Journal Samstag, 7. Dezember 2024 – Geburtstag gefeiert in der Schweiz
Sonntag, 8. Dezember 2024 um 8:41Dieses Wochenende gehört einer Geburtstagsfeier in der Schweiz. Diesmal aber echt ehrlich wirklich: 2023 hätten Herr Kaltmamsell und ich diesen Geburtstag auch sehr gerne gefeiert, wurden aber durch Schnee an der Reise gehindert. (Wie sehr mich dieses Erlebnis geprägt hat, merkte ich dieses Jahr im Sommer, als ich jemandem beibringen musste, dass die Überschwemmungen jede Art von Bahnreise nach und von München unmöglich machten: Ich bemerkte dasselbe langsame Begreifen gegen die Widerstände “aber vielleicht so?” und “ach komm, irgendwas wird doch gehen!”.)
Ich wachte noch vor Wecker auf, also kein zusätzlicher Schlaf, auf den ich mich gefreut hatte.
Dafür ein Bomben-Sonnenaufgang.
Wir spazierten in angenehmer Luft zu unserem spätmorgentlichen Zug. Bis auf die Schweizer Seite hatten wir nur sieben Minuten Verspätung eigefahren, doch dann ging es bergab: Statt uns bis nach Zürich zu transportieren, warf uns dieser Zug (wegen Baustelle) schon in Winthertur raus, die letzte halbe Stunde dorthin zuckelten wir sehr langsam (allerdings Bonus: sehr viele Greifvögel in der Luft vorm Fenster und auf dem Boden, ein Reiher am Bach). Zu nichts davon übrigens eine Handy-Nachricht von der SBB, die mich am Freitag noch an meine Abfahrt am Samstagmorgen erinnert hatte und agekündigt, sie werde mich über allfällige Änderungen auf dem Laufenden halten. Nachdem ich sichergestellt hatte, dass wir von Zürich aus problemlos weiterkommen würden, machten wir nach Fahrt in anderer Bahn dorthin Kaffeepause.
Mittagscappuccino in einem Mövenpick-Café. Die Thekenfrau freute sich sehr über mich: „Lange nicht gesehen!“ Eine Verwechslung, und schon war ich befangen, wollte die eigentlich gemeinte Frau nicht in Verruf bringen.
Weiter nach Rheinfelden. Ich hatte mir vernünftig Brotzeit eingesteckt, obwohl ich meine Appetitlosigkeit vorhergesehen hatte (mal sehen, ob ich auf Bahnreisen je wieder die ordnungsgemäße innere Vollverklebung mit Keksen, Schokolade und vor allem Gummibärchen erleben werde). Vernünftig aß ich auch ohne Appetit um halb zwei einen Apfel und Hüttenkäse.
Mittlerweile regnete es kräftig, letzter Umstieg in Rheinfelden. Wir trafen mit einer Stunde Verspätung in unserer Unterkunft ein, wahrscheinlich wollte die SBB uns Deutsche-Bahn-Opfer nicht zu neidisch machen. (Morgens hatte ich mich bei Herrn Kaltmamsell noch für die frühe Abfahrt entschuldigt, die ich wohl ohne viel nachzudenken gebucht hatte. Doch es braucht auf Langstrecken einfach einen Puffer.)
Hallo Schweiz!
Das Wetter war ausgesprochen unwirtlich, wir heizten also unser Zimmer warm und lasen dort.
Abends spazierten wir zur Gastgeberin ins bereits bekannte Haus, netterweise hatte der Regen aufgehört. Und dort bekamen nicht nur erfreutes Wiedersehen, sondern auch Salat mit Ernteanteil-Karotten und -Rote-Bete, Selleriesuppe, Flammkuchen zum Selbstbelegen und dreierlei selbstgemachtes Eis, dazu elsässer Crémant und Riesling aus Washington State – ein großes Schlemmen. Mit Gesprächen, Geplänkel, Geschichten, es war ein wunderbarer Abend. Zurück in unser Pensionszimmer kamen wir wieder trocken.
§
Berlins Oberbürgermeister meint, Kassiererinnen würden eh nicht Opern besuchen und begründet so Einsparungen im Kulturbereich. Katja Kollmann hat für die taz Berliner Kassiererinnen gefragt (wenn auch nicht repräsentativ), ob das stimmt.
“Gehen Kassiererinnen in die Oper?”
(Spoiler: Immer mal lieber vorsichtig mit den Stereotypen.)
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