Journal Montag, 11. April 2011
Dienstag, 12. April 2011 um 6:55Schon wieder großzügig verteilter Muskelkater, da stimmt doch was nicht (bei jemandem, die seit vier Jahren ein- bis zweimal die Woche Krafttraining treibt und dreimal die Woche mindestens 90 Minuten Ausdauertraining). Ich probier’s mal mit deutlich höherer Proteinzufuhr, vorerst unter Umgehung von Pulvern.
Eine meiner Kolleginnen hat genug Sporterfahrung, dass ich sie um Rat bat:
„Vorher länger keinen Sport getrieben?“
Ich schilderte ihr also mein normales Bewegungspensum.
„Vielleicht einfach mal ausruhen?“
(Aber das tue ich doch fast den ganzen Tag: Sitzen, also ausruhen!)
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Nochmal ein Frühlingstag, dieser sogar mit Alpenblick.
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Hatte mir ja vorgenommen, um Vorstellungstermine bettelnde Agenturen hin und wieder auch dann anzusehen, wenn ich keinen Job zu vergeben habe (selbstverständlich mit offener Information, dass ich gerade keine Aufträge zu vergeben habe) – um mitzubekommen, was sich da draußen so tut. Gestern erstmals erlebt, dass diese Agentur dann zum Termin nicht auftauchte. Mein Anruf ergab: Sahen den Termin nicht als vereinbart an. Hm, ich hatte die Mail „Wir erwarten Sie also am XX.X. um XX Uhr bei uns“ mit Antwort „Wir freuen uns“ für deutlich vereinbart gehalten.
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Abends also tatsächlich das geplante Stündchen Sport bleiben lassen, ich wäre eh nicht rechtzeitig aus dem Büro gekommen.
Lesenreden über Es muss nicht immer Kaviar sein: Wir waren uns einig, dass uns der manierierte und viel zu viel zu lange Roman ermüdet hatte, dass die augenzwinkernde Pfiffigkeit und Mondänität sehr schlecht gealtert waren. Als Indiz reicht eigentlich der Anfang:
„Wir Deutschen, liebe Kitty, können Wirtschaftswunder machen, aber keinen Salat“, sagte Thomas Lieven zu dem schwarzhaarigen Mädchen mit den angenehmen Formen.
„Jawohl, gnädiger Herr“, sagte Kitty. Sie sagte es ein wenig atemlos, denn sie war fürchterlich verliebt in ihren charmanten Arbeitgeber. Und mit verliebten Augen sah sie Thomas Lieven an, der bei ihr in der Küche stand.
In diesem Tonfall geht es weiter, 548 klein bedruckte Seiten. Eher rührend: die Rezepte, die zwar elaborierte Anleitungen für raffinerte Soßen enthalten, in denen dafür Wurstnester und mit Kartoffelpüree vermischtes Corned Beef als „erlesene“ Speisen gelten.
Viel interessanter waren die Geschichten über Johannes Mario Simmel, die eine der Mitlesenden aus ihrer Zeit als Telefonistin im Münchner Vier Jahrezeiten der 70er Jahre auspackte. (Und ich hatte bereits ihr Rendezvous – so nannte man früher ein Date, liebe Kinder – mit dem berühmtesten Tenor unserer Zeit, von dem sie vor ein paar Monaten erzählt hatte, für das Highlight gehalten.)
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Journal Montag, 11. April 2011“
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12. April 2011 um 11:47
habe damals den film mit o.w. fischer gesehen und gedacht, ja so ist und ißt ein kulturell gebildeter mann. wollte ich auch werden und als folge leistete ich mir von meinem zusammengesparten trinkgeld einen besuch im “humplmayr” vor käfer das lokal in münchen. ja war sehr heilsam. mir ist seitdem bewußt, ich lege wert was auf dem teller ist und nicht auf das logo des tellers!
12. April 2011 um 12:17
Hm. Sitzen ist nicht gleich Ausruhen, auch, weil Bürositzhaltungen nicht unbedingt immer ergonomisch richtig sind. Was halten Sie eigentlich von gleichmäßigen (=ohne große, lange Steigungen), ausgedehnten Wanderungen (ab 10 km aufwärts) ?
13. April 2011 um 16:59
Muskelkater trotz vermeintlich guten Trainingszustands hatte ich auch bereits, wenn ich a) erschöpft war b) leichte (vermeintlich sporttaugliche) Infekte hatte c) bei ungünstiger Hormonlage d) nach zu wenig Schlaf e) ein bis zwei Tage vorher bereits harte Trainingseinheit gehabt
Die Erfahrung sagt mir, daß es viele Faktoren gibt, die die Leistungsfähigkeit beeinflussen können und daß selbst das eigene Gefühl dabei nicht immer so richtig liegt – habe ich mich auch schon vor dem Training so schlecht gefühlt, daß ich es fast bereute hingefahren zu sein und fühlte mich hinterher stattdessen regelrecht erfrischt, an anderen Tagen dagegen komplett zerstört.
Mittlerweile mache ich mir nichts mehr draus, man ist halt nicht jeden Tag gleich.