Zum Wochenende: Nachdenken über Waffen

Samstag, 3. Dezember 2011 um 8:19

Der niederländische Generalstabschef Peter van Uhm, also der ranghöchste Militär der Niederlande, erklärte auf der TEDx Amsterdam, warum “Guns for World Peace” für ihn alles andere als ein Paradoxon ist.
Endlich bin ich dazugekommen, mir diesem Vortrag anzusehen: Beispielhaft in Inhalt, Rhethorik, Inszenierung. Ich weiß nicht, ob ich jemals zuvor einem Menschen in Militäruniform so lange zugehört habe. Und nun muss ich Nachdenken gehen.

via Augen geradeaus!

die Kaltmamsell

19 Kommentare zu „Zum Wochenende: Nachdenken über Waffen“

  1. Andre Thiele meint:

    Vielen Dank für diesen Hinweis!

  2. katha meint:

    huiuiui, der hat mich alte pazifistin auch erwischt. das ende ist ganz besonders fies. brilliant, aber auch ein bisschen perfide. muss auch nachdenken. danke.

  3. adelhaid meint:

    hm.
    well chosen support.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Hier übrigens der Text des Vortrags als PDF.
    Ergebnis des Nachdenkens:

    – Riesenrespekt vor diesem Offizier, der sich mit allen Insignien seines Militärpostens vor ein Publikum stellt, von dem er annehmen muss, dass es ihm und dem, was er darstellt, ablehnend gegenüber steht.

    – Und dann vergrößert van Uhm auch noch die Distanz zwischen seinem und dem Ansatz seiner Vorredner mit dem Auftritt des riesigen Gewehrs. Gleichzeitig nutzt er das für den Beweis von Reflexion und Empathie: Er lässt die Waffe erst mal wirken (dass sie sehr militärisch förmlich hereingebracht und überreicht wurde, belegt den Respekt vor ihr). Dann spricht er aus, was er alle hat spüren lassen: wie furchteinflößend allein die reale Anwesenheit der Waffe im Raum ist. Und dass wohl kaum jemand in diesem Raum jemals solch eine Waffe mit eigenen Augen gesehen hat. Sehen musste. Er fordert das Publikum auf, das als Errungenschaft zu sehen und dankbar dafür zu sein.

    – Das persönliche Erlebnis ist meiner Ansicht nach die schwächste Passage: eine subjektive und psychologische Erklärung, aber kein Argument – im Gegenteil widerspricht sie dem Hauptargument. Das Bedürfnis eines Einzelnen, einen angreifenden Menschen umzubringen ist eben genau nicht der formale und demokratisch legitimierte Einsatz von Gewalt.

    – Angesprochen hat mich aber die subjektive Motivation der Hochachtung für die Alliierten, die Europa im Zweiten Weltkrieg retteten, vor den Soldaten, die Staaten und Menschen befreiten, die sie nie zuvor gesehen hatten.

    – Das Hauptargument: Es ist belegt, dass in den letzten 500 Jahren Gewalt und Krieg abgenommen haben. Van Uhm beruft sich bei der Erklärung dieses einzige Mal auf jemand anderen, einen namhaften Wissenschaftler: Der Grund für die Abnahme von Gewalt ist die Verbreiung verfassungsgebundener Staatsformen („constitutional state“) und dass Gewalt das Monopol demokratischer Staaten wurde. Dadurch erwuchs eine Verbreiterung von Wohlstand. Dieses Gewaltmonopol des Staates zu verteidigen sieht er als seine Aufgabe.
    Dann schlägt van Uhm sehr schnell die Brücke dazu, dass er es auch als Pflicht ansieht, anderen Gesellschaften zu einer Staatsform mit demokratisch monopolisierter Gewalt zu verhelfen. Gesellschaften, in denen Waffen eine Bedrohung darstellen, nicht der Beruhigung dienen. (Man könnte darauf verweisen, Kommentator, dass er dann gleich mal in den USA anfangen soll.)
    Diese Argumentationskette ist für mich sehr überzeugend.
    Argumentativer Haken könnte sein: Van Uhm spricht durchgehend von Gewalt („violence“), meint damit aber zum Teil Krieg (institutionalisierte Gewalt) und teilweise private Gewalt.

