Auszeitjournal Montag, 3. Dezember 2012 – Radeln im Schnee
Dienstag, 4. Dezember 2012 um 16:32Nun also auch auf und durch Schnee geradelt, nämlich gestern hinaus ins Olympiabad. Obwohl ich ohnehin langsam und vorsichtig unterwegs war, lehrte mich eine BMW-Cabriofahrerin mit Starnberger Kennzeichen, wie wenig empfehlenswert heftiges Bremsen unter diesen Bedingungen ist: Sie ignorierte mich beim blinkerlosen Abbiegen nach rechts in eine Einfahrt an der Augustenstraße so unvermutet, dass ich vom Rad springen und mit den Stiefeln bremsen musste.
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Im Olympiabad probierte ich den Kraultipp aus diesem Filmchen aus, auf den mich ein früherer Arbeitskollege gebracht hat:
Ich versuchte das rundenweise abwechselnd mit meinem gewohnten Kraulstil (plus etwas mehr Beinarbeit). Fühlte sich deutlich weniger anstrengend an, und falls ich mich nicht völlig auf der Uhr verschaut habe, war ich deutlich schneller (70 Minuten für meine 3.000 Meter statt der sonst gewohnten 73 bis 75 Minuten).
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Zum mittäglichen Frühstück setzte ich mich ins Café Mozart. Das “mediterrane Frühstück”, das ich bestellt hatte, war umwerfend: Rührei mit Schafskäse, Oliven und Paprika, Bruscetta, gebratene Speck-Aprikosen, Joghurt mit Honigmelone, Brot und Marmeladen.
Am Nebentisch erlebte ich Post-Privacy live: Eine junge Dame bewarb sich bei einer anderen jungen Dame für eine Fernsehsendung und erzählte in eine kleine Kamera ihre halbe Vergangenheit plus ihre Gegenwart. Als die filmende Dame sich verabschiedet hatte, telefonierte die Bewerberin ausführlich mit ihrer Ärztin über ihre bevorstehende OP, inklusive von welchem Anästhestisten sie sich was künftig auf keinen Fall mehr gefallen lasse, sonst werde sie die Praxis verklagen. Im gleichen Tonfall kommandierte sie anschließend die Bedienung mit Sonderwünschen herum, inklusive Anweisungen, wie sie das in der Buchungssoftware eingeben könne: “Ich war auch in der Gastro.” Nicht gerade großes Kino, eher kleines Privatfernsehen, und ungefähr so unangenehm.
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Zum Nachtmahl Pasta mit Chinakohl (Ökokiste) und Räucherlachs zubereitet, dann endlich The Royal Tennenbaums nachgeholt. Letzteres nett, aber nicht so großartig vom selben Regisseur wie Moonrise Kingdom.
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Auszeitjournal Montag, 3. Dezember 2012 – Radeln im Schnee“
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5. Dezember 2012 um 6:02
Aber “The Life Aquatic with Steve Zissou” inkl. Soundtrack kennen Sie? Der ist ungeschlagen.
5. Dezember 2012 um 10:08
Zum Video: das hat mich schon immer gewundert, dass das kaum ein Schwimmer merkt. Die dreschen das Wasser als wäre es Getreide. :)
Das jede Verwirbelungen Engergie frisst weiß scheinbar kaum einer. Und die Sache mit dem Fingerspreitzen finde ich interessant. Ich hatte das letztens im Zusammenhang mit Brust-Armzug gelesen. Eine leichte Spreizung der Finger vergrößert die Handfläche und sorgt durch den Bindungseffekt des Wassers, dass das Wasser trotzdem nicht durch die Fingerritzen strömt (was ja widerum Verwirbelungen hervorrufen würde).
So stark wie die Schwimmer im Video ihre Finger spreitzen sollte das aber weniger optimal sein. Mit der Handflächenhaltung hat er allerdings recht.
Rettet mich aber alles nicht. Mir fehlt nicht die Technik, ich müsste schlichtweg mehr trainieren. :D
5. Dezember 2012 um 11:08
2 Fragen:
1) so wenig Beinschlag?
2) sehe ich das richtig: beim eintauchen der Hand Finger leicht spreizen, danach wieder zusammen?
5. Dezember 2012 um 13:09
Gedroschen (ich nenne es Langstreckenertrinken) habe ich eh noch nie, Kai, dazu sind meine Ansprüche an Eleganz zu hoch. Aufs Strecken und Gleiten habe ich geachtet, auch auf Symetrie – aber dieser Grundgedanke, sich mit dem Arm einen Raum im Wasser zu schaffen, war mir neu.
Ich kenne auch nur dieses Video, L9, vielleicht fragst du da mal in den Kommentaren? Auch wenn ich weiß, dass der Beinschlag beim Langstreckenkraulen fast keinen Antrieb bringt, hatte ich selbst das Bedürfnis nach etwas mehr als im Video.
8. Dezember 2012 um 20:53
Sie schwimmen 3000m? Wow, tapfer.