Auszeitjournal Donnerstag, 27. September 2012 – Körperarbeit
Freitag, 28. September 2012 um 8:01Das kennen vermutlich die meisten Sport(treib)begeisterten: Es reicht nie ganz, irgendwann fühlt sich alles nach Stagnation an, es muss mehr und Neues her. Gestern trieb es mich in eine Stunde Hot Iron: Kraftgymnastik mit Langhanteln – also mit den Dingern, die man mit beiden Händen hält und die man Eisenscheiben als Gewichte schiebt. Davor hatte ich mich vor allem deshalb gescheut, weil die Übungen ziemlich rückenriskant aussehen. Doch derzeit fühle ich mich so fit und stark, dass ich mich traute.
Vorsichtshalber legte ich mir wenig Gewicht auf – erst mal wollte ich sicherstellen, dass ich alle Übungen korrekt ausführe (JA ICH BIN EINE TURNSTREBERIN). Von den anderen Turnerinnen schaute ich mir ab, einen extrahoch eingestellten Step vor mich zu stellen. Als die Musik für die Stunde mit dem Intro von “Hells Bells” einstieg, bekam ich ganz kurz Angst, doch unnötig: Es lief gut und machte Spaß, mit der Zeit freundete ich mich sogar damit an, dass ich mich bei einigen Übungen genau so bewegen sollte, wie ich es mir bereits vor Jahrzehnten abgewöhnt hatte – Heben aus dem Rücken statt aus den Knien.
Die Vorturnerin wies mich sorgsam ein (hatte ordnungsgemäß vor der Stunde gefragt, ob jemand neu sei) und hatte immer ein Auge auf mich. Umgekehrt war sie ein besonders angenehmer Anblick: Klein, jung, dunkel, kraftvoll und elegant muskulös entsprach sie genau meinem Stereotyp der türkischen Gewichtheberin (Gewichtheben verbinde ich eigenartigerweise mit der Türkei). Schnell war mir klar, warum Hot Iron immer 60 Minuten dauert: Das Wechseln von Gewichten, Geräten, Positionen verbraucht sicher 25 Prozent der Stunde.
Mal sehen, wie es mir heute im Lauf des Tages geht: Da ich eine entspannte lange Bahnreise plane, hatte ich heftigen Muskelkater durchaus in Kauf genommen. Würde mich allerdings wundern, so anstrengend war die Stunde nicht. Würde ich gerne wiederholen, dann aber mit mehr Gewicht auf den Hanteln.
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Zum Frühstück eine Schüssel Buchweizengrütze mit Joghurt und Honig – köstlich. Ich gestehe, dass mich vor etwa 25 Jahren eine Brigitte-Diät auf Buchweizengrütze gebracht hat, hatte ich davor noch nie gehört. Damals natürlich nur ein Drittel der Menge und mit Süßstoff gesüßt. Schnapsidee geboren: Ein altes Brigitte-Diät-Buch durchkochen, aber auf köstlich aufpimpen (Butter! Zucker! Sahne!).
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Immer wieder: Achtet auf die Übersetzerinnen! Isabel Bogdan im Börsenblatt, “Von der Unsichtbarkeit”.
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Roggenschrotbrot gebacken, sehr erfreulichen Besuch auf einen Kaffee bekommen.
Zu einer Vernissage im Geranienhaus des Nymphenburger Schlosses geradelt.
Schöne Figuren und Fotos gesehen (Mensch/Tier/Natur von Angelika Paschmann, Annemarie Born und Gabriele Steffen ist noch bis 3.10. zu sehen), mich an der Örtlichkeit berauscht. Und gewartet, dass der Regen fürs Heimradeln schwächer werden möge. Unter apokalyptischem Himmel dann tatsächlich auch nur wenig nass geworden.
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Auszeitjournal Donnerstag, 27. September 2012 – Körperarbeit“
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28. September 2012 um 9:40
“Ein altes Brigitte-Diät-Buch durchkochen, aber auf köstlich aufpimpen”
Das habe ich mit Weight-Watchers-Kochbüchern gemacht :-)) einfach weil ich Süßstoff nicht ertragen habe, fettfrei ungesund schmeckte und ich mir immer wieder dachte “Das Rezept könnte doch auch LECKER sein”.
Viel Spaß und hoffentlich Lust auf diesbezügliche Berichte.
