirns wegen “Störung”. Und mich erwischte ein weiterer Nieselschauer. Wenn es schon so greislich war, hätte es auch richtig regnen können, es ist schon wieder viel zu trocken, siehe Dürremonitor.

Zu Mittag gab es Äpfel sowie Mango mit Sojajoghurt. Außerdem schlechte Arbeitsnachrichten, die meinen Tag zusätzlich zum dunkelgrauen Himmel verdüsterten. Unterm Strich wollte ich sehr intensiv nicht mehr. Gar nichts.

Was ist bei mir nur von Geburt an kaputt, dass es mich überhaupt nicht gelassen macht, wenn ich bei einem Job-Problem “zumindest alles gemacht habe, was ich konnte”, wie es eine Kollegin formulierte. Das Problem / der Missstand bleibt ungelöst, macht mir und/oder anderen das Arbeiten schwer bis manchmal unmöglich – und verhagelt mir die Laune. Meine Energie für “Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann” ist bereits vom restlichen Leben und der Welt aufgebraucht. Gerade jetzt.

Insgesamt, möchte ich festhalten, war der Tag nicht nett zu mir. (Allerdings braucht es für dieses Gefühl bei mir weitaus weniger als für die fast immer kämpferische Novemberregen, die am Mittwoch allen Grund zur Beschwerde hatte).

Auf dem Heimweg (kein Regenschirm nötig) Einkäufe fürs Abendessen. Man lobte mich für meine Taschen- und Einpack-Organisiertheit. Ich seufzte, dass man halt nicht aus seiner Haut könne und meinte es genau so. Gerade gestern. Für das Abendessen war nach Yoga-Gymnastik (mit ganz neuen Umfall-Varianten) und Wäscheaufhängen ich zuständig: Ich servierte Ernteanteil-Salat mit Mango, Avocado, Mini-Mozzarella in Blutorangen-, Rotisseursenf-, Sonneblumenöl-Dressing.

Gedeckter Tisch, im Vordergrund ein großer Teller mit Salatblättern, einem Berg Mangostücken, dazwischen Avocadostücke, darauf Mini-Mozzarella

Gut! (Bisschen viel Mango vielleicht.) Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, Betty Smiths Brooklyn der 1910er schon ganz schön traurig.

§

Zeichnerin Giselle Dekel auf instagram:
“The reason I stay home for yoga”.

Journal Mittwoch, 26. März 2025 – Blümchenknipserei

Donnerstag, 27. März 2025

Guter Schlaf. In der letzten, gefährlichen Phase träumte ich sogar von einer lieben Freundin, die ich vermisse, und freute mich über das Wiedersehen.

Das Wetter trocken und märzmild, auf dem Weg in die Arbeit checkte ich Frühling. Die Magnolien ganz kurz vorm Platzen, die Kastanien beginnen Pfötchen zu geben, die Büsche haben einen weißen Schleifer übergeworfen.

Erblühende Magnolie vor renovierter Villa

An dunklen, alte Ästen öffnen sich Kastanienblätter

Auf einem Platz vor einem U-Bahn-Eingang ein weiß blühender Busch

Im Büro geordnetes Arbeiten, angenehm viel körperliche Bewegung involviert.

Mittagscappuccino im Westend, wieder Bewegung – die auch in kühler Luft und unter grauem Himmel gut tat.

Zu Mittag gab es nochmal Apfel und Pumpernickel mit Butter, diesmal ergänzt um Trockenfeigen.

Ruhiger Arbeitsnachmittag, der Himmel wurde noch düsterer. Nach Feierabend brauchte ich dann doch einen Regenschirm.

Lebensmitteleinkäufe und mehr Erblühtes.

Vor einem 70er-Bürohaus hinter einem Zaun ein breit und rosa blühender Zierkirschbaum

Im Vorgarten eine prächtigen Altbaus ein hoher, rosa blühender Busch

Vor einem gläsernen Treppenhaus ein weiß blühender Busch

Zu Hause Yoga-Gymnastik, Häuslichkeiten.

Als Nachtmahl probierte Herr Kaltmamsell Blätterteigdinge aus, wählte dafür Steak & Kidney Pie.

Aufsicht auf einen Glasteller auf weißem Set, darauf ein mit goldenem Blätterteig abgedeckter Pie

Sehr gutes Abendessen, guter gekaufter Butterblätterteig schmeckt mir mehr, als ich mich erinnerte. Nachtisch Eiscreme und Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen.

§

Deutsche Medien interessieren sich seit Wochen sehr dafür, ob sich vermehrt Wissenschaftler*innen aus USA in Deutschland bewerben (Antwort: Derzeit keine belastbare Aussagen möglich).
Was mich wundert: Niemand dort scheint sich zu fragen, ob und wie viele hiesige Wissenschaftler*innen ihre Teilnahme an Fach-Konferenzen/-Projekten in USA überdenken oder ganz absagen.

Dabei könnte das interessant sein. Rein anekdotisch (aber deutsche Medien hatten ja lange kein Problem, “Twitter” als Trendbarometer zu nutzen): Die renommierte Virologin Prof. Isabella Eckerle fragte vor einer Woche auf Bluesky genau danach.

