Von Hand
Montag, 16. Mai 2011 um 9:17Señora Dyfa sinniert über ihre Schreibgeräte und fragt nach unseren. Bitteschön:
Auch ich habe mich vor etwa zwei Jahren auf meinen Füller besonnen. Ein einziger Test hatte ergeben, dass ich die Mitschrift einer Besprechung um ein Vielfaches besser lesen konnte, weil sie mit Füller geschrieben war. Also kramte ich das Olivenholzkästchen aus, das ich vor etwa 15 Jahren während eines Mallorca-Urlaubs gekauft hatte und erklärte es zum Fülleretui. Seither schreibe ich mit Füller, wenn es beruflich ist (das Default-Schreibzeug in meinen Handtaschen besteht weiterhin aus Billigkuli und Notizblock, Füller stecke ich eigens ein). Die schwarze Tinte ist dem Umstand geschuldet, dass blaue wasserlöslich ist (nur deshalb funktioniert Tintenkiller) und mit der Zeit verblasst – das weiß ich von meinen 30 Jahre alten Tagebüchern. Bislang klappte es ganz gut, dass ich den Füller immer rechtzeitig nachgefüllt hatte; nur zwei, drei Mal musste ich unterwegs zu Kuli wechseln.
Ein schöner Nebeneffekt ist die Eleganz des Schreibvorgangs – ich bilde mir ein, dass dies in meiner arbeitgebenden Firma sogar Schule gemacht hat und gerade aus der Führungsriege immer mehr Kollegen und Kolleginnen mit Füller zu Besprechungen erscheinen. (Dass ich bereits mehrfach das schöne Holzkästchen aus Versehen leer eingesteckt habe, braucht ja keiner zu wissen.)
Und Sie?
die Kaltmamsell32 Kommentare zu „Von Hand“
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16. Mai 2011 um 9:48
Oh wie schön Ihr Kästchen – und praktisch (schützend), da stabil! Ich schreibe mit Montblanc und türkiser Tinte. Seit ewigen Zeiten. Füller ist einfach schön.
16. Mai 2011 um 10:49
Um diesen Füller beneide ich Sie aus vollem Herzen! Ein wunderbarer Kolbenfüller, dabei kann man die ekligen Patronen vergessen. Vermutlich ein Pelikan? Das ist Schreibkultur.
16. Mai 2011 um 11:34
Kolbenfüller, immer, seit der Oberstufe. Königsblau. Wechselnde Fabrikate, meistens Pelikan.
Problem: Meine Schrift taugt nur mit Feder OB, und die ist rar.
Wenn Sie mit diesem Thread durch sind, machen Sie mal einen “Unsere lustigsten Kolbenfüller-Unfälle”.
Und zum Thema Kuli für unterwegs und zum Lektorieren (mit extrabreitem OB-Feder-Strich sehen Korrekturzeichen ziemlich herrisch aus). Nicht ganz billig, aber immer noch Billigkuliklasse: Pilot, Dr. Grip bzw. Equilibrium. Wirklich erste Sahne.
16. Mai 2011 um 11:47
Ja, es ist ein Pelikan-Füller (auch wenn ich in der Grundschule auf Geha ausgebildet wurde), Feder OM.
16. Mai 2011 um 12:16
Seit der 5. Klasse ein schwarzer Lamy Safari mit feiner Spitze. Nur der Deckel, den ich damals mit meiner Sandkastenfreundin getauscht habe, ist rot. So wie ich meine Eltern kenne, gibt es dann zum Bachelor vermutlich ein besseres Modell.
Ich verabscheue Kugelschreiber. Mein Ersatz für schnelle Notizen auf dem Sprung sind Bleistifte.
16. Mai 2011 um 15:03
Die Schachtel ist absolut wunderschön. Die Feder auch.
