Way to go, Doris Lessing!
Donnerstag, 11. Oktober 2007 um 14:49Oh, das freut mich: Doris Lessing bekommt den Literaturnobelpreis. Irgendwo hatte ich abgespeichert, dass sie ihn schon hatte, aber das war Nadine Gordimer (auch Afrika, aber ganz anders).
Ich war etwa 20, verdiente Geld bei der Zeitung und konnte mir alle Bücher kaufen, die ich wollte (kann sich jemand vorstellen, welch schwindelerregendes Gefühl von Luxus das war?). Jetzt ging es mit dem Lesen erst richtig los, davor hatte ich recht orientierungslos eher Mist gelesen, von dem mir wenig in Erinnerung geblieben ist. Vermutlich war auch deswegen Schullektüre für mich so wichtig und prägend. Jetzt verschlang ich Feuilletons, arbeitete die Liste mit den Buchempfehlungen meines Griechischlehrers ab, durchwühlte Buchhandlungen. Ich stieß auf den fünften Band von Lessings Pentalogie Children of Violence in deutscher Übersetzung, Die viertorige Stadt. Den konnte ich mir sogar als Hardcover leisten! Sowas hatte ich noch nie gelesen, ich war gefangen von der Perspektive und dem Stil des Romans. Davon wollte ich mehr, also las ich auch die anderen vier – und wurde damit vermutlich bis heute in meinen politisches Ansichten und in meinem Feminismus beeinflusst.
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Way to go, Doris Lessing!“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
11. Oktober 2007 um 18:31
Mich freut die Nachricht auch – habe ähnliche Erinnerungen – the golden notebook hatte mich sogar dazu inspiriert, über literarische Autobiographien arbeiten zu wollen – danch fiel mir auf, dass ich mir vielleicht erst mal eine eigene “erleben” sollte…
Für Frau Lessing also: besser spät als nie – jetzt wird es sicher auch leicht, wieder alle ihre Bücher zu finden. Mal sehen, wie das 30 Jahre später wirkt – ich bin neugierig.
11. Oktober 2007 um 22:04
Zu wenige Frauen in der Weltliteratur, zumindest in der Schwergewichtsklasse.
Na ja, ein nicht gerade unter den Tisch zu kehrender Teil ihres Werkes fällt unter das Label “Science Fiction”, was sich nach geltender Gewohnheit kaum mit “Nobelpreisliteratur” vereinbaren lässt.
Aber den Hütern der Kategorien wird schon etwas einfallen, um dem einfachen Leser die Verwirrung zu ersparen.
12. Oktober 2007 um 8:43
Gab es keine Stadtbibliothek in Ingolstadt?
In unserer standen sogar die Bücher von Doris Lessing.
Ohne die öffentliche Büchereien wäre aufgeschmissen gewesen. Ich habe lange dort ausgeliehen.
12. Oktober 2007 um 8:59
15 Minuten waren noch nicht vorbei, als ich den Beitrag editieren wollte.
Ich möchte noch ein “ich” nachreichen.
Vorallem meine Mutter wollte, dass wir anständig lesen und schreiben lernen und hat uns Bücher kaufen lassen, aber viel genutzt hat es bezüglich Rechtschreibung und Grammatik nicht. Unglaublich, was ich manchmal bei mir an Fehlern rausfische, wenn ich einen schnell geschriebenen Text durchlese.