Journal Freitag, 10. Januar 2025 – Ins Wochenende gerettet
Samstag, 11. Januar 2025 um 8:21Guter Schlaf bis fast Weckerklingeln.
Ich stand auf zu hellem Himmel, doch schon auf meinem Weg in die Arbeit zog er zu.
Tollwood-Reste auf der Theresienwiese. Die vorhergehenden drei Tage dieser eh nur Vier-Tage-Woche waren so voll gewesen, dass ich mir aktiv ins Gedächtnis rufen musste, dass ich immer noch in der ersten Arbeitswoche des Jahres steckte, nicht bereits in der zweiten.
Während meines sehr geschäftigen Vormittags hörte ich auch mal Regen ans Fenster prasseln, gestern hatte es einmal alles. Übergabe einer Verantwortlichkeit, die mir derzeit besonders im Magen lag – und auf deren Abgebbarkeit ich von selbst gar nicht gekommen war.
Mittags huschte ich auf einen Cappuccino und einen Bäckerei-Einkauf raus, blieb dabei trocken.
Spätes Mittagessen (eh kein Appetit, dann konnte ich diesen einen Job auch erstmal fertigmachen): Viele Orangen, eben geholtes frisches Roggenvollkornbrot.
Vielfältiger Arbeitsnachmittag umgeben von freitagsleeren Büros, zuletzt mit Querschuss, der komplette Umplanung erforderte.
Den pünktlichen Freitagfeierabend verfolgte ich nicht mit dem sonstigen Druck, weil Herr Kaltmamsell gestern und das restliche Wochenende aushäusig verbringen würde – ohne Aussicht auf gemeinsames Wochenendfeiern zog es mich nicht so sehr nach Hause.
Auf dem trockenen, kalten Heimweg Lebensmitteleinkäufe beim Vollcorner fürs Wochenende, das mich auch ohne Herrn Kaltmamsell mit Erleichterung erfüllte. Zu Hause zerkleinerte ich den Ernteanteil-Wirsing für mein Nachtmahl und briet ihn an, während das Gemüse garte, turnte ich Yoga-Gymnastik. Dann Ernteanteil-Kartöffelchen geputzt (zum Teil wegen Stellen bis auf unter die Hälfte der eh geringen Größe) und gekocht, dann gab es Wirsinggemüse mit Salzkartoffeln. Nachtisch Hutzelbrot und Schokolade.
Zur Abendunterhaltung folgte ich einem Link-Tipp von Joël zum Actress Roundtable mit den Schauspielerinnen Angelina Jolie, Demi Moore, Zendaya, Zoe Saldaña, Mikey Madison und Tilda Swinton – superspannendes Erzählen aus ihren jüngsten Arbeiten, mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen und individuellem Erleben der Schauspielerei. Mehrfach betonen die Frauen, dass sie praktisch nie Gelegenheit haben, sich darüber auszutauschen und wir wertvoll das für sie ist. Und jetzt verstehe ich auch, warum Tilda Swinton immer sagt, sie sei keine Schauspielerin.
https://www.youtube.com/watch?v=yG9KMfYfgEo&t=4s
§
Vergangene Woche Büroflurgespräche über Grußvarianten im süddeutschen Arbeitsleben, und mir fiel ein, wie in den 1980ern die Sport-Redakteure der Lokalzeitung mit “Habedjehre” grüßten, was ich als 19/20-jährige Volontärin (die das doof fand) konsequent mit “Küss die Hand” erwiderte. “Habedjehre” war zumindest zu dieser Zeit auch außerdhalb des Arbeitslebens noch häufig genug für den Otto-Waalkes-Scherz “Habedjehre” – “Habe die Masern”. Ich verband ihn damals mit den Mitschülern, die sich in Freistunden zum Schafkopf-Spiel zusammensetzten und auf die ich wegen ihrer angenommenen Eindimensionalität herabschaute. Doch ich höre diesen Gruß bis heute von einer Sorte oberbayrischer Männer (quer durch die Altersschichten), die das irgendwie kumpelig witzig findet.
Richtete einer ihn an mich, würde ich auch heute noch “Küss die Hand” antworten.
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