Mit den billigen (nicht vom Preis her, wohlgemerkt !) Schulfüllern hat mir das Schreiben nie Freude gemacht, sodass ich bei meiner Matura vom Angebot der Professoren Gebrauch gemacht habe, mit einem hochwertigen Kugelschreiber zu arbeiten. Den zeitlos schönen, silbernen Montblanc habe ich selbstverständlich noch; vergangene Woche hat er ein neues, elegantes Etui bekommen und befindet sich seitdem wieder als ständiger Begleiter in meiner Handtasche. Und vor ein paar Jahren hat mir mein Mann zu Weihnachten eine Montblanc-Feder gekauft, die ich mir aus naheliegenden Gründen (Schreibhaltung) selber ausgesucht habe.
PS: Im Haushalt meiner Eltern sollte sich noch eine alte Pelikan-Feder, ähnlich Ihrem Modell, befinden …
16. Mai 2011 um 15:12
Ein bißchen fachsimpeln muss ich nun doch.
Blaue Tinte besteht aus einer Methylenblaulösung.
Man kann sie mit einer Schwefelverbindung (dem Killer)
in die farblose Leukoform überführen, also reduzieren.
Der Luftsauerstoff oxidiert sie mit der Zeit wieder,
so dass das Wegekillerte erneut erscheint, allerdings blasser.
Schwarze Tinte besteht aus Rußpartikeln.
Da funktioniert der Killer aus chemischen Gründen nicht.
Da müssten größere Hämmer her, und die würden das Papier angreifen.
Ach ja, ich schreibe mit Pelikanfüller mit einer sehr breiten Feder und dunkelgrüner Tinte. Die Korrekturen allerdings mach ich mit rotem Tintenkuli mit winziger Spitze.
Ansonsten liebe ich Bleistifte.
Die Korrektuer
16. Mai 2011 um 17:14
Ein Montblanc Meisterstück Rollerball. Weil ich die Tintenunfälle leid war. In einem Anfall von Luxuswahn gekauft, aber nie bereut, jedes Mal Freude beim Schreiben.
16. Mai 2011 um 19:33
Ich korrigiere mit rotem Parkerfüller, allerdings mit Patronen befüllbar. Meine Schrift ist auch am lesbarsten, wenn ich mit Füller schreibe. Allerdings habe ich seit Grundschultagen nicht gelernt, mich nicht zu beklecksen. Meine Hände sehen danach aus, als ob ich gerade ein Hühnchen geschlachtet habe.
17. Mai 2011 um 8:55
waterman. königsblau. aber inzwischen selten genutzt.
jetzt eher muji geltintenstifte, auch hier königsblau. eine farbpräferenz, die ich gottlob mit der büroartikelbestellenden kollegin teile.
17. Mai 2011 um 10:08
Oft Füller, Waterman mit türkiser Tinte im Schlafzimmer, Parker mit oranger Tinte und ein zweiter mit schwarzer im Studio/Büro/Dings, Kaweco mit lila Tinte in der Küche und zum Mitnehmen.
Beruflich vor allem Bleistift (Druckbleistift mit weicher Mine), für schnelle Notizen eher Kuli. Keine Billig-Schreibgeräte.
17. Mai 2011 um 10:58
Kolbenfüller, Pelikan, schwarz. OF und ein zweiter mit OM. Wird leider in der Form nicht mehr hergestellt, es gibt sie nur noch mit güldenen Beschlägen.
17. Mai 2011 um 11:54
Diplomat mit Goldfeder in B
17. Mai 2011 um 13:25
Linkshänder mit schwungvoller Sauklaue, die durch Neigung zum Schreibwerkzeugverschlamp und daraus folgender Nehmen-was-da-ist-Kultur nicht verbessert wird. Auf Vorrat habe ich Stabilo Points in blauschwarz und einen Sack voll Manner-Kulis (gibt’s nur exklusiv am Wiener Stephansplatz, nicht hier: http://www.manner.com/index.php?idp=43&hxpage)
17. Mai 2011 um 13:44
Den Pelikan habe ich auch – mein geliebtes Museumsstück. Und dazu wie der Sebastian jede Menge Stabilo Points, mit denen schreibe ich dann wirklich.
