Ein weiterer geklauter Sommertag
Samstag, 28. Oktober 2006 um 18:44Zwar freue ich mich über das schöne Wetter, mit Fortgang im Kalender fühle ich allerdings sowas wie ein schlechtes Gewissen. Ich beruhige es damit, dass der Oktober 2006 halt im August stattgefunden hat (wir erinnern uns? um die 10 Grad und Regen?), und wir derzeit lediglich diesen August nachholen.
So war ich heute mit einer Freundin kurzärmlig Wandern um Glonn herum, trotz anders lautender Vorhersage bei Sonnenschein und 20 Grad. Um Glonn herum deswegen, weil wir gestern zum Abendessen im Schweinsbräu waren, dem Gasthaus, das zu den Hermannsdorfer Werkstätten gehört: Als Mongtratzerl (hdt. Magenneckerei, franz. amuse bouche) gab es eine Kürbismousse mit eingelegtem Kürbis, als Vorspeise gebratene Gänseinnereien mit Kürbis, als Fischgang Jakobsmuscheln und Gambas gebraten mit hauchdünnen Selleriescheiben (eine Kombination, die ich sicher mal nachkochen werde, weil sie gar so gut passt), als Fleischgang eine dünne Scheibe Ochsen-Ribeye-Steak (perfekt auf den Punkt) mit Blattspinat und Schwammerln, zum Nachtisch getränkte Schokokuchenscheiben mit pochierter Birne und Granatapfelkernen. Alles rundum köstlich in wundervoller Umgebung.
Die Wanderung war mit 16 Kilometern angegeben, doch wir waren uns einig, dass das erheblich weniger gewesen sein mussten: Selbst mit einem unbeabsichtigen Umweg, der nochmal etwa 20 Prozent Weg draufschlug, und inklusive einer ausgiebigen Pause im Biergarten einer Reiterhof-Wirtschaft, mit Anhalten und Gucken bei allen Kühen, Vögeln, Schmetterlingen, Waldarbeitern, Obstbäumen und tollen Aussichten waren wie lediglich fünf Stunden unterwegs.
Für Bilder hier lang:
Waldarbeiter verbrennen – Holz?
Nochmal ein bisschen Indian Summer.
Beerl (hdt. Beeren).
Vor dem Reiterhof wunderschöne alte Traktoren.
Fahrradparkplätze am Steinsee.
Verrückt: Ein Schmetterling Ende Oktober.
Ja mei. (Möglicherweise die bayrischste aller bayrischen Redewendungen.)
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Ein weiterer geklauter Sommertag“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
28. Oktober 2006 um 21:46
Respekt für die fünf Stunden.
28. Oktober 2006 um 22:26
Die Speisenwahl trifft nicht so ganz meinen Geschmack, aber grundsätzlich hamm’s mit Ort und Wirt eine für mich sehr sympathische Auswahl getroffen.
29. Oktober 2006 um 6:39
Wunderschön. Da muss ich schon die Reste meines guten Charakters zusammenkratzen, um nicht neidisch zu werden. :-)
29. Oktober 2006 um 11:40
Sehr schöne Bilder, sehr interessant das letzte. Habe gleich nachgelesen bei der Bayrische Staatsforstverwaltung. Ich wusste ja um die bayrische Landschaftspflege (wegen des renommierten Verlages blv) aber die Lektüre hat mein Herz erneut erfreut: “Wir reformieren die Verwaltung und nicht den Wald!” “Der Staatswald wird nicht privatisiert!”
29. Oktober 2006 um 19:21
Guter Tipp (auch wenn die Homepage ein bisschen nervt). Kennst du eigentlich den Moar-Wirt? Fiel mehr gerade ein wegen der Kochkurse… Homepage (die auch ein bisschen nervt): http://www.moarwirt.de/
29. Oktober 2006 um 19:55
Oh ja, Jürgen, schaut gut aus, der Moarwirt. Müsste ich bloß noch eine Anfahrt mit den Öffentlichen herausfinden (wer sich vom Ökobauern beliefern lässt, hat da sicher eine Lösung eingeplant.)
30. Oktober 2006 um 10:02
Ebenfalls eine Empfehlung auf dieser Schiene: Mairot in Zeilhofen bei Dorfen. (Die Anbindung per ÖPNV ist dort allerdings auch ungünstig – hin geht’s wochentags per Bus 564, aber nach dem Essen fährt keiner mehr. Fahrrad ab Dorfen Bahnhof wäre fürs Mittagessen eine Option)
31. Oktober 2006 um 20:31
amuse bouche? Ich kenne nur amuse gueule. Ersteres ist wohl vornehmer… :-)