Rettet die Prinzregententorte – 1

Sonntag, 9. September 2007 um 20:43

Das ist activism, mit dem ich mich problemlos identifizieren kann. Der Mann der Tat, Herr Exit, ruft zur Rettung der Prinzregententorte auf, die Opfer der Light-Welle zu werden droht. Dieselben Töne ruft Frau Indica in ihr Blog. Und wie sagt der Volksmund: Wie man in das Blog hineinruft, so hallt es zurück.

Für den ersten Versuch habe mich für dieses Rezept entschieden. Das Ergebnis: ein echter erster Versuch.

prinzregententorte.jpg

Die einzeln gebackenen Böden sollte ich noch heiß auf ein Kuchengitter stürzen. Woran sie herzhaft kleben blieben – das war mühsam. Die Buttercreme interessanterweise auf der Basis von Eigelb und mit geriebener Schokolade – aber für die vielen Böden eine zu kleine Gesamtmenge. Der Guss aus Zuckersirup mit geschmolzener Kuvertüre wurde sehr schnell sehr fest, bevor ich, ohnehin reichlich unbrauchbar in puncto Tortendeko, sie ganz auf und um die Torte gebracht hatte. Das Ergebnis sieht von außen nach schwerem Unfall aus, von innen nach Kaltem Hund. Geschmack soweit in Ordnung, aber nicht wirklich prinzregentisch. Das nächste Mal verwende ich das langweilige, also “klassische” Rezept aus dem Dr.-Oetker-Backbuch mit Puddingbuttercreme.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Rettet die Prinzregententorte – 1“

  1. Margareta meint:

    Das Problem am verwendeten Rezept könnte der selbstgemachte Zuckersirup gewesen sein. Der gehört eigentlich nicht in eine Buttercreme. Eventuell könnte diese deswegen so wenig luftig geraten sein.
    Der Schokoladenguß sieht aus als wäre er von einer Wasserzugabe oder zu viel Hitze stumpf geworden. Bei mir sieht das auch meistens so aus, weswegen ich es aufgegeben habe, selbst Pralinen machen zu wollen, weil sie immer so furchtbar häßlich werden.

    Ich würde aber trotzdem einen zweiten Versuch mit einem anderen Rezept, zumindest für die Buttercreme, wagen.

  2. Mareike meint:

    … für mich sieht das so aus, als ob ich mich sehr darüber freuen würde, wenn es bei mir wäre…

  3. creezy meint:

    Ich habe dafür ein Rezept in meinem Dr. Oetker-Kochbuch von 1965, das kann ich ja mal posten, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Ansonsten sieht die Torte lecker aus!

  4. Sebastian meint:

    Bedauernswerte Kaltmamsell,

    ich fürchte, bei diesem Rezept handelt es sich um eine ungetestete Maschinen-Übersetzung (62 ml Wasser, 2 tb Mokka, 1 ts Rum) eines recht anspruchsvollen Ur-Rezeptes (Zucker zum Faden kochen, fertige Torte glasieren). Die Mischung Zuckersirup-Kuvertüre (hier Kochschokolade genannt, was auch was anderes ist) ergibt die klassische Sacherglasur, die so gabelfein wie heikel ist und genau so schief gehen kann, wie von Margareta beschrieben und im Bild zu sehen.

    Besser, 200 g Kuvertüre behutsam mit 2 EL Kokosfett zu schmelzen, wobei fürs empfohlene Drübergießen (dazu die Torte auf ein Gitter mit Blech drunter stellen, dann klebt nix und der Rest kann noch mal genommen werden) es auch 300 g & 3 EL sein können.

    Der Teig sollte meiner Meinung nach eher ein Biskuit mit etwas Butter drin sein, der Zuckerbäcker nennt das Wiener Masse. Die gibt der Buttercreme mehr Adel als der fetter Rührteig, der die Prinzregenten zur Proletenfettspeise verkommen lässt. Weil Dr. Ö. auch Rührteig nimmt, empfehle ich die PRT aus dem Teubner-Buch „Schokolade” vom Zuckerbäcker Karl Schuhmacher aus dem Cafe Oberlaa, die ich jetzt im Web nicht gefunden habe (kein schlechtes Zeichen), aber gerne auf Papier zukommen lasse.

    Gut finde ich die Idee, die Torte nach Sacherart vor dem Kuvertieren mit Aprikonfitüre zu bestreichen.

    P.S.: Gute Initiative! Aber dass es in Berlin keine PRT zu entdecken gibt, muss nicht heißen, dass sie weltweit bedroht ist. In München gibt es ja auch kein Bier mit Waldmeister, weswegen ich jetzt nicht sagen würde…

  5. die Kaltmamsell meint:

    Ich hätte meinen Tatendrang halt nicht gleich von der Leine lassen sollen, Sebastian. Jetzt erst habe ich gründlicher recherchiert und unter anderem einiges über die Genesis der PRT entdeckt. Diese Übersicht gefällt mir am besten. Auch ich halte Wiener Böden für die beste Option, eine Lage Aprikosenmarmelade ebenso, zum Umhüllen der Seiten nehme ich besten einen Teil der Creme (am einfachsten zu verwenden), obendrauf vielleicht eine dunkle Ganache.

    Vorher aber und vor allen Dingen gehe ich in die Konditorei Rottenhöfer und koste deren Ur-Version.

  6. Sebastian meint:

    Ja, dieses Rezept klingt sehr vertrauenserweckend – sogar ohne Pudding in der Creme. Aber vergessen wir bei allem Rottenhöfer den Erbshäuser nicht. Und ob Anton und Elly Seidl Verwandte sind, wäre auch noch zu klären. Klingt nach einem ausgedehnten Kaffeenachmittag.

  7. Sebastian meint:

    Da das mit dem Trackback nicht recht klappt – hier der Test von zwei Prinzregententorten aus München-Haidhausen, unter anderem die von einer Konditorei hinterm Gasteig, die ich nach der Empfehlung von hp angesteuert habe – und nun feststelle, dass ich offenbar in der falschen war? Oder sind Konditorei Pratz und Cafe Wölfl das selbe? Die Torte war jedenfalls richtig gut:

    http://www.rettet-das-mittagessen.de/blog/?p=668

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