17. Mai 2011 um 14:51
ich habe es jetzt zu einer meiner belohnungen gemacht – die 130ig-kg-belohnung (schauen sie hier: http://fmu.antville.org/stories/2048212/) – damit ich damit noch einen gewissen nervenkitzel aufbaue …
p.s. : hier der basispost dazu:
http://fmu.antville.org/stories/2061868/
17. Mai 2011 um 15:30
Ich empfehle Ihnen dringend, fmu, die regelmäßige Lektüre von Anke Gröners Blog, und im September die Lektüre ihres Buches.
Anfangen könnten Sie mit diesen Blogpostings:
Free your mind and your fat ass will follow
The World the Diet Culture Built
17. Mai 2011 um 19:55
Warum soll Frau fmu denn nicht abnehmen, wenn sie möchte? Und sich dafür belohnen? Allmählich geht mir diese fat acceptance auf den Keks, jede/n anzumachen, der/die abnehmen will, ist auch nicht tolerant.
Und die angestrebten 80kg hören sich doch sehr vernünftig und nicht nach Diätwahn und Magersucht an (von Durchschnittsgröße ausgehend).
17. Mai 2011 um 20:29
Haben Sie mal im Blog von fmu rumgelesen, Sigourney? Physischer Selbsthass pfundweise – der geht mit Diät nicht weg. Außerdem: Diäten machen dick. Alle. Immer.
18. Mai 2011 um 6:21
Zur Balance zwischen Geist und Hintern: Man kann sich zum Ziel setzen, ein gesundes Verhältnis zwischen Körperhöhe und Gewicht zu erreichen. Ohne Diätwahn. Aber sicher nicht in der Art, wie fmu es beschreibt.
Das Ziel sollte »smart« (im Sinne des verlinkten Akronyms) vereinbart werden. Wenn das Ziel sehr weit entfernt liegt, müssen auf smarte Weise Meilensteine vereinbart werden und die müssen am Anfang nicht unbedingt mit dem Gewicht zu tun haben.
Unter solchen Voraussetzungen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man wirklich etwas erreicht. Ich fürchte, anderenfalls hilft das wunderschöne Schreibgerät als Belohnung auch nicht.
18. Mai 2011 um 6:36
@Sigourney und @Kaltmamsell
also zuersteinmal bin ich herr fmu …… :-)
und zuzweiteinmal: ich habe auf die eigentliche intention des posts noch garnicht geantwortet: M 215 von Pelikan
und zum dritten: ich habe mich nicht angemacht gefühlt von frau kaltmamsell, andererseits geht mir dieses “ich will so bleiben, wie ich bin” auch auf den keks. man muß halt einen mittelweg finden.
ich mache das ganze, weil ich so langsam in das fahrwasser gerate, wo mein körper gesundheitliche einbußen davontragen könnte.
und einen an der waffel habe ich auch.
und auf die rückmeldung “Physischer Selbsthass pfundweise …” bin ich richtig stolz … ich hatte noch keine rückmeldung zu meinem blog. das war die erste. was das beim leser immer so alles auslöst….. man ist sich dessen garnicht bewusst, wenn man so ein projekt startet.
und so richtig diät kann man das, was ich mache, auch nicht nennen, weil ich das eiweispulver jetzt nur am anfang nehme und dann meine ernährung soweit umgestellt haben sollte.
witzigerweise habe ich eine ernährungsberaterin zu hause sitzen. aber da sieht man mal, daß es fast unmöglich ist, familienmitglieder zu therapieren. alte freud´sche regel!
hauptsache, sie beide verfolgen meinen blog weiter. das würde mich sehr freuen.
18. Mai 2011 um 6:41
@stefan
es ist kein diätwahn bei mir
es ist ernährungsumstellung
also: weniger “rein” als verbraucht wird
(vorher: mehr rein, als verbraucht wurde)
und ich beschreibe im moment nur in meinem blog, wie schwer das ist
p.s.:
yippppiiiiiieeeeeee! die zweite rückmeldung … ich bin echt erstaunt, wie die menschen meinen bloginhalt einordnen …. ich muß mich neu sortieren!
auch bei ihnen würde ich mich freuen, wenn sie meinen blog weiterverfolgen würden.
