Journal Donnerstag, 24. April 2025 – Arbeitstag mit Menschlichkeiten
Freitag, 25. April 2025 um 6:26Mein erster Blick nach dem Aufstehen galt dem Draußen: Die Straße war nass, doch die vielen trockenen Stellen zeigten, wie kurz es nur geregnet hatte. Himmel düster, die Luft hatte deutlich abgekühlt, wie ich auch auf dem Arbeitsweg feststelle.
An einer roten Ampel stand ich sogar gern: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wartete nämlich eine Frau, die besonders ungewöhnlich und sehr sorgfältig gestylt war, schon auf die Entfernung bekam ich viel zu sehen. Ich hatte den Impuls, sie dazu mit einem Kompliment anzusprechen (“Tolles Styling!”), doch sie trug große Kopfhörer und würde mich ja doch nicht hören. Als die Ampel auf Grün schaltete, lächelte ich sie bei der Begegnung zumindest an – und da war sie es, die sagte: “Schöne Schuhe!” (Ich trug meine goldenen Camper Pelotas.)
Unerwartet emsiger Bürovormittag, ich lernte Menschen kennen. Mittagscappuccino im Westend, auf dem Rückweg ein paar Regentropfen, die mich sogar zur Kapuze greifen ließen.
Zu Mittag gab es Mandarinen (köstlich, aber kernreich) und Quark mit Joghurt.
Der Himmel den ganzen Tag dunkeldüster und Regen verheißend – aber der kam nur in spärlichen Tropfen.
Nicht zu später Feierabend, ich marschierte zu meiner Hausarztpraxis fürs bestellte Rezept, dort musste ich vor 18 Uhr eintreffen. Das klappte, ich genoss die Bewegung. Allerdings bekam ich ein Papier-Rezept, da ich ja erst beim Abholen meine Versicherungskarte dabei hatte.
Anschließend Lebensmitteleinkäufe beim Alnatura.
Daheim eine Runde Pilates (Kampf mit Krampfversuchen der bösen Wade und beider Füße), dann machte ich zum Abendessen den eben geholten Ernteanteil-Salat an, servierte ihn mit einer Crowdfarming-Avocado, dann noch Käse. Nachtisch ein wenig Reisauflauf (Herr Kaltmamsell hatte experimentiert), reichlich Osterschokolade.
Früh ins Bett zum Lesen, das Thema des aktuellen Granta, “Dead friends”, interessiert mich sehr: Meiner Ansicht nach wird die Tragweite von Freundschaft ohnehin zu gering geschätzt, die Gefühlstiefe steht für mich nicht der romantischen Liebe nach – und ist oft haltbarer. Im Granta geht es um Rückblicke auf verstorbene Freunde, alle aus einen deutlich größeren Abstand, als ihn Nachrufe ermöglichen.
§
Na gut, auch hier mehr Papstwahl – aber die wirklich interessanten Aspekte (Manches davon im Film Conclave thematisiert):
“The Tech That Safeguards the Conclave’s Secrecy”.
In 2005, cell phones were banned for the first time during the conclave, the process by which the Catholic Church elects its new pope. Twenty years later, after the death of Pope Francis, the election process is underway again. Authorities have two priorities: to protect the integrity of those attending the meeting, and to ensure that it proceeds in strict secrecy (under penalty of excommunication and imprisonment) until the final decision is made.
By 2025, the Gendarmerie corps guarding Vatican City faces unprecedented technological challenges compared to other conclaves. Among them are artificial intelligence systems, drones, military satellites, microscopic microphones, a misinformation epidemic, and a world permanently connected and informed through social media.
§
Hinreißender animierter Kurzfilm (9 Minuten):
“Sleeping Betty”.
via @slowtiger
1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 24. April 2025 – Arbeitstag mit Menschlichkeiten“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
25. April 2025 um 14:59
Freundschaft steht bei vielen Leuten erst im sogenannten “vorrückenden” Alter ganz oben, wenn das Telefon nicht mehr klingelt, weil die Freunde alle tot sind.