Journal Samstag, 11. Januar 2025 – Samstag mit ganz viel Erholung

Sonntag, 12. Januar 2025 um 8:18

Gut und lang geschlafen, beim Aufwachen wurde es gerade zu schönem, frostigen Wetter hell.

Blick über ein Balkonsims nach draußen, im Vordergrund auf dem Betonsims ein Tonschälchen mit gefrorenem Wasser, im Hintergrund ein kahler Baum auf frostiger Wiese, sonnenbeschienenes Gebäude

Erstmal Bettwäsche in die Maschine gesteckt.

Der Sonnenschein brachte mich auf die Idee, die geplante Schwimmrunde ins Dante-Winterfreibad zu legen und Sonnensport zu genießen. Also nahm ich eine U-Bahn bis Westfriedhof.

Zwar hatte der Himmel genau bis zu meinem Eintreffen am Bad zugezogen, doch er wurde während meiner 3.000 Meter im Wasser (Schwimmgefühl: leicht, stark) doch abwechslungsreich, bei jedem Atemholen und Gucken interessant, sogar ein paar Sonnenstrahlen bekam ich.

Das Becken war überraschen dicht beschwommen (ich weiß auch nicht, warum ich gerade im Dantebad weniger Vorsatzsportler*innen vermutete), doch wieder bewährte sich die anderthalbfache Breite der Schwimmbahn, die entspanntes Überholen ermöglicht: Friedliches Miteinanderauskommen, inklusive einer “Nach-Ihnen”-“Aber-nein-nach-Ihnen”-Situation am Beckenrand.

Beim Vorher-Duschen war ich in einen Schichtwechsel geraten und musste auf eine freie Brause warten, doch beim Nachher-Duschen hatte sich die Lage beruhigt, und in der Sammelumkleide kam ich anschließend mit anderen Schwimmerinnen ins Plaudern (Thema Sportrucksäcke, ich musste die traurige Kunde vom Verschwinden des Herstellers Bree weitergeben).

Wie geplant nahm ich die Tram zurück in die Stadt, lief vom Stachus zum Marienplatz, probierte und kaufte im COS-Laden ein grünes Baumwollkleid, dessen Schnitt und Farbe mir im Vorbeilaufen aufgefallen waren, das ich seither nicht mehr aus dem Kopf bekam, und außerdem steht sowieso ein vorhandenes Kleid für ähnliche Temperaturen auf meiner Weitergeb-Liste und darf ersetzt werden. Kurzer Einkauf im Untergeschoß des Kaufhofs, unter anderem erbarmte ich mich drei Wochen nach Heilig Abend einiger Weihnachtsschokolade um die Hälfte.

Frühstück um zwei: Viele Orangen (ich checkte mal wieder alle in der Kiste, ein paar hatten bereits matschige Stellen), Roggenvollkornbrot mit Butter und gekochtem Schinken.

Belehrender Exkurs: Ich lege gern die Crowdfarming-Landwirtschaft offen, auf der mein adoptierter Baum steht: Doña Ana, Landwirt Paco Sánchez (es wurde nachgefragt). Doch ich weise nochmal darauf hin, dass der Unterschied der solidarischen Landwirtschaft zum Supermarkt- oder Markt-Einkauf ist, dass man sich das Obst nicht aussuchen kann, sondern wie beim eigenen Schrebergarten das bekommt, was halt geerntet wird. Ich hatte durchaus auch mal nicht so köstliche Orangen von dort, zum Beispiel weil der von mir bestimmte Lieferzeitpunkt im damaligen Jahr noch recht unreife Früchte brachte. Heuer scheint mir, dass sie sogar ein wenig zu lange am Baum gehangen sein könnten (das Obst wird immer erst für die Lieferung geerntet, dadurch ist keine Lagerung nötig), und das wird bei den nächsten beiden 10-Kilo-Kisten noch mehr so sein, die ja noch später kommen.

Beim Rumgucken auf der Corwdfarming-Website setzte ich einen Einmerker für bulgarische Kirschen (meine bulgarische Kollegin hat einmal zu oft davon geschwärmt, das seien die besten überhaupt – und das tut sie keineswegs bei allem, was aus Bulgarien kommt). Und ich adoptierte zwei Artischockenpflanzen in Frankreich (es gibt Artischocken bei Crowdfarming!).

Draußen wurde es nachmittags nochmal heller. Ich genoss das resultierende Licht in der Wohnung, las Internet und Zeitung, es ging mir gut, ich war nahezu fröhlich (was ist los? habe ich mir einen Infekt eingefangen?).

Yoga-Gymnastik kurz und knackig, dann kochte ich fürs Abendessen Kartoffeln, die es zum restlichen Wirsinggemüse vom Vorabend gab (Herr Kaltmamsell hatte beim vorherigen Ernteanteil-Wirsing geäußert, er habe jetzt erstmal genug davon, deshalb hatte ich ihm versprochen, dass ich diesen gesamt übernehme). Als Vorspeise ein wenig Ernteanteil-Pakchoi, den Herr Kaltmamsell sauer eingelegt hatte, zum Nachtisch Pralinen.

Früh zum Lesen ins frisch überzogene Bett – mit neuer Baumwollsatin-Bettwäsche (Christkind-Geschenk), ein echter Genuss.

Blick auf eine helle Bettdecke, der Überzug hat noch die Verpackungsfalten, rechts angeschnitten ein aufgeklappter Laptop

(Bücherei-Bücher lese ich meist auf meinem Laptop; Umwandeln in Kindle-kompatibles Format ist mir zu umständlich, Handy-Bildschirm zu klein.)

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Fünf Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie schreibt Fabian Kretschmer darüber, dass diese Phase die größten strukturellen Auswirkungen auf China hatte:
“Chinas großer Wandel”.

Im Reich der Mitte begann die Pandemie und wirkt weiter nach. Wirtschaftlich, politisch und ideologisch ist das Land ein anderes als vor der Pandemie.

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Aberkennung der Staatsbürgerschaft und die alte Geschichte vom “guten Ausländer” – ein Mastodon-Thread von Dejan Mihajlović.

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Isabella Rossellini vor ein paar Tagen bei Stephen Colbert über “Conclave” – mir war nicht klar, wie ITALIENISCH sie ist!
<3 <3 <3
(Das wollen Sie möglicherweise auch dann sehen, auch wenn Sie kein Englisch verstehen.)

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https://www.youtube.com/watch?v=rsueJ3w-0yo

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Samstag, 11. Januar 2025 – Samstag mit ganz viel Erholung“

  1. Sandra meint:

    Wir bestellen vom selben Hof und bekamen grade wieder eine Kiste (nicht adoptiert). Unsere waren alle super und ohne Stellen.
    Orangen bestellen wir ganz regelmäßig dort und ich bin richtig froh, diese Quelle durch Sie und Frau Brüllen entdeckt zu haben!

  2. Annbellis meint:

    Es gibt doch den Onleihe-Reader, ich lese damit auf dem Browser des Kindle Fire. (Oder haben Sie einen anderen Kindle ohne Internet-Browser, ich kenne mich nicht so aus damit?)

  3. Friederike meint:

    Ach sieh mal an, „Konklave“ habe ich gerade am Freitag mit einem Kollegenfreund angeschaut! Danke für den Link!

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