18. Mai 2011 um 7:34
@Sigourney Fat Acceptance bzw. Body Acceptance heißt nicht, dünne oder abnahmewillige Menschen anzupampen, sondern ein besseres Gefühl zum eigenen, vielleicht dicken Körper zu finden. Das geht leider eher selten mit irgendwelchen Pülverchen oder zwanghaftem Essverhalten à la “Das verkneif ich mir” bzw. “Das darf ich nicht”.
18. Mai 2011 um 7:40
@fmu: Ich habe den Begriff »Diätwahn« verwendet, weil er in Sigourneys Kommentar stand und weil Frau Kaltmamsell auf das Thema Diät einging. Ich wollte damit wirklich nichts unterstellen. Um es ganz ehrlich zu sagen: Ich hätte nicht den Mut, mit einem solchen Vorhaben in die Öffentlichkeit zu gehen. Ich würde ganz still und leise an mir arbeiten ;-)
18. Mai 2011 um 23:06
@Anke
Ich habe einiges über fat acceptance gelesen und ich hab auch kapiert, worum es dabei geht (ich lese u.a. ja fast täglich ihr Blog).
Aber das heisst doch nicht, dass jeder Dicke sich so akzeptieren MUSS und nicht abnehmen DARF, oder?
Und mir fällt auf, dass bei dem sich selbst akzeptieren leider oft auch mal die Akzeptanz für die “anderen” auf der Strecke bleibt.
Dicke sind nicht per Defintiion seelisch gestört und krank und was immer noch unterstellt wird. Aber die Dünnen doch auch nicht!
Ich kann es ja auch verstehen, dass wenn man von dem Extrem Selbsthass in die andere Richtung will (Selbstakzeptanz), das Pendel halt gerne (erst) mal übermässig in die andere Richtung ausschlägt. Das ist dann nicht “ich bin ok, so wie ich bin”, sondern “ich bin total klasse und besser als andere, weil ich dick bin”. Genauso wie Raucher, die aufhören, dann gerne mal militante Nichtraucher werden, derselbe Mechanismus.
Aber dass das den Rauchern/Dünnen dann mal auf die Nerven geht, so auf Dauer, ist doch verständlich, oder?
Ich ernähre mich sehr diszipliniert und mache viel Sport. Weil ich mich sonst scheisse fühle. Körperlich, seelisch und überhaupt.
Und ich lasse mir nicht einreden, dass ich mit 10 Kilo mehr drauf glücklicher wäre (so kaputt wie meine Knie – anlagebedingt – sind, würden die sich auch herzlich bedanken). Und dass es eigentlich Mist ist, dass ich (absichtlich!) dünn bin. Und dass ich nicht stolz auf meine Disziplin sein kann, sondern mich schämen sollte etc.
Nee, so auch nicht.
Und, btw, ich lege allergrößten Wert auf leckeres Essen aus allerbesten Zutaten und esse ganz furchtbar gerne und leide gewiss keinen Hunger. Ich esse halt nur keinen kalorienreichen Mist (den ich eh nicht mag, na ja, ausser Chips, da kommt dann die Disziplin ins Spiel) und mache viel Sport. Und hab noch NIE eine Diät gemacht. Selbst wenn ich gerne mal im Frühjahr ein, zwei Kilo abnehmen würde auf die Schnelle, aber so ein Unsinn kommt natürlich nicht Frage. Dann wird auf Sommerernährung umgestellt, mehr von dem leckeren frischen Zeug (Spargel, Erdbeeren, neue Kartoffeln, Rhabarber!) und dann geht das auch auf Dauer wieder weg, da muss man halt Geduld haben.
