Polen – eine Studienreise
Donnerstag, 25. Mai 2006 um 21:21(Erst habe ich mich in diesem Hotel-Moloch selbst erfolglos nach einem oeffentlichen Internet-Zugang umgeguckt, dann doch an der Rezeption gefragt. Und siehe da, beziehungsweise hurra, im Keller, hinter den sieben masurischen Bergen, bei den sieben masurischen Zwergen, zwischen Putzkammerl und Klo, gibt es einen Rechner mit Internet-Zugang. Links neben mir steht aufgeklappt das “schnuckelige Subnotebook”, von dessen Bildschirm ich Folgendes abschreibe.)
Meine erste selbst initiierte “Studienreise”, gleichzeitig mein erster Pauschalurlaub. Zwei Wochen mit denselben fremden Leuten im Bus zu verbringen, ist, wie ich geahnt hatte, wohl nichts fuer mich; fast jede Minute vorgeplant zu bekommen, ebenso wenig. Dazu kommt die Dauerbeschallung mit Informationen. Die stundenlangen Busfahrten enthalten nahezu keine stille Minute: Fast ununterbrochen referiert der Reiseleiter ueber Busmikrofon Historisches, Geografisches, Historisches, Politisches, Historisches, Architektonisches, Kulturhistorisches, Zeitgeschichtliches, Historisches. Dachte ich zunaechst noch, er leide unter dem Sportreportersyndrom des horror vacui, informierte mich meine studienreisenerfahrene Begleiterin bald, dass das auf Studienreisen generell so ist. Noch ein Glueck (und Gott moege uns hueten vor allem, was noch ein Glueck ist), dass dieser Reiseleiter zum einen wirklich fundiert vorbereitet ist und zum anderen keinerlei Hang zur Launigkeit hat. (Er bezeichnet sich als typischen Hamburger. Bin hiermit Fan dieser Hamburgigkeit.)
Dass ich die Juengste sein wuerde, war mir durchaus klar gewesen. Auch dass ich unter lauter pensionierten Akademikern reisen wuerde. Ueberrascht war ich dann doch, dass die anderen Reisenden doppelt so alt sind wie meine 38 Jahre. Und damit Vaeter und Muetter von pensionierten Akademikern. Der Hoergeraete-Anteil im Bus liegt bei 30 Prozent, Fusswege von mehr als 30 Minuten sind ausser jeder Diskussion.
(Mehr an Eintrag geht leider nicht, unter den etwa 15 Rentner-Reisegruppen in diesem Hotel gibt es dann doch mehr als einen, der den einzigen Internetzugang nutzen will. Mal sehen, ob morgen frueh um sechs was geht.)
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Polen – eine Studienreise“
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26. Mai 2006 um 0:29
Einen wunderschönen guten Morgen! Wir kennen uns zwar nicht, aber das ist ja auch egal. Einen wunderschönen guten Morgen kann man immer wünschen!
26. Mai 2006 um 15:28
Gruppenreisen haben so ihre Freuden.Und ihr Leid! Aber in Länderen, deren Sprache man nicht spricht, und für die man ja nicht viel Zeit hat, ist es eine gute Reiseform.Ich mag Reiseplanung für mein Leben gern, für mich gehört sie zu den Vorfreuden.Sich mal fallen lassen und andere planen, das hat aber auch seine Qualitäten. Ich mit meinem Beruf, der auch Reiseplanung- und Durchführung für Pubertierende beinhaltet, genieße es dann doppelt. Doch für individuelle Touren bleibt nicht viel Zeit.wenn ich es genau bedenke, war ich nur zwei Mal im Leben mit erwachsenen Reisegruppen unterwegs.
Viel Spaß in Polen! (Sie sprechen kein Polnisch, trotz Oma???)