Journal Donnerstag, 13. März 2025 – Die Bürogerüche feuchter Mäntel

Freitag, 14. März 2025 um 6:25

Aufgestanden zu düsterem Wetter und nassen Straßen.

Renovierte, schlichte Villa vor dunklem Himmel, davor ein großer Magnolienbaum mit aufplatzenden Knospen

Die amtierende Referenz-Magnolie an der Villa Wagner ist deutlich weiter, als ich erwartet hatte.

Im Büro wie geplant gleich mal losgeackert (im Gegensatz zu ungeplant), aber sehr, sehr müde.

Trotz düsterem Draußen wollte ich auf einen weiter weg gelegenen Mittagsscappuccino – hatte allerdings nicht mitbekommen, dass es mittlerweile regnete. Ließ mir das egal sein und lief nicht nochmal hoch für einen Regenschirm – was mit immer stärkerem Nass von oben kommentiert wurde. Dann wurde ich halt recht feucht, bekam bei dieser Gelegenheit aber heraus, dass ich in diese Richtung fast die Hälfte der 20 Minuten Fußmarsch unterirdisch durch zwei U-Bahnhöfe und damit trocken zurücklegen konnte.

Noch bin ich unschlüssig, was den unangenehmeren Bürogeruch verursacht: Ein feuchter Wollmantel oder ein feuchter Wildledermantel.

Mittagessen: Gelbe Kiwis, eingeweichtes Muesli (bisschen zu viel Wasser erwischt) mit Joghurt.

Der Nachmittag verlief überraschend chop-chop; unter anderem hing das damit zusammen, dass ich aus Gründen am Freitag von daheim aus arbeiten würde und alles vom Tisch haben wollte, wofür ich Drucker und Bürodinge brauchte. Den Heim-Tag wollte ich zudem zum Brotbacken nutzen: Ich musste also rechtzeitig Feierabend machen, um noch vor sechs, also zu Öffnungszeiten, im Hofbräuhausmühlen-Laden Mehle zu kaufen.

Ich schaffte alles, mittlerweile hatte auch der Regen aufgehört: U-Bahn zum Odeonsplatz, von dort zum Mühlenladen – es war wieder winterlich kalt geworden. Auf dem Heimweg besorgte ich noch Käse fürs Abendbrot.

Zu Hause so viele Häuslichkeiten, dass es mir für Yoga-Gymnastik zu eng wurde. Nachtmahl servierte ich: Feldsalat aus eben geholtem Ernteanteil mit Kürbiskernöl-Dressing, Pekannüssen, wachsweichen Eiern, außerdem Käse und restliches aufgetautes Balkanbrot. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, sehr frühes Lichtaus weil müde.

§

Die Prognose, dass die Zukunft der deutschen Industrie nach dem Totalversagen der Automobilindustrie in Sachen Weitsicht bei Rüstungsgütern liegt, hätte vor drei Jahren noch Teeren und Federn provoziert. Irre Zeiten.

Mag nicht jemand einen satirischen Roman oder eine SitCom über diese Entwicklung schreiben? Ausgangssituation: Die Marketing-Abteilung von Audi wird en bloc zu Rheinmetall verschoben? (Meine Idee war ursprünglich eine Verschiebung zu Krauss-Maffei, doch jemand erinnerte mich daran, dass die einst deutsche Traditionsfirma 2016 von einem chinesischen Staatskonzern übernommen wurde.)
Korrigierender Nachtrag: Die Erinnerung war falsch. Chinesisch ist seit 2016 der Maschinenbauer Krauss-Maffei (den ich von der S-Bahn nach Karlsfeld aus sah, heute ist der Schriftzug durch “Siemens” ersetzt). Das Unternehmen mit den Panzern ist Krauss-Maffei Wegmann, heute ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS. Der Scherz steht also noch.

§

Obst-Witze – vielleicht sind unsere Zeiten nicht die schlechtesten.

via @heibie

die Kaltmamsell

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