Journal Dienstag, 24. Dezember 2024 – Einmal ausgesetzt
Mittwoch, 25. Dezember 2024 um 9:18Nicht ganz so lang geschlafen wie gewünscht, das aber richtig gut.
Es wurde nicht ganz hell, das Tagen stoppte bei dunkelgrauem Himmel und nasskalter Luft.
Für gestern hatte ich eine Stadtwanderung geplant: Meine sonstige Laufstrecke von der Haustür über Alten Südfriedhof und Flaucher nach Thalkirchen, von dort den Auer Mühlbach entlang bis zur Mündung in die Isar. Davor holte ich noch beim Bäcker (alles entspannt) Roggenvollkornbrot fürs anschließende Frühstück.
Herr Kaltmamsell hatte Lust mich zu begleiten, also zogen wir zu zweit los. Ich trug Strumpfhose unter der Baumwollhose, die sich am Vortag als nicht wirklich warm genug erwiesen hatte.
Auf dem Alten Südfriedhof wie auch auf der gesamten Wanderung matschige Wege, vereinzelte Schneeflecken. In der Luft hin und wieder einzelne Schneeflocken.
Neue Kunst unter der Brudermühlbrücke.
Kahler Flaucher.
Ich hatte auf einen Mittagscappuccino am Kiosk über dem U-Bahnhof Thalkirchen spekuliert, doch der war geschlossen.
Marienklause. Herr Kaltmamsell: “Sieht aus wie ein Spiel.”
St. Anna in Harlaching auf dem Hochufer über dem Tierpark Hellabrunn.
Auer Mühlbach.
In der zweiten avisierten Mittagscappuccino-Gelegenheit hatten wir nach zwei Stunden Wanderung mehr Glück: Das Café Fausto in der Kraemerschen Kunstmühle war geöffnet, wir sahen es schon von Weitem. Sehr guter Cappuccino, schöne Atmosphäre, Herr Kaltmamsell (der arme Kerl schon wieder erkältet) stärkte sich mit einem Florentiner, ich nahm gleich noch ein Pfund Espressobohnen mit.
An der Unterführung Candidstraße. Giesing ist eines der wenigen Münchner Stadtviertel mit sehr starker Identität – Nachdenken über die Verbindung mit Fußballverein-Identität (in diesem Fall
TSV 1860 München) und ob dieser Lokalstolz auch ohne Abgrenzung und Ausgrenzung möglich wäre.
Ehemalige Justizvollzugsanstalt Neudeck. Nach langem Hin und Her über die zukünftige Nutzung wurden daraus nun doch – Überraschung – Luxus-Appartments.
Ehemaliger Hochbunker Quellenstraße.
Mauersteg an der Isar.
Hier fließt der Auer Mühlbach in die Isar.
Wir gingen zur nächstgelegenen Straßenbahnhaltestelle am Bayerischen Nationalmuseum, nach gut dreieinhalb Stunden waren wir durchaus müde.
In der Tram war es so muckelig warm, dass mir zum einen bewusst wurde, dass ich trotz Bewegung und adäquater Kleidung kurz vorm Frieren gewesen war, zum anderen wollte ich am Sendlinger Tor eigentlich noch nicht schon wieder aussteigen und in die Kälte treten. Herr Kaltmamsell lockte mich mit warmer Wohnung, Frühstück, heißem Tee.
Frühstück kurz nach zwei: Apfel, Roggenvollkornbrot mit Butter, Pflaumenmus, Nocilla. Es dauerte überraschend lang, bis ich wirklich durchgewärmt war.
Weiterer Plan des Tages: Bügeln. Ich nutzte dafür das letzte Tageslicht am Wohnzimmerfenster, hörte Musik.
Zeitunglesen auf dem Sofa. Im Winterhalbjahr zeigt sich, dass wir eine Leselampe im Wohnzimmer brauchen, am Tisch lesend reicht nicht mal das Deckenlicht. Vorerst stellte ich eine der vorhandenen Stehlampen ans Sofa (Idee von Herrn Kaltmamsell, es zahlt sich halt immer wieder aus, einen schlauen Partner zu haben).
Auf Yoga freute ich mich richtig, die Wanderung hatte mich körperlich unerwartet gefordert. Erstes handfestes Erholungssymptom in diesen Ferien: Ich genoss die extreme Langsamkeit dieser Yoga-Folge richtig, am Ende lächelte ich sogar ganz von selbst.
Fürs Nachtmahl verwandelte Herr Kaltmamsell den Ernteanteil-Rosenkohl mit reichlich Zitrone in ein köstliches Pasta-Gericht.
Nachtisch Christmas Pudding, sogar mit Brandy Butter.
Apropos Cary Grant: Im Fernsehen ließen wir Charade laufen, ich erfreute mich an Audrey Hepburn und ihrer Ausstattung von Givenchy, versuchte über die beleidigende Hirnlosigkeit hinwegzusehen, die das Drehbuch ihrer Rolle (und doch eine Simultandometscherin!) zuschreibt.
Telefonate mit Bruder und Vater, allseitige gute Wünsche und Vorfreude auf das Wiedersehen am 2. Weihnachtsfeiertag bei meinen Eltern.
(Ich war dieses Jahr zu erledigt für Weihnachten und setze einfach einmal aus, ganz ohne Gram, Trotz oder Trauer, einfach nur erleichtert. Gibt ja schon in einem Jahr wieder eines.)
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Dienstag, 24. Dezember 2024 – Einmal ausgesetzt“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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25. Dezember 2024 um 10:31
Abgesehen von einer köstlichen Bio-Ente und einer ebenso köstlichen Bayerisch Creme zum Nachtisch, haben wir auch Weihnachten weitestgehend ausfallen lassen. Hier lief ebenfalls Cary Grant (ich bekenne mich dazu, dass ich in meiner Jugend sehr für ihn geschwärmt habe).
Bis auf den peinlichen Söderschen Gesang, der mir in diverse timelines gespült wurde, war es ein sehr harmonischer und ruhiger Abend :-)
Ich wünsche weiterhin erholsame Feiertage!
25. Dezember 2024 um 11:08
Ist das Spiel Tiny Glade? Denn wenn man das (eine Art Anwesenbausimulator, sehr einfach zu bedienen, sehr hübsch, sehr reizend) ein bisschen gespielt hat, sieht man überall interessante Vorlagen.
25. Dezember 2024 um 20:35
So schöne Spaziergangsbilder und gute Besserung an Herrn K. Als guter Lehrer ist er ja immer in den Ferien krank.