Journal Mittwoch, 5. Februar 2025 – Urlaubstag 3 mit Laufsonne und Ukulele-Konzert / #WMDEDGT

Donnerstag, 6. Februar 2025 um 8:23

Nachtrag: Erst nach Veröffentlichen gemerkt, dass ja der 5. des Monats war und damit Frau Brüllens Frage “Was machst du eigentlich den ganzen Tag?” beantwortet werden kann, #WMDEDGT.

Sehr müde vom Wecker geweckt, müde überm Milchkaffee gebloggt. Urlaubswochensymptom: Oh, schon Mittwoch. Statt: Oh, erst Mittwoch.

Zu den gestrigen Häuslichkeiten gehörte heftiges Backblechschrubben. Obwohl sowohl Herr Kaltmamsell als auch ich überzeugt sind, dass wir Backbleche nach Nutzung sauber hinterlassen, schaffe ich es immer wieder eines zu erwischen, bei dem das nicht so war – und das erst nach Gebrauch zu entdecken, wenn die Verschmutzung gründlich eingebrannt ist.

Für die Umsetzung meiner Laufpläne war ich mittelfrüh fertig, wunderbarerweise begann genau jetzt der Himmel aufzureißen. Ich entschied mich für einen Mix aus verschiedenen gewohnten Routen: Von der Haustür über den Alten Südfriedhof an die Wittelsbacherbrücke, jetzt aber nach Norden durch die Stadtmitte, weil ich mir an einem Werktag wenig Leute erhoffte. Übers Föhringer Wehr und dann zurück über den Englischen Garten bis Odeonsplatz.

Das war sehr, sehr schön in immer deutlicherer Sonne. Der alte Körper machte problemlos mit, ich konnte jede Minute genießen.

Alter Friedhof mit kalhen Bäumen und in düsterem Licht unter bewölktem Himme, am Ende eines Weges ein oranger Lkw mit ausgefahrenem Kran in einen Baum

Schwere Baumarbeiten im Alten Südfriedhof.

Blick von Brücke aus Fluss und Flussauen hinaus, niedrige Wasserstand, der Himmel darüber wir gerade durch Hochnebelwolken blau

Die Sonne begann zu siegen.

Blick von Ufer auf Fluss in der Stadt, im Vordergrund eine Insel mit kahlen Bäumen, im Hintergrund in der Sonne zwei Türme eine Kirche

Weideninsel

Blick von niedriger Brücke auf sonnigen Fluss mit kahlen Bäumen, in dem sich unter anderem der weiße Turm eines Jugendstilgebäudes spiegelt

Müller’sches Volksbad

Blick einen Mauer-eingefassten Steg entlang, der parallel zum Fluss läuft, liks Fluss, in der Ferne gemauerte alte Brücke und strahlend blauer Himmel

Mauersteg

Gegenlichtaufnahme durch kahle Bäume auf leuchtendes Flusswasser

Erhöhter Blick auf winterlich kahlen Park mit viel Wiese, im Hintergrund Stadtsilhouette, im Vordergrund eine Menschen, die in dieselbe Richtung blicken

Blick vom Monopteros.

Gegenlicht-Blick hinaus zu einem Säulentempelchen, an dessen Spitze die Sonne steht, die das Tempelchen in einen riesigen Schatten auf den Hügel davor wirft

Blick hoch zum Monopteros

Barocker Gartentempel, sonnenbeschienen vor blauem Himmel, an einer Außenmauer steht ein Mensch und lässt sich von der Sonne bescheinen

Der Müncher (auch die Münchnerin) ist heliotrop.

Wandgemälse über einem geschützten weißen Türbogen: Eine Frauengestalt mit Löwe links und einem Schild rechts auf dem "Gerecht und beharrlich" steht

In der Arkaden zur Residenz: “Gerecht und beharrlich”. Nein, kein Wahlplakat.

Eine U-Bahn brachte mich nach Hause.

Zum Frühstück gab’s um halb zwei Apfel, Avocado mit Grapefruit (sehr gut), eine Scheibe selbstgebackenes Brot mit Nocilla (bisschen zu viel).

In schöner, aber nur wenig wärmender Sonne radelte ich nochmal los, um die Besorgnis erregende Situation in der Süßigkeitenkiste zu bereinigen. Wir müssten jetzt wieder safe sein – zumindest für ein bis zwei Wochen.

Gemütlicher Nachmittag mit Lesen, ich nahm mir Florian Gleibs Shalom Kitchen vor. Wirklich spannende Rezepte: Unter anderem eine Paella – wenn die Spanier nicht vor 500 Jahren die Sephardim verjagt hätten, gäbe es diese Variante vermutlich. Und viel Veganes, ohne dass es markiert wäre – wie ich es auch aus Israel kenne, halt eine Nebenwirkung kosherer Küche. Was allerdings schmerzt: Das schlampige Korrektorat der Texte.

