Von der Kunst, eine Schauspielerin links aus dem Bild kippen zu lassen

Samstag, 18. Dezember 2010 um 8:08

Nachts, draußen, eine leere Straße, groß im Vordergrund ist Bruce Willis (im Smoking) in intensiver Diskussion mit dem Polizisten, der ihn gerade angehalten hat. Ganz verschwommen sieht man, wenn man darauf achtet, im Hintergrund die sturzbetrunkene Kim Basinger beim hartnäckigen Versuch, auf der weißen Mittellinie zu gehen – bis sie dabei schnell und plötzlich aus dem Bild kippt. Blind Date.

In Switch erinnere ich mich nicht mal mehr, was eigentlich im Vordergrund abläuft (innen, Zimmer), als im Hintergrund Ellen Barkin (oh, wie ich sie vermisse), die einen Mann in einem Frauenkörper spielt, erstmals mit Absätzen geht und dabei schnell und plötzlich aus dem Bild kippt.

Blake Edwards musste man mir erst beibringen (danke, you know who you are), doch dann fand ich ihn unverwechselbar.
Er ist bis heute mein Maßstab für Hollywood-Komödien und hat meine Filmwelt so maßgeblich bereichert (und das, wo ich die Pink Panthers nicht mal gesehen habe), dass es mir schwer fällt, Highlights zu finden (erinnert sich noch jemand an Skin Deep – das Aladin-Kostüm!) – neben dem meisterlichen Aus-dem-Bild-kippen-lassen. Doch ich gaube, am meisten liebe ich ihn dafür, dass er seine Frau Julie Andrews in The Party völlig against type spielen hat lassen. Oder doch dafür, dass er Tony Curtis in Operation Pettycoat die Rolle seines Lebens gegeben hat?

So oder so: Danke, Herr Edwards.

die Kaltmamsell

9 Kommentare zu „Von der Kunst, eine Schauspielerin links aus dem Bild kippen zu lassen“

  1. Chris Kurbjuhn meint:

    In meiner Schublade ruht eine faszinierende, ungeschriebene Monographie: “Die Kellner-Rollen bei Blake Edwards”.
    Und dass Sie die Pink Panthers noch nicht gesehen haben… da beneide ich Sie um den ein oder anderen Erstickungsanfall. Freuen Sie sich besonders auf Herbert Lom.

  2. barbara meint:

    Operation Petticoat – hatte ich anlässlich des Todes von Tony Curtis schon bestellen wollen – danke, dass Sie an diesen klasse Film erinnert haben.
    Schnell noch beim online Buchhändler geordert.
    Was könnte das TV über die Feiertage so alles zeigen, und was kommt da für Sondermüll.

  3. Arthurs Tochter meint:

    Bei switch (den ich über alles liebe!) ist eine meiner Lieblingszenen die, in der ihre Freundin in einem sündteuren Pelzmantel aus dem Auto steigt, eine “agains-all”-Sympathisantin sie anmacht mit den Worten: “Wissen Sie eigentlich, wie viele arme Tiere für diesen Mantel sterben mussten?” und sie antwortet: “Wissen sie eigentlich, wie viele reiche Tiere ich vögeln musste, um diesen Mantel zu bekommen?”

  4. Chris Kurbjuhn meint:

    Fällt mir jetzt erst auf: Wieso vermissen Sie Ellen Barkin? Vier Filme in 2010 und einer für 2011 angekündigt… ist doch okay.

  5. walküre meint:

    Oh ja, dem Dank schließe ich mich gerne an. Einer meiner Lieblinge aus seinem Schaffen ist “Victor/Victoria” …

  6. ATh meint:

    Down the street Ellen is barkin’
    And the day is a-getting dark.
    As the night comes in a-fallin’,
    Ellen will lose her bark.
    And the silent night will shatter
    From the thoughts inside my mind.
    For I am one too many mornings
    And a thousand pages behind.

  7. Brigitte Novacek meint:

    Au ja. Skin Deep ist einer meiner Lieblingsfilme. Switch natürlich auch.

  8. Kai meint:

    Jau, die Pink Panther-Reihe ist ein must-see (alleine Kato und Chefinspektor Dreyfus). Ebenso der Party-Schreck.
    Mein Maßstab für Hollywood-Komödien ist aber immer noch Billy Wilder.

  9. Julia meint:

    Also die Verfolgungsjagd im 1. Pink Panther (ohne zu viel verraten zu wollen – ich sage nur Zebra, Gorilla und Ritter!) bringt mich auch beim 15x Sehen immer noch zu hysterischen Lachanfällen. Bitte, bitte anschauen, liebe Kaltmamsell!!

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