Gleichberechtler des Tages

Mittwoch, 15. November 2006 um 9:38

Zum Gleichberechtler des Tages ernenne ich Dominik Wichmann, Chefredakteur des SZ-Magazins. In der Ausgabe Nr. 45 dieses Jahres schreibt er über seinen Schuhtick – was allerdings nicht Anlass der Auszeichnung ist: Obschon Wichmann damit das Stereotyp konterkariert, Frauen hätten Schuhfimmel, Männern seien Schuhe egal, weist er auf die Meinung seiner männlichen Kollegen hin, er besitze „deutlich zu viele Schuhe“; damit untermauert er das Stereotyp sogar.

Aber: In seinem Text schildert Wichmann, wie die drei für das Sonderheft zuständigen Mitarbeiterinnen des SZ-Magazins ihn zur Umsetzung einer Geschenkidee brachten: „Zehn Minuten später verließen die drei johlend mein Büro.“ Er macht damit eine Seite an Frauen öffentlich, die von Anti-Feministen seit Jahrzehnten verheimlicht wird: Viele Frauen johlen gänzlich undamenhaft, wenn sie sich triumphal freuen, gerade zu mehreren. Wie Männer eben auch. Danke, Herr Wichmann.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Gleichberechtler des Tages“

  1. kelef meint:

    einmal beifall. zu ihren worten und zu denen des herrn wichmann.

  2. croco meint:

    Ich johle auch alleine :-)

  3. jvs meint:

    Wo diese Vorurteile gegenüber Männern nur herkommen? Wenn ich alles mitzähle, was man mit mäßig gutem Willen als Schuh bezeichnen kann, komme ich locker auf mehr als 30 Paar – nur bin ich kein Chefredakteur!

    Allerdings fällt doch auf, dass alle mir bekannten Frauen, deren Schuhbestände ich ungefähr abschätzen kann (okay, so viele sind das nicht) – mehr Schuhe haben als ich. Immerhin macht das ein gutes Gewissen, wenn ich das nächste Mal zuschlage – schließlich wollen wir doch alle Gleichberechtigung!

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