Sommereuphorie und Bitte um Waffelrezepte
Samstag, 7. Juni 2014 um 7:37Der gestrige Freitag begann dann tatsächlich so sommerlich wie angekündigt, ich radelte vor der Arbeit an die Isar zu einem herrlich duftenden, leichtfüßigen Lauf (meine Stimmung schwankend zwischen euphorischem “Hach, wenigstens das kann mir der Tag nicht mehr nehmen” und gereiztem “Und nach sowas Schönem noch ein ganzer elender Arbeitstag”).
Erstes richtiges Balkonabendbrot. Ich hatte mir zur Saisoneröffnung Nizzanersalat gewünscht, aber der Mitbewohner bat um weniger Arbeitsaufwendiges. Also so richtig verworfen: Abendessen aus dem Sandwichtoaster! Getoastete Sandwichs mit abenteuerlichen Füllungen (der Experte an meiner Seite muss mich jedesmal davon abhalten, zu viel aufzulegen) mag ich sehr gerne, aber das vergesse ich gerne mal über viele Monate. Exotischer Ausflug diesmal: Obatzter und Tomate. (Vor Start der wirklichen Grässlichkeiten wie Banane-Schoko waren wir leider schon satt.)
Aber. Als ich dem Sandwichtoaster bei seiner Arbeit zusah, entdeckte ich auf dem Deckel diese Abbildung.
Der Mitbewohner folgte meinem Blick: “Die Einsätze für Waffeln haben wir, glaube ich, noch nie ausprobiert.”
…
WIR. HABEN. EINSÄTZE. FÜR. WAFFELN?! Wir haben ein Waffeleisen?! Das wusste ich all die Jahre und bis gestern nicht! All die Jahre, in denen ich auch noch so verlockende Rezepte für Waffeln (vor allem Hefewaffeln) traurig wegklickte, weil ich nicht noch ein Küchengerät haben wollte, das nur alle heiligen Zeiten benutzt würde. Dabei war es die ganze Zeit da! Mein LEBEN hätte einen völlig anderen Verlauf genommen!
Bitte, liebe waffelbackende Leserinnen und Leser, bitte helfen Sie mir, das aufzuholen. Jetzt habe ich natürlich keine Zeit mehr, mich durch alle möglichen Rezepte durchzuprobieren, ich brauche erprobte und verlässliche Rezepte, ausgerichtet auf diese Art Elektrowaffeleisen.
Zu den kulinarischen Entdeckungen meiner Jungmädchenzeit gehörten die frischen und fluffigen Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne im Ingolstädter Teatime1 (aufregend – alleine mit Freundinnen in ein Café gehen, selbst bestellen, zusammenlegen und sich zu dritt eine Waffel teilen!). Doch inzwischen sehne ich mich eher nach den festeren Hefewaffeln. Oder Käsewaffeln!
Haben Sie für mich Rezepte? Hefewaffeln, Käsewaffeln, Waffeln, die ich noch gar nicht kenne aus einem Sanwichtoasterwaffeleisen? Ich würde mich sehr freuen.
- heute ein Immobilienbüro [↩]
13 Kommentare zu „Sommereuphorie und Bitte um Waffelrezepte“
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7. Juni 2014 um 10:07
Hm, ich fürchte ja, mein Lieblingsrezept “Mandelwaffeln II” geht nicht mit dieser Art Eisen, deswegen verlinke ich mal die ganze Sammlung – falls das nicht gewünscht ist, bitte den Link einfach rauslöschen, die Rezepte hier einkopieren, die in Frage kämen, wäre ein bisschen Overkill.
Mandelwaffeln II ist super, das Grundrezept für Belgische Waffeln sollte gut gehen, war mir damals zu süß (wir nahmen ergänzend Sauerkirschen, dann ging es) und ich weiß von einer Bekannten, dass sie statt Zucker einen Teil Gouda-Flocken nimmt, aber leider nicht, wie viel.
7. Juni 2014 um 10:54
Hefewaffeln sind der Renner hier im Haushalt.
Das Rezept ist aus einem alten Schulkochbuch, eben bodenständig.
Ich mache es mit Trockenhefe, was gut klappt:
250 g Mehl, 3/8 l Milch ( meistens brauch ich mehr), 1 Ei, halber Kaffeelöffel Salz, 100 g Butter, Päckchen Trockenhefe. ( alle Zutaten gleich warm, Mehl Typ 550, usw)
Mit dem Knethaken der Küchenmaschine wird das Ganze so lange gerührt, bis die Konsistenz des Teiges Richtung halb- dckflüssig ist. Er muss 30 Minuten im Warmen gehen.
Das Waffeleisen reibe ich mit festem Palmin ein. Alle anderen Fette und Öle hab ich durch, sie bringen nichts. Palmin macht am knusprigsten.
Das Waffeleisen muss richtig heiß sein, dann kann es los gehen.
Sonst muss man nichts beachten, außer natürlich das Aufpassen. Mein Waffeleisen piept, wenn es den eingestellten Grad erreicht hat.
Gezuckert wird danach. Ja dann: gutes Gelingen.
7. Juni 2014 um 11:42
Aber immer gerne. Aus dem Moosewood Restaurant New Classics die hervorragenden Hefewaffeln. Übersetzung spare ich mir jetzt (bzw die Umrechnung, denn im Hause Kaltmamsell ist sicher ein Cupmaß vorhanden):
1/2 teaspoon rapid-rise yeast
2 cups white flour
1/2 teaspoon salt
2 eegs
2 cups milk
1/4 cup butter, melted
1/2 teaspoon pure vanilla extract
Trockene Zutaten mit der Hefe mischen; in einer weiteren Schüssel Eier, Milch, Butter und Vanille verschlagen, über die trockenen Zutaten gießen, nur kurz verrühren.
