Mit dem Zug nach Italien
Sonntag, 14. Dezember 2014 um 8:07Die Zugfahrt von München nach Bologna kann ich sehr empfehlen: Bis auf den Abschnitt über den Brenner verlaufen die Gleise in sehr malerischen Gegenden. Selbst die Poebene, deren Durchkreuzung ich von Autofahrten mit Familie als schmerzlich langweilig in Erinnerung hatte, ist vom Zug aus reizvoll. Allerdings half, dass gerade die Sonne unterging und ich ohnehin eine bestimmte Filmmusik im Kopf hatte.
Am Brenner stiegen ein paar italienische Soldaten zu, und zu großem inneren Quietschen bemerkte ich, dass sie an ihren Gebirgsjägerhüten echte Federn trugen.
Der Eurocity kam pünktlich nach rund sieben Stunden in Bologna an (Zugfahren ist auch nicht mehr, was es mal war), Umsteigen in die Adria-Bummelbahn, im Dunkeln durch die Legenden Rimini und Riccione.
Die Hochzeit gestern war eine großartige Party, die ich Ihnen später im Detail erzähle.
Dass es eine gute Idee war, mit dem Zug zu reisen und nicht im Familienauto mit Nifften, wurde mir auf der halbstündigen Fahrt zum Hochzeitsfeierlokal in den Bergen bestätigt: Neffe 2, elfjährig, ist seit jüngstem Alter ein Autonarr, kennt sich geradezu grotesk gut mit Automarken, Modellen, Details aus. Und spielt beim Autofahren Autofahren, indem er durchgehend Formel-1-Geräusche summt. Bei einer gemeinsamen mehrstündigen Fahrt hätte es Tote gegeben. (Zu den Charaktereigenschaften von Neffe 2 gehört zudem seit jüngstem Alter, dass er es umwerfend komisch findet, sich Bitten um was auch immer zu widersetzen, egal wie sie formuliert sind.)
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Mit dem Zug nach Italien“
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15. Dezember 2014 um 5:48
Nach der Sichtung der beiden Alpini empfehle ich dringend von Umberto Eco “Wie man mit einem Lachs verreist” (nochmals) zu lesen. Nach Lektüre der Geschichte über die galaktischen Armeen sehen Sie die Herren mit ganz anderen Augen. Ich sage nur Verwechselung mit einem Lunchpaket….
15. Dezember 2014 um 10:06
Die gesamte Brennerbahn, also die Strecke durch die Alpen von Innsbruck über Bozen bis Verona, fanden Sie nicht malerisch? Oder meinten Sie nur die Passhöhe des Brenners?
15. Dezember 2014 um 11:21
Sehr schön: Ich wusste schon, bevor ich den Soundtrack anklickte, was kommt. Das Wörtchen “Poebene” löst bei mir einen pawlow’schen Reflex aus und ich muss an Guareschis Bücher denken.
Zum Thema Italienische Gebirgsjägerhüte: Mir egal, ob ich im Ernstfall von jemanden mit lustigem Hütchen, inkl. Feder oder mit Stahlhelm niedergestreckt werde. Beides ist, meines Erachtens, äußerst unangenehm und möglichst zu vermeiden.
15. Dezember 2014 um 13:05
Die Kinder sind nicht mit Smartphones und Kopfhörer versorgt worden? Da ist schade!