    – Als immer dicker werdender roter Faden zieht sich durch den Vortrag der Verweis auf Menschen, die freiwillig den demokratisch-staatlichen Auftrag des Gewalteinsatzes ausführen, unter ganz echtem und tatsächlichen Einsatz ihres Lebens: Soldaten. Implizit ist es der Altruismus dieses Einsatzes, der das Vorurteil widerlegt, dass Soldaten von Aggression und Rauflust motiviert sind – dass es eine im Kampf verwundete Frau ist, die beispielhaft dafür auf der Bühne steht, untermauert das, gehören doch Friedfertigkeit und tendenziell höherer Altruismus zum weiblichen Geschlechterstereotyp.
    Mich hat der Verweis auf die konkreten Soldaten im Verteidigungseinsatz beeindruckt – bedrückt es mich doch ohnehin, dass sie in Deutschland nicht als Teil der Gesellschaft akzeptiert werden und ihnen der größte Teil der Bevölkerung genau diese Respekt verwehrt.

  5. Kommentator meint:

    Ja, das hat er sehr gut erklärt, und das ist auch so in dieser Darstellung stimmig.

    Leider hat der Mann eine Menge falscher Freunde in seinem Geschäft:
    1. Die “Friedensmissionen” der westlichen Welt, die er hier ja meint, haben zuviele sehr undemokratische Nebenziele (“Blut für Öl”), zu oft werden Rosinen nach dem eigenen Gusto gepickt (siehe Libyen vs. Syrien).
    2. Dieselbe Waffenindustrie, die seine Leute ausstattet, verkauft ihre Produkte in alle Welt und an jeden – jedes “Produkt” in den Händen der “guten” Militärs ist nur deshalb nötig, weil die “Gegenseite” auch so eins hat.
    3. Mit einem leichten Kniff kann man sein Kernargument (“Waffen in den richtigen Händen ermöglichen Frieden”) auch für die Bewaffnung der Bevölkerung einsetzen – die Waffenlobby in den USA legitimiert ihre Ziele so. “Eine Oma mit einem Revolver kann sechs kräftige Gangster ausschalten” – stimmt ja auch, richtig? Her mit den Wummen.

    Also: Ja, guter Ansatz, er hat meinen Segen, aber es braucht noch mehr echten politischen und gesellschaftlichen Willen zum echten Frieden. Bitte auch in die Richtung schauen und sprechen.

  6. rebhuhn meint:

    ich verlinke das am sonntag in meinem post-PS und denke ebenfalls.

    danke – TED ist wirklich eine großartige idee.

  7. Liisa meint:

    Wirklich Respekt, vor diesem hohen Befehlshaber, der sich so einer kritischen Öffentlichkeit stellt. Die Rede ist sehr geschickt aufgebaut und wie ja schon von anderen angemerkt rhetorisch gut vorgetragen.

    Mein Hauptkritikpunkt inhaltlich ist, dass dieser Offizier von der Prämisse ausgeht, dass es so etwas wie “gute Staaten” gibt und das liegt in der Definition, was einen guten Staat bzw. vielleicht sogar “gute Staatenlenker” ausmacht. Nur weil ein Staat behauptet, er selbst sein ein guter Staat ist er das noch lange nicht. Nur weil ein Staatenlenker oder eine führende Schicht behauptet, sie und ihre Motive seinen gut, sind sie das noch lange nicht. Gelingt es einem Staatenlenker oder einer führenden Schicht den Eindruck zu erwecken, es gut zu meinen oder sogar gut zu sein, folgt die Armee(führung), mit einem Ethos, wie es Van Uhm offensichtlich vertritt, willig und wähnt sich folglich auch im Recht, Waffen entsprechend der staatlichen Weisungen einzusetzen. Was aber, wenn der Staat bzw. Staatenlenker gar nicht gut ist? Wenn es verborgene Motive gibt, die das Gegenteil von dem sind, was nach außen und offiziell vorgegeben wird? Ein sehr schwieriges Feld, das schon viele Denker versucht haben zu beackern und das sich als extrem komplex darstellt. Schwarz-weiß-Denken hilft da natürlich überhaupt nicht weiter, aber Grauzonen zu erkunden und zu bewerten ist extrem schwierig und beinhaltet immer die Möglichkeit des Irrtums.