Zum Glück bekam ich mit, dass die Techniktagebuch-Redaktion (zu der auch ich mit fast 200 anderen gehöre, mich allerdings extrem selten blicken lasse) nun doch vom Facebook-Chat weggezogen ist – das war immer wieder diskutiert worden, doch sachliche Einwände wogen schwerer. Bis halt zum großen Facebook-Bäh von Mark Zuckerberg. Jetzt haben sich die Prioritäten verschoben, die Redaktion konferiert ab sofort auf Discord.

Selbst hänge ich im Meta-Konglomerat am stärksten an instagram: Ich mag gute Fotos, ich genieße es, über Fotos von Leuten, die ich kenne, ein wenig an ihrem Leben teilzuhaben. Die propagandistischen Elemente auf instagram bekomme ich nicht mit – mal sehen, wie lange ich das Wissen um sie verdrängen kann.

Abendessen gab es nach einer Einheit Yoga-Gymnastik früh und nur aus den Resten des Vorabends (Wirsing-Krautwickel) bestehend: Herr Kaltmamsell und ich waren abends mit Freunden zu einem Konzertbesuch verabredet – das Ukulele Orchestra of Great Britain war in der Stadt. Ihnen zu Ehren trug ich erstmal meine neuen Ohrringe.

Frontaufnahme einer Frau mit grauer Brille, weißen Haaren, Halstuch, an einem Ohrläppchen sieht man einen grünen, geschliffenen Kristalltropfen an einem goldenen Haken

Dieses Konzert brachte mich endlich mal in die Isarphilharmonie, Gasteig HP8, das Ausweichquartier des Gasteigs während seiner Generalsanierung.

Halle mit mehrgeschoßigen Balkonen in Weiß, unten auf dem Boden viele Menschen, die Wände weiß, Blenden blau und gelb

Die ehemalige Lagerhalle, die auch als Foyer fungiert. Das Konzert war dann so großartig wie erwartet; mich rührte beim Anblick der bereits vertrauten Band-Mitglieder, wie ich in den vergangenen fast 20 Jahren mit ihnen gealtert war. Ebenfalls herzerwärmend: Die vielen Anspielungen auf ihre tiefe Brexit-Ablehnung (“Hello our European FRIENDS!” / Verweis auf die zwei Bandmitglieder mit irischen Pässen – und dadurch uneingeschränkter Bewegungsfreiheit). Das Programm bestand bis auf eine Nummer aus Musik, die ich von den Ukes noch nicht kannte; wieder mal war ich umgeworfen, mit welch gezielten auf Ukulele umgesetzten Elementen sie bekannte Stücke sofort erkennbar umgesetzt hatten.

Davor und dazwischen Plaudern mit den Freunden, ein Glas Riesling. Und der gleich ums Ecke gelegene U-Bahnhof Brudermühlstraße stellte sicher, dass wir nicht zu spät heimkamen – manche von uns mussten ja am nächsten Tag arbeiten.

§

Wie ich mich auf alles Positive stürze! Natascha Strobl, österreichische Politikwissenschaftlerin und Expertin für Rechtsextremismus schreibt auf Moment.at:
“Widerstand gegen den konservativen Rechtsruck: Was Deutschland gerade richtig macht”.

Dass es die konservativen politischen Kräfte der Mitte sind, die die wichtigste Rolle gegen Rechtsextremismus spielen, hatte ich von ihr bereits in einer Session auf der re:publica erklärt bekommen.

§

Der ohnehin wundervolle instagram-Account @londonsuburbia hat es nach drei Jahren Suche gefunden: “The most stereotypically perfect suburban house in London”.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 5. Februar 2025 – Urlaubstag 3 mit Laufsonne und Ukulele-Konzert / #WMDEDGT“

  1. Sabine meint:

    Danke für die immer wieder zahlreichen, informativen Artikel. Ich werde hier stets ein Stückchen schlauer.
    Und mit Instagram geht es mir genauso. Kann mich momentan noch nicht trennen, aber eigentlich will ich da auch weg ….
    Schöne Urlaubstage noch! Liebe Grüße, Sabine

  2. Sebastian meint:

    Das Monopterosbild – unglaublich! Und dann noch die Vögel… Danke fürs Hingucken, Wahrhaben und Aufnehmen.

  3. Norman meint:

    Passend dazu ein Tröt… 😬

    Post by @jeffowski@mastodon.world View on Mastodon

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