1 1/1 Stunden gehen lassen, dann verwenden.
Wenn man keine Lust mehr auf Waffeln hat, lassen sich aus diesem Teig auch vorzügliche Pfannkuchen backen.
7. Juni 2014 um 15:07
Mit meinem Billigwaffeleisen habe ich schon ganz gruselige Waffeln produziert. Erst wenn ich ein gescheites Waffeleisen mein eigen nenne, mache ich mich an einen neuen Versuch. Vermutlich ist euer Modell ein *hitzigeres*. Vorallem Waffeln mit Käse stelle ich mir super vor…
7. Juni 2014 um 21:21
Knusprige Waffeln
200 g weiche Buttter
175 g Zucker
3 Eier
350 g Mehl
2 Tl. Backpulver
1 El. Rum oder Zitronensaft
nach Belieben etwas Zimt
1/8 l Wasser -keine Milch verwenden-
7. Juni 2014 um 22:53
Na klar, hier! Und man kann sogar Reiberdatschi im Waffeleisen machen. Viel Spaß!
8. Juni 2014 um 11:04
Meine absoluten Lieblingswaffeln:
http://pastasciuttablog.blogspot.de/2010/02/es-geht-auch-ohne-fritten.html
9. Juni 2014 um 17:19
Liebe Kaltmamsell,
als jahrelange, stille Mitleserin sehe ich nun meine Chance gekommen, mich vielleicht ein bißchen zu revanchieren. Meine Omma machte immer folgende Waffeln:
je 250 g Butter, Zucker, Mehl und Quark
5 – 6 Eier
und ein Schuß Rum
(evtl. noch Vanille in irgendeiner Form)
Der Teig ist nicht so dünnflüssig, läßt sich aber trotzdem gut verteilen. Außerdem sollten Sie noch ein Stück alte Zeitung unter das Waffeleisen legen. Desweitern klappen die Waffeln sowohl mit Herzchenplatten als auch mit rechteckigen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen vielleicht etwas weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen.
9. Juni 2014 um 17:47
Ich bin sehr gerührt, meine Damen, und danke von Herzen. Es wird sein großen Waffelbackens!
9. Juni 2014 um 22:43
Genau, heute ist Waffelwetter, bei uns jedenfalls gab es zum zweiten Mal jenes wundervolle (keine Ironie!) Waffelrezept, das erst kürzlich in einem Supermarkt-Prospekt stand (ich spar mal die genaue Mehlsorte etc. aus, die verkaufsfördernderweise dort genannt wurde):
300g Weizenmehl
75g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz vermischen
60g Butter schmelzen
300ml Milch dazugießen und auch erwärmen,
20g Hefe reingeben (es tat auch ein Beutel, oder etwas weniger, Trockenhefe)
Beides (Milch-Mischung und Mehlmischung) zusammenrühren mit
2 Eiern
Dann halbe Stunde an warmem Ort gehen lassen. Ergab genau 10 runde Herzchenwaffeln.
Sandwich-Doppelnutzungsgerät haben wir nicht. Wir nutzen allerdings unser stinknormales Waffeleisen bisweilen als Sandwichtoaster. Funktioniert wunderbar und bisher schmeckten auch die folgenden Waffeln kaum nach vorangegangenen Sandwich-Köstlichkeiten.
10. Juni 2014 um 20:05
Noch eins? Keine Garantie, dass das mit Ihrem Gerät funktioniert. Aber vielleicht ist das etwas für Micha
Waffeln einfach
(aus “Das Elektrische Kochen” oder der “Schule der Jungbäuerin” oder einem ähnlichen Standardwerk der 50er)
125 g Butter
2 Esslöffel Zucker
2-3 Eier
1/4 l Milch
250 g Mehl
1 Tl Backpulver
1 Tl Vanille-Zucker oder etwas abgeriebene Zitronenschale (ich gestehe: ich nehme beides, und nicht zu knapp)
Butter und Zucker schaumig rühren, nach und nach die Eier unterrühren. Das zweite Ei kommt erst dran, wenn das erste vollständig verrührt ist. Vanillezucker und/oder Zitronenschale hinzufügen. Mehl und Backpulver gut vermischen und abwechselnd mit der Milch unterrühren. Es soll ein relativ flüssiger Rührteig entstehen, der sich gut auf dem Eisen verteilen lässt.
Eisen gut einfetten (ich nehme Margarine), nach Gebrauchsanweisung vorheizen. Ich weiß nicht, wie groß Ihr Waffeleisen ist – ich verteile eine knappe Suppenkelle Teig auf dem Eisen und backe die Waffeln auf Stufe 3-4 goldbraun. Da würde ich aber an Ihrer Stelle noch einmal in die Gebrauchsanweisung Ihres Geräts schauen.
Das Rezept ergibt ca 40 Herzen. Man lässt sie auf einem Gitter leicht abkühlen, bestreut sie nach Geschmack mit feinem Zucker, schneidet die Herzen entlang der Linien auseinander und stapelt sie auf einem Teller.
19. Juni 2014 um 15:09
Diese beiden Rezepte eignen sich für diverse Lebens-und-Waffel-Situationen: http://orangette.blogspot.de/2010/05/you-deserve-waffle.html
Ich bevorzuge tatsächlich die ‘Waffles of insane geratnes’ :)
24. August 2014 um 18:34
Das wollte ich schon länger nachgereicht haben:
Wenn man das Waffeleisen zwischendrin nicht mit Öl oder Butter einpinselt, sondern mit einer Speckschwarte abreibt (weißer, fetter Speck), schmeckt das ganz besonders lecker.