    Ich selbst habe auch keine abschließenden Antworten – weiter darüber nachzudenken ist auf jeden Fall sinnvoll.

    Mein Hauptkritikpunkt auf die “Inszenierung bezogen: Psychologisch ist der Schachzug, eine Soldatin, die in einem Auslandseinsatz schwer verletzt wurde, mit einzubeziehen und als quasi “leuchtendes Vorbild” für einen “guten” Soldaten hinzustellen, der im Dienst eines “guten” Staates das Instrument “Waffe” gewählt hat, um die Welt zu verbessern, sehr geschickt gewählt aber – so empfinde ich es – höchst manipulativ.

  8. die Kaltmamsell meint:

    Dass der Auftritt der Soldatin die große Keule war, sehe ich auch so, Liisa – denke aber um zwei Ecken: Van Uhm wusste, dass er zu Intellektuellen spricht, die jedes seiner Mittel durchschauen werden. Und er hat sich trotzdem dazu entschieden, die Soldatin herzubitten. Deshalb sehe ich das nicht als Manipulation, sondern als Mut.

    Was den anderen Punkt betrifft: Van Uhm legt durchaus offen, welche Staatsform er als die sieht, die Gewalt vermindert, nämlich die Demokratie. Der Staatenlenker, den er also als “gut” bezeichnen würde, ist das Volk. Das ist verhältnismäßig offen und breit.
    Könnten Sie, Liisa, klarer definieren, was ein “guter Staat” ist?

  9. Liisa meint:

    Liebste Frau Kaltmamsell, nein, auch ich kann nicht definieren, was genau ein “guter Staat” ist bzw. diesen ausmacht. Da sind schon viel klügere Köpfe als ich dran gescheitert. Ich werde nur immer hellwach, wenn jemand anfängt zu behaupten, dieser oder jener Staat sei “gut” und dieser oder jener Staat sei “böse” (“Achse des Bösen” oder eben die uns auf den ersten Blick so einleuchtend erscheinende Begründung “Staat ohne Demokratie” = mehr oder weniger “evil”) und von dieser Definition her dann Rechtfertigungen oder auch Vorwürfe ableitet.

    Würde man das Volk an sich tatsächlich als Staatenlenker” ansehen/denken (was natürlich selbst in einer Demokratie in der Praxis nur zu einem Bruchteil wahr ist), wäre eine Festlegung auf “gut” oder “böse” nicht nur noch schwieriger sondern sogar noch gefährlicher. Dann landen wir wieder bei DIE Deutschen, DIE Amerikaner, Die Iraner, etc.

    Weil Staatenführer/-lenker (egal ob nun vom Volk gewählt oder sonstwie an diese Position gekommen) eben letztlich doch Individuen sind, die am Ende einsam (manche leiden furchtbar darunter, anderen ist es ganz recht so) ihre Entscheidung für oder gegen Krieg, für oder gegen den Einsatz von Armeen und damit Waffen, treffen, hängt “gut” oder “böse” in der landläufigen Beurteilung eben doch an diesen Einzelpersonen (oder einer kleinen Führungsschicht/-clique). Was “das Volk” (in Demokratien ja der eigentliche Souverän) tatsächlich darüber denkt, ist im akuten Fall völlig untergeordnet und zweitrangig.

    Was den Auftritt der Soldatin angeht, kann man auch um drei Ecken denken, bzw. eine Ecke wieder zurück: Van Uhm wusste, dass er zu Intellektuellen spricht, die jedes seiner Mittel durchschauen werden und hat sich trotzdem dazu entschieden, die Soldatin zu präsentieren (Mut) ABER er wusste auch, dass diese Rede aufgezeichnet und als Video weltweit über das Netz verteilt wird und dass dann nicht nur Intellektuelle die solche manipulativen Schritte durchschauen können, seine Rede hören und den Auftritt sehen werden, sondern auch noch ein ganz anderes Publikum, das so durchaus zu manipulieren ist (taktisches Denken/kein Mut).