Bluesky-Post mit dem Text "With everything happening in the US right now, how safe are scientific conferences for foreign participants in the US? I think this is something we have to discuss as a scientific community. I am hesitating to register for US meetings due to the unpredictable situation. Others who feel the same?"

Sie erhielt Hunderte Antworten (Klick auf Link) – die ich durchaus bestürzender finde als mögliche steigende Bewerbungen aus USA.

Zumal sich diese Veränderung sehr viel schneller ablesen lässt als Emigration: Forschungs- oder Lehrstellen für wechselwillige Wissenschaftler*innen kann niemand einfach so schaffen, gleich ganze Forschungsprojekte samt Menschen nach Deutschland zu ziehen, dauert noch viel länger.

§

Denkwürdiges Graffiti-Jubiläum: Gestern vor 40 Jahren wurde der erste Wholetrain in Europa gesprayt, der als “Geltendorfer Zug” in die Streetart-Geschichte einging. Die Süddeutsche hat drei der sechs damaligen Künstler nochmal zusammengebracht (€):
“‘Das war der großartigste Quatsch!'”

Journal Dienstag, 25. März 2025 – Rettungsessen

Mittwoch, 26. März 2025

Wecker 30 Minuten früher wegen Arbeitstermin, aber die letzten Stunden Schlaf waren ohnehin unerfreulich und Angst-getränkt verlaufen.

Aufbruch im Düsteren 45 Minuten früher, zumindest benötigte ich den noch schnell eingesteckten Schirm nicht.

Hochdruck-Wuseln bis Veranstaltungsanfang, die unbeabsichtigte Routine in diesen Dingen zahlte sich aus.
Laune hatte sich leider seit Vortag nicht erholt, ich musste auf meine Gesichtszüge und meine Interaktionen aufpassen.

Das Verantwortungs-Adrenalin half gegen die Müdigkeit wegen Schlafmangels – außer bei Anspannungsnachlassen z.B. in Online-Besprechungen mit passiver Beteiligung, dann ging sie bis Müdigkeitskopfweh.

Catering-Besorgung statt Mittagscappuccino, in meiner Überdrehtheit hätte Koffein vermutlich eh unangenehm gewirkt.

Was Herr Kaltmamsell als Nachtmahl plante (Ernteanteil war bereits weggegessen) (und er beteuert weiterhin, dass er gerne für die Abendessen des Hauses zuständig ist, wenn ich mich wie so oft als Ausbeuterin fühle!), erahnte ich beim Blick auf unsere gemeinsame Einkaufslisten-App – ich freute mich sofort darauf.

Zu Mittag gab es guten Apfel sowie Pumpernickel mit Butter (wie hatte ich das vergessen können?).

Nachmittags eher mühsames Arbeiten, bis mich nach Veranstaltungsende das Aufräumen wieder in Schwung brachte. Das allerdings so spät war, dass mir wieder ein Reißen der gesetzlichen 10-Stunden-Tagesarbeitszeit-Höchstgrenze drohte (was böse Post nach sich zieht).

Es wurde ein so langer Tag, dass sich an an seinem Ende die Arbeit vom Morgen wie ein Tag zuvor anfühlte. Übel gelaunter Heimweg, wenigstens ohne Regen, der tagsüber immer wieder geprasselt hatte, einmal sogar mit Gewitter. Unterwegs beim Lidl schlimmen Süßkram gekauft.

Daheim eine Runde Yoga, auf die ich mich gefreut hatte und die gut tat.

Körperbelustigung: Wie in jüngster Zeit immer mal wieder, machte der linke Sägezahnmuskel Krampfanstalten (noch nicht ganz durchgezogen). Dass ich ihn überhaupt inklusive Namen kenne, verdanke ich einer früheren Freundin, Altphilologin, die begeistert darauf hinwies, dass man ihn an antiken griechischen Männerskulpturen sehen kann, SO weit vorn seien die gewesen. (In unserer Zeit an Leistungsturmspringern besonders deutlich. Vielleicht sieht man ihn an ihnen aber auch nur deshalb, weil sie ihren Sport mit bloßem Oberkörper treiben.)

Wieder wurde der Tag gerettet durch gutes Essen:

Aufsicht auf einen weißen, tiefen Teller, darin große Muschelnudeln, Erbsen, Joghurt, oranges Öl, Pinienkerne

Herr Kaltmamsell servierte Conchiglie mit Erbsen in einer Joghurt-Knoblauch-Sauce und mit in Pul-Biber-Öl gerösteten Pinienkernen – himmlisch. Ich bin wirklich erleichtert, dass gutes Essen weiterhin so gut bei mir funktioniert (soll schon bei Baby-Kaltmamsell so gewesen sein).

Früh ins Bett zum Lesen und mit Betty Smith ins Brooklyn/Williamsburg Anfang des 20. Jahrhunderts – und damit in bittere Armut. Mir wurde klar, dass ich die erste (Vaterseite) bzw. zweite (Mutterseite) Generation bin, die als Kind nicht hungern musste (außer wegen Brigitte-Diät, aber das ist eher Comedy-Material).