Kulinarische Marotten

Dienstag, 13. Januar 2004 um 17:00

Mein Bruder hat sich als Kind jahrelang zum Geburtstag Zwetschgenkuchen gewünscht. Das war immer ein wenig kompliziert, weil er im Juni Geburtstag hat und es zu dieser Zeit noch keine Zwetschgen gibt. Also hat meine Mutter liebevoll immer im September des Vorjahres leckere Zwetschgen kuchenfertig eingefroren. Zwetschgenkuchen, nur um das klarzustellen, ist im Gegensatz zu Zwetschgendatschi rund und hat einen Boden aus Nuss-Mürbteig (nicht Hefeteig). So bekam Brüderchen also zum Geburtstag seinen Zwetschgenkuchen – von dem er erst mal Stück für Stück alle Zwetschgen entfernte („die mag ich nicht“), um dann den Boden zu genießen. Aber die Zwetschgen MUSSTEN drauf gewesen sein, sonst hätte der Boden nicht den richtigen Geschmack gehabt.

Mir geht es heute so mit Brezeln: Ich entferne immer erst mal das Salz – aber es MUSS drauf gewesen sein, damit die Brezel schmecken kann. Wenn ich einen Fisch in Salzkruste gare, esse ich das Salz ja auch nicht mit.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Kulinarische Marotten“

  1. Lyssa meint:

    Ich weiß, ich weiß, ich werde langweilig, aber ich bin – was das Salz auf den Brezeln angeht – schon wieder ganz Deiner Meinung. Rauf vorm Backen, runter vorm Essen.

  2. zorra meint:

    Ich wäre froh, ich könnte hier Brezeln kaufen. ;-)

  3. S.V. meint:

    Pilz-Sahne-Soße. Bis sich vor wenigen Jahren doch noch eine starke Polizvorliebe entwickelte, peinigte ich meine Mutter meine gesamte kindheit lang damit, aus meinem erklärten Lieblingsgericht die Hauptzutat peinlichst genau auszusortieren. Aber wehe, sie waren nicht drin.

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