  10. Stefan meint:

    Danke für den Hinweis auf diese Rede! Es wird viel zu selten in der Öffentlichkeit betont, dass unsere freie Gesellschaft Schutz braucht: Militär, Polizei und auch Geheimdienst. Diese Schutzfunktion muss natürlich verantwortungsbewusst ausgeübt und demokratisch kontrolliert werden.

    Es werden immer wieder Fehler der Polizei, der Bundeswehr und der Geheimdienste aufgedeckt. Deshalb muss eine breite demokratische Diskussion darüber beginnen, wie man diese Schutzfunktionen verbessern kann. Dass sie angesichts mehrerer Arten der extremistischen und terroristischen Bedrohung notwendig sind, sollte sich von selbst verstehen. Die Sicherheitspolitik darf nicht länger durch einige Politiker im Hinterzimmer entwickelt werden, sondern sie gehört in die Öffentlichkeit.

  11. die Kaltmamsell meint:

    Ja, Liisa, möglicherweise haben wir mit der demokratisch institutionalisierten Gewalt keine ideale Lösung, aber die bestmögliche? Da der Mensch an sich sich nicht ändern wird.

    Andererseits, Stefan, interessiert sich die deutsche Gesellschaft nicht so recht dafür, was in diesem Hinterzimmer der Sicherheitspolitik passiert: Militär ist böse, Waffen sind böse, alles abschaffen. Na gut, die Bundesrepublik hat sich 1955 dazu entschieden, wieder eine Armee zu haben – mehr wollen wir nicht wissen. Doch wer sich mit Sicherheitspolitik auseinandersetzt – und das sollten wir meiner Meinung nach -, muss sich mit Waffen auseinandersetzen, mit militärischen Strukturen. Doch dazu muss erst mal Einverständnis herrschen, dass das Militär, in Deutschland also die Bundeswehr, Teil der Gesellschaft ist und eine wichtige Aufgabe erfüllt. Dieses Einverständnis, so scheint mir, fehlt.

  12. Liisa meint:

    Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

    Ich teile auch Deine Ansicht, dass sich die deutsche Gesellschaft viel mehr dafür interessieren sollte, was in der Sicherheitspolitik geschieht, was die Bundeswehr so macht und vor allem, wie es den Soldaten geht, die im Auslandseinsatz sind bzw. aus diesem zurückkehren. Das Problem ist, dass die Bundeswehr in weiten Teilen der Gesellschaft schlicht ignoriert wird. Nur Städte und Gegenden, die z.B. größere Bundeswehrstandorte sind und deren Wirtschaft auch eng mit dem Militär verknüpft sind, interessieren sich da mehr. Dadurch, dass die Bundeswehr seit Jahrzehnten wie eine Art “Parallelgesellschaft” existiert, gibt es ja auch kaum Kommunikation zwischen Armee und Bevölkerung. Ich denke, dieses Problem wird aber in den kommenden Jahren sehr deutlich werden, denn die Bundeswehr wird Probleme bekommen, ihr Personal zu rekrutieren. Im Moment “retten” sich die Verantwortlichen noch, indem sie vor allem in den östlichen Bundesländern, junge Leute, die sonst keine große Perspektive haben, anwerben. Aber auf Dauer braucht die Bundeswehr eben auch hochqualifizierte Leute und die werden, denke ich, immer schwieriger zu bekommen sein. Wir werden es abwarten müssen.

  13. Lötten meint:

    Liisa, wenn jetzt zB der Christian Ströbele dem Volker Wieker bei einem gemeinsamen Abendessen klarmacht, dass wir trotz Demokratie nicht zwangsläufig ein “guter Staat” sein müssen (auch wenn Merkel und ihre Führungsclique um Volker Kauder das trotzig behaupten), dann wacht der Wieker vielleicht auf und schickt nicht wieder mit falschem Ethos beim nächstbesten Bündnisfall deutsche Soldaten in die Walachei!

