Potenzielle Lieblingsserie
Sonntag, 7. Januar 2007 um 19:57Waren wir wirklich eine solch kleine Minderheit, die wir Helen, Fred und Ted ausgezeichnet fanden (erst heute auf Arte den zweiten Teil nachgeholt)?
– Gutes Konzept: Drei Psychotherapeuten / Psychiater teilen eine Praxis.
– Die fachliche Seite anspruchsvoll und geradezu differenziert aufbereitet; wir haben sowohl die Patientin, die die Therapie zu ihrem Lebensinhalt gemacht hat (die Harfouch hat offensichtlich einen Heidenspaß an der Rolle), als auch die schwerkranke Jugendliche und den scheinbaren Erfolgsmenschen, der sich seinen inneren Konflikten stellen muss.
– Formal mehr als interessant gedreht, mit ungewöhnlichen Kameraeinstellungen, die immer als Erzähltechnik zum Geschehen beitragen, oder sogar surrealen Umsetzungen von inneren Abläufen.
– Alle Rollen wunderbar besetzt, vom onkelhaften Friedrich von Thun über den sehr glaubwürdigen Christian Berkel und die zackige Andrea Sawatzki (der ich ohnehin zu Füßen liege) bis zur leider viel zu raren Gisela Schneeberger (allein schon der mächtige Pferdearsch, mit dem sie sich für die Rolle kostümiert! Ich begegne der Dame hin und wieder und versichere Ihnen, dass sie in Wirklichkeit schlank bis zierlich ist.).
Wäre das zur Serie ausgebaut worden, hätte ich mich endlich mal auf eine deutsche Fernsehserie einlassen können. Zumindest, sagen wir mal, 15 Folgen?
Vielleicht habe ich mich ja verhört, als es hieß, die Quote des Zweiteilers sei für eine Fortsetzung zu niedrig gewesen. Hoffentlich.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Potenzielle Lieblingsserie“
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7. Januar 2007 um 20:36
Das klingt ja total interessant! Wir suchen immer “Einstiegsfilme” für unsre Sommer-Psychotage (studiere Psychologie) und falls man das besorgen könnte, wär das doch mal was… *aufschreib*.
Ich wollt ja auch schon immer eine “Psycho-Film-Liste” erstellen… Filme mit, über Psychologen / Psychiater, Filme, die in Kliniken spielen (à la Durchgeknallt) und was mir sonst noch über den Weg läuft. Filmisch bin ich nicht so bewandert.
8. Januar 2007 um 13:01
Ich fand die zwei Teile auch großartig. Sogar mein Mann fand sie klasse, der mit so psychothemen sonst nix anfangen kann. Leider hast du dich nicht verhört. Frau Sawatzki berichtete traurig davon in der NDR Talk-Show.
8. Januar 2007 um 17:49
Hmm, sollte ich da was verpasst haben?
Irgendwie fand ich die Vorschau und die Programmankündigungen in der Zeitschrift meines Vertrauens nicht so spannend. Aufgewärmte Psychologenklischees sind normalerweise nicht so mein Fall. Hab ich mich wohl geirrt. Schade.
9. Januar 2007 um 1:31
Oh doch, ja, das war schon großes Kino für Deutschefernsehverhältnisse. Wirklich sehr gut gemacht, und, man hätte wirklich mehr davon vertragen, jaja.
9. Januar 2007 um 10:15
Psychiatrie ist nicht spannend, weil man hierzulande immer noch zu wenig darüber weiß und daher zuviel Angst hat. Solche Serienthemen auch aus den USA kommend, würden hier nicht Fuss fassen können. Allenfalls aufbereitet à la „Monk“. Wenn’s schön in lächerliche gezogen werden kann.
Da hat die Ausstrahlung von Phatologen-Serien so etwas schönes konstantes unabänderbares Beruhigendes gegen. Das läuft. Im Übermaß.
9. Januar 2007 um 21:01
Also eigentlich, finde ich, sollten Sie sich über eine niedrige Quote freuen. Das würde viel besser passen zu dem Bild, was Sie hier sonst gelegentlich von sich zeichnen!
10. Januar 2007 um 13:13
die fachliche aufbereitung fand ich eher mäßig (bin meinerseits durchaus auch aus der fachrichtung), die dialoge mit den patienten und auch unter den therapeuten z.t. recht aufgesetzt. fachlich nicht brilliant, aber es war ein großer spaß, ich würde mir sicherlich eine fortsetzung ansehen.. und tatsächlich für die deutsche medienlandschaft (sonst fällt mir nur kallwass ein.. oh graus) eine bereicherung. soll ja auch unterhaltung sein, kein lehrstück.