Und wenn ich keine Vogelknochen hätte (leichter Körperbau mit ganz dünnen Knochen trotz erheblicher Größe), sondern solider gebaut wäre, dann wäre es auch völlig ok, mehr zu wiegen, es geht nicht um irgendeinen kg Wert. Sondern um passende Proportionen. Und fetter Rumpf auf dünnen Beinchen (so würde das bei mir aussehen), das kommt mir nicht in die Tüte.
19. Mai 2011 um 23:13
Ich benutze -nein ich habe eine Liebesbeziehung mit SpacePen mini in Chrom seit über fünfzehn, zwanzig Jahren. Ohne diesen Handschmeichler in der Hosentasche komme ich mir ziemlich verloren vor (ja, ja, ich bin der, der beim Einkaufen ganz affektiert den eigenen Stift rausholt – wobei gelegentlich mal ein Kassierer oder ‘ne Kassiererin voll abkackt und darauf besteht, den verseuchten, versifften Kuli an der Kasse zu benutzen), obwohl ich jedes Jahr mindestens einen irgendwo verliere. Den letzten ließ ich vor paar Tagen irgendwo in Akçay liegen. Früher konnte man in jeder gutgeführten Karstadtfiliale einen Astronautenstift kaufen. Ja, ja, die Zeiten ändern sich, Karstädte, wurden leider durchgef…t, ihr wisst schon, von wem… Gerade vom Urlaub zurück, muss mir jetzt über Ebay einen beschaffen.
22. Mai 2011 um 8:33
(Sorry, wenn ein Posting über Schreibwerkzeuge gekapert wird, aber ich muss doch noch was zu Sigourney sagen:)
„Aber das heisst doch nicht, dass jeder Dicke sich so akzeptieren MUSS und nicht abnehmen DARF, oder?“
Das Problem beim „Abnehmendürfen“ (entschuldigung, dass ich da mal kurz sehr laut drüber lache), ist, dass Diäten in 95% aller Fälle nicht funktionierten. Wenn Diäten funktionierten, würde es keine dicken Menschen mehr geben und die Brigitte und alle anderen Scheißblättchen müssten nicht alle fünf Minuten eine neue Diät abdrucken, die genausowenig funktioniert wie die letzten 2000, die sie schon abgedruckt haben. Seit gut 40 Jahren. Knick-knack.
Das Wunderbare an Fat Acceptance/Body Acceptance ist nicht nur, dass wir Dicken aus der beknackten Falle rauskommen, uns irgendwie ändern zu müssen, weil wir ja nicht okay sind, sondern dass auch dünne Menschen dicke Menschen genauso okay finden dürfen. So wie wir euch okay finden. Ich werfe keinem dünnen Menschen vor, auf sich zu achten, gut zu essen, Sport zu treiben oder was auch immer. Ich werfe es allerdings dem allgemeinen Dickenhass vor, von allen Menschen diese Aktionen zu verlangen. Wenn ich lieber mit einem Buch auf dem Sofa entspannte anstatt im Schwimmbad meine Bahnen zu ziehen, dann ist das verdammt nochmal in Ordnung. Und wenn du lieber schwimmst, ist das genauso in Ordnung.
Dass Fat Accaptance ab und zu in Fat Pride umschwingt – nun ja. Ich weiß, dass das folgende Argument auf einem sehr schmalen Grat wandelt, aber: Auch die Black-Pride-Bewegung hat dazu geführt, dass Schwarzsein sich allmählich von etwas Unerwünschtem zu etwas entwickelt hat, das es eben ist: eine Hautfarbe. Nicht besser und nicht schlechter als Weiß. Genauso das wünsche ich mir auch mit Körperformen. Dick ist nicht besser und nicht schlechter als dünn, sondern einfach eine Körperform wie jede andere auch. Sie macht dicke Menschen nicht zu disziplinlosen Idioten und dünne nicht zu supertollen Obercheckern (genausowenig wie umgekehrt).
