Journal Mittwoch, 21. August 2024 – Vergebliche Hoffnung auf Sommer-Rückkehr

Donnerstag, 22. August 2024 um 6:21

Zur Musik eines Holzbläserquintetts aus dem Nußbaumpark eingeschlafen (sehr schön, nichts Klassisches, eher Michael Nyman – Nachtrag: Es war das Arcis Saxophon Quartett, also weder Holz noch vier), gut geschlafen. Aber zu früh aufgewacht: statt wieder einzuschlafen, krochen Arbeitsüberlegungen hoch, ich stand lieber auf.

Eigentlich hatte ich mich fürs Abendessen mit Herrn Kaltmamsell draußen verabreden wollen; ich schwankte, denn die Wettervorhersage verschob die Rückkehr von warmer Sonne halbtäglich nach hinten. Bis ich beschloss, auf meine innere Britin zu hören, nach der schönes Wetter ohnehin Sache gesellschaftlicher Vereinbarung ist, und mich mit ihm im Gans am Wasser im Westpark verabredete, das würde schon irgendwie werden.

Der Anfang meines Arbeitswegs wurde wieder von Entbindungs-Lauten aus einem der oberen Portalklinik-Fenster begleitet. Diese Dame war noch in der Phase, in der das Stöhnen eine überraschte Note enthält, eines davon abgeschlossen mit einem kleinen Lachen. (Ich sehe mich bereits zur Gebärsoundexpertin werden.) (Natürlich Quatsch, dazu müsste ich meine Interpretationen ja mit dem tatsächlichen Gebärvorgang abgleichen.)

Wenige Meter weiter einige Din-A4-Zettel an Laternenpfählen für einen “Kinderflohmarkt” nächstes Wochenende – da können Eltern dann wohl die Geburtsergebnisse verscherbeln, die doch nicht so recht zu den Erwartungen passten.

Der Himmel war hell geblieben, ich sah große Stücke Blau, weiße Wolken, schräge Morgensonne. Mit diesen Zutaten warf mir das Westend Fotomotive in den Arbeitsweg, ich kam nur langsam voran.

Straße mit Altbauten in der Morgensonne, im Hintergrund der Turm einer Backsteinkirche

Tür zu einem Altbau, dunkles Holz und Glaseinsätze

In einer Lücke zwischen zwei Altbauten ein großer Baum, durch den die Sonne scheint

Auf einem Gehweg zusammengeschoben bunte Tische und Stühle mit bunten Lamellen

Doch schon bald am Vormittag endete die Farb- und Lichtpracht, es wurde wieder dunkelgrau, ich fror am Schreibtisch. Zu meinem Mittagscappuccino spazierte ich noch im Trockenen, wenig später prasselten Regenschauer an mein Bürofenster.

Zu Mittag gab es Pfirsiche mit Schwedenmilch (kommt mir nur im Hochsommer in den Sinn – und weil Mequito sich als Fan entpuppt hat und mich daran erinnerte).

Nachmittägliches Abarbeiten von Dingen, draußen wollte sich das Wetter einfach nach nicht zu dem vorhergesagten milden Abend entwickeln. Egal, nach Feierabend marschierte ich fröstelnd in den Westpark.

Tisch mit Limoflasche und Buch vor einem Teich und Park

Lesen mit Enten am Wasser, bis Herr Kaltmamsell (pünktlich) kam. Abendessen war ein Saitan-Gyrosteller für mich (gebratener Saitan mit Mango-Sauce, Blaukraut-Rohkost, geschmorte Zwiebeln und rote Paprika, Salat, Hummus, Couscous mit Granatapfelkernen, Pita), sehr gut und genau das richtige für den Moment. Pommes und Erdnusskeks für Herrn Kaltmamsell.

Auch wenn die Sonne endlich rauskam, wurde es nicht wirklich warm. Wir marschierten zum Warmwerden zackig nach Hause.

Im Gegenlicht der tiefen Abendsonne Teich und Parkbäume

Dort Nachtisch in Form von Schokolade. Ich packte Schwimmzeug: Nachdem die Sonne mittlerweile so spät aufgeht, dass es zu dunkel zum Laufen vor der Arbeit ist, will ich noch ein paar Mal nach der Arbeit im Freibad schwimmen. Zum Beispiel am Donnerstag.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 21. August 2024 – Vergebliche Hoffnung auf Sommer-Rückkehr“

  1. Ilka meint:

    Bei Kinderflohmarkt meinte mal eine Kollegin “musste nicht hingehen, da gibt’s nur Zubehör”

  2. Nina meint:

    Tatsächlich haben wir bei der Geburt meines Kindes in der Anfangsphase auch viel gelacht. Ich hatte 2 Freundinnen dabei und es war ohnehin eine recht heitere Stimmung. Diese plötzlich heranrollenden und wieder abebbenden Wehen hatten durchaus was Komisches in der Art, wie sie den eigenen Körper so vollkommen in die Mangel nehmen und man selbst nix mehr zum Sagen hat. Naja, irgendwann war’s dann nicht mehr so lustig.

  3. Karl-Heinz Valtl meint:

    Doch, schon Holzbläser. Saxophon, Klarinette und auch Oboe haben ein Holzrohrblatt am Mundstück, das zum Vibrieren / Aufschlagen gebracht wird und so den wunderbaren Ton mit dem Korpus erzeugt.

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