Journal Donnerstag, 29. August 2024 – Draußen nochmal Sommerhitze
Freitag, 30. August 2024 um 6:43Mit ruhigerem Gemüt aufgewacht und den Tag begonnen. Marsch ins Büro durch einen frischen und wolkenlosen Hochsommermorgen, die Straßen und Wege immer noch Sommerferien-leer.
Diesmal hielt ich es im Büro 45 Minuten mit nackten Füßen aus, bevor ich wieder zu den Wollsocken griff. Für einen Botengang in den 16. Stock zog ich sie zwar wieder aus, ging die Treppen aber zum Aufwärmen zu Fuß.
Für Mittagscappuccino nur schnell zu Nachbars – nein, eigentlich nicht schnell: Ich schlenderte, um mich in der Sonne aufzuwärmen.
Zur Brotzeit gab es Apfel, Zwetschgen, Trauben, Pumpernickel mit Butter.
Ruhiger Arbeitsnachmittag, bis ich kurz vor Feierabend eine Umplanung flugs umsetzen musste.
Ich weiß, dass Deutschland unter der Sommerhitze leidet, doch ich kam wieder mit derart klammen Händen und Füßen aus meinem Kühlschrank-Büro, dass ich die erste Hälfte meines Heimwegs gezielt in die Sonne legte. Fürs Ernteanteil-Abholen war diese Woche ich zuständig, weil Herr Kaltmamsell wieder in Familiendingen unterwegs war: Bis ich die Kiste heimgetragen hatte, fing ich gerade mal ein bisschen mit Schwitzen an.
Wäsche aufgehängt, ein paar Bankdinge erledigt, eine sehr sportliche Runde Yoga-Gymnastik geturnt – diese sogar selbsttätig verlängert, weil mir noch nach Dehnen war.
Abendessen wieder einzeln, weil Herr Kaltmamsell siehe oben. Ich machte mir einen Salat aus Teilen des frisch geholten Ernteanteils: Tomaten, Gurke, winziger Kopfsalat mit Haselnussmusdressing. Das Mus brauchte ich dabei auf und schrieb es gleich wieder auf die Einkaufsliste, obwohl selten verwendet, denn: Oh Mann schmeckte das Dressing gut. Und der Freiland-Kopfsalat. Zum Sattwerden kochte ich mir ein paar Ernteanteil-Kartoffeln und aß sie mit Butter.
Nach der Tagesschau ging ich nochmal raus auf einen Abendspaziergang in letzter Dämmerung (so früh wird es schon wieder dunkel), an der Idee hatte ich mich den ganzen Tag schon festgehalten.
Nächster Schritt der hundertjährigen Baustelle U-Bahnhof Sendlinger Tor abgeschlossen: Man kann den Platz von Nußbaumstraße zu Sonnenstraße wieder zu Fuß kreuzen, und zwar bequemer als vor Umbau.
Maxburgstraße, da komme ich sehr selten hin.
Fast eine Stunde bummelte ich in samtig-warmer Luft durch die Fußgängerzonen, guckte Schaufenster und Tourist*innen, genoss den Großstadt-Sommernacht-Geruch. Und versagte bei der Bitte um Auskunft eines Passanten: Zigarettenautomaten habe ich seit über 20 Jahren wirklich nicht mehr im Blick.
Zurück daheim gab’s zum Nachtisch Honigmelone, auch zwei Wochen nach Kauf nicht wirklich reif, aber wenigstens mit ein wenig Geschmack (bei Melonen wurde das Konzept “reif” im Handel hierzulande schon vor Jahren aufgegeben).
Eher spät ins Bett zum Lesen, die Fenster gegen die Draußenwärme lieber noch geschlossen.
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Blessings counten, auf geht’s.
Derzeit bekomme ich mit, wie viele Frauen in den Wechseljahren an der Hormonersatztherapie scheitern: Keine Dosierung finden, mit der sie sich wohlfühlen, oder unter massiven Nebenwirkungen leiden. Anscheinend hatte ein ein. mal Glück mit den Hormonen. Meine Pubertät beutelte mich ziemlich, hormonelle Verhütung (Pille, Drei-Monats-Spritze) erzeugte bei mir so heftige Nebenwirkungen, dass ich sie bleiben ließ. Und die Wechseljahre schubsten mich in das eine Drittel Frauen, das massiv unter der hormonellen Umstellung leidet, mein Hirn verschaltete sich völlig und bereitete mir unter anderem bis zu drei Glut-Attacken pro Stunde und über viele Monate Nächte, in denen mehr als eine Stunde Schlaf am Stück zwischen zweimal Knallwach bereits Glücksgefühle erzeugte. Doch die Hormonersatztherapie (Östrogen als Gel, Progesteron als Kapsel) schlug innerhalb weniger Wochen an, nur beim Gel justierte ich die von der Gyn empfohlene Dosierung ein wenig nach oben. Thema vorerst abgehakt. Nicht nur ein. mal Glück gehabt mit den Hormonen, sondern auch ein. mal schlimme körperliche Beschwerden im Handumdrehen abgestellt. Danke Forschung, danke Pharma. (Und nein: Das bedeutet nicht, dass Frauen, die nicht mit Hormonersatztherapie zurechtkommen oder sie für sich ablehnen, irgendwas falsch machen. Nur zur Sicherheit festgehalten.)
§
Apropos Reproduktionsorgane.
Warum autoritär-populistische Parteien etwas gegen die Legalisierung von Abtreibungen haben, wo sie mit ihrem Gebärzwang-Feldzug bereits erfolgreich sind und wie hoch die Gefahr in Deutschland ist – rollt das Verfassungblog auf:
“Reproductive Backsliding”.
3 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 29. August 2024 – Draußen nochmal Sommerhitze“
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30. August 2024 um 8:28
Verraten Sie mir bitte das Haselnuss-Dressing-Rezept? :)
30. August 2024 um 10:09
Das Dressing, Kuchenschwarte, ging gestern so:
Salz, Pfeffer, ca. 2 gestrichene Essl. Haselnussmus, ca. 2 Essl. Zitronensaft, ca. 1 Teel. Ahornsirup, ca. 1 Teel. Dijon-Senf verrührt.
Weil das recht trocken war, schleuderte ich die Kopfsalatblätter nach dem Waschen nicht, bei trockenen Blättern würde ich also eventuell noch 2 Essl. Wasser einrühren.
Mit frisch gepresstem Orangen- oder Mandarinensaft statt der Zitrone schmeckt mir das auch sehr gut.
30. August 2024 um 11:51
Der Salat für die Mittagspause steht schon parat – nur der Mann muss noch sein Meeting verlassen! Ganz herzlichen Dank! :)