    Du hast auch total Recht mit deiner Überlegung, dass die Definition guter Staat / böser Staat willkürlich ist, und so manche Staatenlenker Volk und Militär mit einer gezielten Fehlinformation “wir sind die Guten, echt jetzt!” hinters Licht führen wollen. Da muß man dann im Einzelfall abwägen.

    Wenn zum Beispiel Westerwelle die Gebirgsjäger in die Vatikanstadt reinjagt, weil dort offiziell mangels Demokratie die Achse des Bösen vermutet wird, würde ich das schon hinterfragen. Vielleicht sind ja auch persönliche Motive wie Westerwelles heilige Suche nach dem ewigen Gral (oder umgekehrt) oder das goldumrahmte katholische Sittenbekenntnis als Kriegsbeute die eigentlichen Ziele, das sollte man schon im Auge behalten.

  14. Arthurs Tochter meint:

    Weißt Du, ob es den Redetext irgendwo in einer deutschen Übersetzung abrufbar gibt? Mein Englisch ist leider nicht gut genug um alles einigermaßen flüssig ohne “Nachschlageunterbrechungen” anzusehen.

  15. Stefan meint:

    Das Transkript gibt es auf der Website defensie.nl zum Download.

  16. die Kaltmamsell meint:

    Nein, weiß ich leider nicht, Arthurs Tochter – in meinem Kommentar oben und bei Stefans hier ist die Abschrift verlinkt, vielleicht macht es das einfacher.

  17. Arthurs Tochter meint:

    dankeschön!

  18. Verena meint:

    Peter van Uhm versteht es wie viele andere, seinen Lösungsansatz – den Griff zur Waffe, um den eigenen Staat zu verteidigen oder einen anderen auf den richtigen Weg zu bringen, um bestimmte – westliche – Werte zu verbreiten – als unumgänglich darzustellen; für mich ist er dies aber keineswegs. Ich bin im Gegenteil der Auffassung, dass Gewalt, sei sie nun staatlicher oder anderwertiger Herkunft, immer nur neue Gewalt hervorbringt, und zwar nicht nur in ihrer direkten, physischen Dimension, sondern vor allem auch auf struktureller Ebene. Deshalb habe ich auch Schwierigkeiten mit dem Konzept des staatlichen Gewaltmonopols, obwohl ich die Argumente dafür natürlich nachvollziehen kann. Ein altes “Gegenkonzept” ist hier die Soziale Verteidigung: http://www.soziale-verteidigung.de/ueber-uns/soziale-verteidigung/, die auf den Prinzipien der Gewaltfreiheit beruht.
    Mir ist klar, dass es sich hierbei um eine Utopie handelt, dennoch halte ich den Ansatz für bedenkenswert. Gewaltfreiheit als aktives Mittel (im Unterschied zum eher passiven Pazifismus) zu persönlicher, sozialer und politischer Veränderung wird leider nur allzu gerne als “Realitätsverweigerung von LicherlträgerInnen” verunglimpft, stellt aber meines Erachtens eine lebbare Alternative dar, einen Weg jenseits von Gewalt und Militarismus, aber auch von hilflosem Zu- oder Wegsehen.
    Denn trotz eines Rückgangs direkter Gewalt ist unsere Welt heute nach wie vor sehr stark von diesem menschen- und umweltverachtenden Phänomen in seinen vielfältigen Ausformungen geprägt. Dass dies der Fall ist, ist für mich auch ein Beweis dafür, dass die bisherigen, groß angelegten Strategien zur Überwindung von Krieg und gewaltsamen Konflikten nicht der Weisheit letzter Schluß sein können.
    Verena

  19. BIA meint:

    Einfach als Rede beeindruckend – dass natürlich auch in demokratischen Staaten militärische Einsätze demokratisch legitimiert werden können, die kurzfristigen politischen Zielen dienen (Öl!) und keineswegs die Verbreitung von Frieden und Menschlichkeit zum Ziel haben, ist natürlich die andere Seite.
    Vielen Dank für den Tipp, werde ich definitiv mit meinen Oberstufenschülern ansehen u. diskutieren.

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