Wie nötig eine Fat-Pride-Bewegung ist (auch wenn ich selber mit Acceptance ganz gut fahre), zeigen ein paar der Statistiken, die ich in meinem Buch seitenlang auswälze (pdf-Verlagsvorschau … und Schleichwerbung off). In einer Studie wurden Paare befragt, ob sie ihr Kind abtreiben lassen würden, wenn es mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit dick werden würde. Und satte 75% dieser Arschlöcher würden das tun. In der letzten Woche geisterte eine weitere Umfrage durch die FA-Blogs (die meiner Meinung nach zu wenige Teilnehmerinnen, aber immerhin einen gewissen Aussagewert hatte): Danach würde 1 von 6 Frauen lieber blind als dick sein. Und von dieser Art Umfragen gibt es dutzende, und alle sagen: Dicksein ist SO UNFASSBAR SCHLIMM, ohne dass es wirklich fundierte Gründe dafür gibt. Auch dafür greife ich dem Buch kurz voraus: Medizinisch gesehen haben Frauen mit einem BMI von 30 bis 35 die höchste Lebenserwartung, bei Kerlen ist es der Bereich zwischen 25 und 30.
Und jetzt geh ich frühstücken.
22. Mai 2011 um 23:29
@Anke:
Ich sagte aber doch explizit, dass Diäten schlecht sind. Und ich so etwas auch nie machen würde.
So ernähren, dass man sein Wunschgewicht damit halten würde und dann geduldig abwarten, bis man es erreicht, alles andere ist Humbug. (Und dann den Rest seines Lebens dabei bleiben, sonst muss man gar nicht erst damit anfangen.)
Niemals würde ich mühsam erworbene Muskeln durch eine Diät gefährden, die sind doch dann als Erstes weg, dann sinkt der Grundumsatz und Teufelskreis….
Aber zum BMI:
Interessant finde ich, dass normalerweise von Menschen mit hohem BMI dessen Sinnhaftigkeit sehr geleugnet wird. Auch durchaus zu recht, ist zu primitiv, um die menschliche Vielfalt zu erfassen.
Und auf einmal gibt es eine Studie, die sagt, dass ein hoher BMI gesund ist und schon ist der rehabilitiert? Nope, das glaube ich genausowenig.
Das Gewicht, dass ich für einen BMI von 30-35 zunehmen müsste, kann ich nicht mal ansatzweise tragen, ich könnte also nicht mehr laufen.
Wieso ich dann lange leben sollte, ist mir ein Rätsel, aber ich werde das Buch trotzdem mit Interesse lesen.
Und ja, sorry für den Blogmissbrauch, verkrümel mich jetzt wieder.
23. Mai 2011 um 8:55
Wenn ich das richtig sehe, ist Sigourneys Kernforderung “Ich will dünn bleiben dürfen” und Ankes “Ich will dick bleiben dürfen”. Ebenso einig seid Ihr Euch, dass der BMI eine unzureichende Messgröße für Gesundheit oder Wohlbefinden ist. Ihr solltet ein Buch zusammen schreiben.
Doppelpunkt Minus Klammer zu
29. Mai 2011 um 14:27
Zuallerst: Liebe Kaltmamsell, es ist mir etwas unangenehm, hier bei Ihnen zu kommentieren, aber erstens ist die Diskussion ja hier aufgekommen und zweitens gibt es bei Anke Gröner ja keine Kommentarfunktion.
Ab hier gelöscht von Kaltmamsell, gelöschter Inhalt per E-Mail an die öffentlich bekannte Adresse von Anke Gröner weitergeleitet. Kontaktaufnahme mit der Kommentatorin Nicole war nicht möglich: Die angegebene E-Mail-Adresse scheint nicht zu existieren. Kommentar nicht, wie sonst bei fehlender oder falscher E-Mail-Adresse ganz gelöscht, weil bereits per Kommentar geantwortet wurde.
29. Mai 2011 um 17:00
Nicola: Frau Gröner hat auf ihrer Webseite im Impressum eine Emailadresse angegeben. Sind Sie ganz sicher, dass es nicht einfacher und für alle Beteiligten angenehmer wäre, diese zu verwenden?
29. Mai 2011 um 17:24
Nein. Sie?