28. September 2012 um 9:54
Sehr schönes Ausstellungsbild. Und eine sehr schöne Ausstellung. Hab sie dann doch nur im Dunkeln gesehen, Tram im Stau.
28. September 2012 um 10:42
Oh, schade, gibt es heute kein Kleiderfoto? Grüße, Milla
28. September 2012 um 22:58
Hot Iron wird i.d.R. in mehreren Schwierigkeitsstufen angeboten (1, 2, Cross), als Anfänger ist man in der 1 am besten aufgehoben (Technikvermittlung, Entwicklung des erforderlichen Körpergefühls. Kreuzheben ist mit richtiger Technik keineswegs rückenunfreundlich, sondern trainiert sehr effektiv die Körperrückseite.
Wenn Sie tatsächlich mal eine neue Dimension des Trainings kennenlernen möchten, empfehle ich Ihnen einen Einsteigerkurs hier: http://munich-kettlebells.de/
29. September 2012 um 11:32
Mittlerweile ist Samstag – ist der Muskelkater eingetreten oder ausgeblieben ? Bei mir hat er sich manchmal (am Anfang meines Trainings bzw. nach längeren Pausen, wenn ich mit unvernünftig hohem Gewicht wieder eingestiegen bin) erst am zweiten Tag nach der Stunde bemerkbar gemacht.
Ich mache zwar nicht Hot Iron (wird hier im Umfeld nicht angeboten, habe es lediglich mal im Rahmen einer Vertretungsstunde kennen gelernt), sondern BodyPump, das ist aber ebenfalls ein Langhanteltraining; während BP eine vorgegebene Choreographie hat, die alle 3 Monate wechselt, sind die Hot-Iron-Instruktoren in ihrer Stundengestaltung flexibler (soweit mir bekannt).
Mir macht das Training sehr viel Spaß und ich habe danach wirklich das Gefühl, mit meinem Körper gearbeitet zu haben (sic !), außerdem ist man (bin ich) auch als dicker(er) Teilnehmer/-in dort gut aufgehoben.
Würde mich mittlerweile schon fast als “abhängig” bezeichnen ;-) – habe seit etwas über einer Woche mein eigenes Langhantelset daheim und wenn’s mich überkommt, lege ich passende Musik ein und trainiere im Flur vor dem Spiegel. Das ist allerdings v.a. dem Umstand geschuldet, dass mein Studio (ähm, sorry, “Fitnesszentrum”) BP leider aus dem Programm genommen hat, keine andere Körperertüchtigungseinrichtung in akzeptabler Entfernung HotIron oder BodyPump anbietet, ich aber nach 7 Jahren nicht mehr darauf verzichten mag.
Ich wünsche viel Spaß bei der nächsten und allen folgenden Stunden !
29. September 2012 um 13:50
Gott, wie habe ich Hot Iron geliebt! Der einzige Kurs, dem ich über Jahre treu blieb. (Still missing)
29. September 2012 um 16:26
wer lust hat, das fitnessstudio mal hinter sich zu lassen und mit einer langhantel wirklich umgehen zu lernen: gewichtheben lernen sie im nächsten verein! grandioser schnellkraftsport mit viel gutem für rücken, gelenke, beweglichkeit, koordination, vom breitensport bis zu olympia. die jüngsten aktiven sind 5 jahre alt, unser ältester ist jenseits der 70. weit jenseits.
29. September 2012 um 23:03
Hm, ich habe mit allen Aspekten Erfahrung sammeln können, BodyPump, Hot Iron, “richtiges” Krafttraining. Im Kursbereich hat Hot Iron ganz klar die Nase vorn, BodyPump bietet einfach nicht die Voraussetzungen für “echtes” Training und damit auch Progression (macht aber trotzdem Spaß). Echtes Krafttraining erfordert zunächst eine längere Lernphase und dann entsprechendes Selbstbewußtsein, sich als Frau in die “Testosteronecke” der Fitnessbude zu wagen; dazu noch einen vernünftigen Trainingsplan und regelmäßigen Formcheck durch einen guten Trainer. Wenn es einem liegt, dann ist es unschlagbar (googlen Sie mal nach “Girls Gone Strong” und “Lift Like a Girl”), wer lieber in der Gruppe trainiert, macht Hot Iron, wer einen Schritt weitergehen möchte, probiert es halt mit Kettlebells. Kommt ja auch auf die eigenen Ziele und Vorlieben an….