Vergelt’s Gott
Freitag, 23. November 2007 um 9:22Die Menschen sind nett.
Heimfahrt gestern Abend nach dem Trimmdich. Ich sprang durch die sich schließenden Türen in die U-Bahn – und klemmte meinen Turnbeutel so darin ein, dass mehr als die Hälfte draußen blieb. Der Beutel ist sehr groß, ein Losfahren der U-Bahn hätte ihn im Tunnel zerfetzt. Glücklicherweise sah das der Fahrer und öffnete die Türe nochmal ein wenig. Unglücklicherweise plumpste die Tasche dadurch nach draußen, und ich konnte sie nicht mehr greifen. Während die U-Bahn sich in Bewegung setzte, sah ich, wie ein junges Mädchen sie aufhob und fing gerade noch ihren Blick auf. Doch mehr als zappeln und winken konnte ich nicht, bevor wir im Tunnel verschwanden.
Am nächsten Halt stieg ich aus, nahm drei Minuten später eine U-Bahn zurück. Unterwegs überlegte ich noch kurz, ob es schlauer gewesen wäre, an der nächsten Station zu warten, kam aber zu keinem Ergebnis. Ich lief zu dem Bahnsteig, an dem ich meine Tasche zuletzt gesehen hatte – und sah weder junges Mädchen (von dem ich gerade mal eine helle Jacke im Gedächtnis behalten hatte), noch meine Tasche. Bis dahin war ich zwar gereizt gewesen, aber nicht wirklich beunruhigt. Jetzt sah es dann doch so aus, als hätte ich einen ganzen Satz Sportsachen verschusselt. Während ich noch überlegte, wo der MVV wohl Fundsachen aufbewahrt und wie lange ich ohne meine Aerobicschuhe überleben kann, sah ich plötzlich die Tasche, und zwar über der Schulter des jungen Mädchens. Sie hatte mich auf einem anderen Bahnsteig erwartet und bereits hektisch gesucht. Wir liefen aufeinander zu, ich bekam meine Sportsachen zurück und konnte mich gerade noch sehr herzlich bedanken, dann war sie mit einem lachenden „Kein Problem“ weg.
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Vergelt’s Gott“
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23. November 2007 um 12:21
Ja, Menschen sind an sich schon meistens nett. ,-)
23. November 2007 um 20:40
Ein Drama. Und so ein Happy End!
Hat der Turnbeutel den Unfall eigentlich unbeschadet überlebt? So eine Türenquetschung ist ja auch nicht ohne.