Häusliche Harmonie. Mit Gewittern.
Montag, 14. April 2008 um 9:34Wieder mal ein bisschen Ehe-Kitsch: Samstagabend hatten wir eine mittelgroße dinner party*, und mir wurde klar, wie viel Freude es mir bereitet, so etwas mit dem Mitbewohner vorzubereiten. Wir arbeiten so gut zusammen im Planen, Gedankenmachen, Einkaufen, Organisieren, Einteilen. Meiner Beobachtung nach hat sich das erst über die Jahre des Zusammenlebens entwickelt: Anfangs habe ich meine Einladungen vorbereitet, mit dem Mitbewohner als willigem Helfer; und der Mitbewohner hat für seine Gäste gesorgt, von mir nach seinen Anweisungen unterstützt. Heute haben wir in Vielem Routine, zum Beispiel in der Technik, mit der wir den Tisch vom Esszimmer (für bis zu sechs Leuten in Ordnung) ins Wohnzimmer (wohnlicher) tragen. Während ich in diesen Jahren vom Mitbewohner gelernt habe, ein paar Pingeligkeiten sein zu lassen (dann hat der eine oder andere Messerrücken halt Wasserflecken), denkt der Mitbewohner inzwischen von selbst an Dinge wie die richtigen Gläser fürs entsprechende Getränk. Und es fühlt sich so gut an, mich den ganzen Tag lang im Einladungs-Pas-de-Deux durch die Wohnung zu bewegen, als einzige Sorge das Oszillieren zwischen „Oh Gott, wer soll das alles essen?“ und „Das reicht nie! Wir werden Pizza bestellen müssen!“.
Es war ein wunderschöner Abend; ich werde hoffentlich nie aufhören, mich geehrt zu fühlen, wenn Menschen einer Einladung zu mir nach Hause nachkommen. Ein Gewitter gab es am nächsten Tag in Form einer Migräneattacke. Ich war mir beim Zu-Bett-Gehen noch so sicher gewesen, dass ich den Weingenuss gering genug gehalten hatte, wachte auch mit lediglich der üblichen Partybenommenheit auf. Doch im Lauf des Vormittag wuchs mein Schlafbedürfnis, und als ich mich zurück ins Bett legte, schlug der Migränehammer zu (bei mir: Kopfweh, große Übelkeit, Schwäche, Lichtempfindlichkeit) – fast zwölf Stunden nach dem letzten Glas Wein. Aha, ein neuer Ablauf. Um fünf war endlich alles vorbei, allerdings auch der Sonntag. Ich werde nächste Woche auf der fress:publica 2008 in Frankfurt mit dem Alkohol höllisch aufpassen müssen.
* dt. „Samstag hatten wir einige Leute zum Abendessen eingeladen“? Ach, der englische Ausdruck ist viel schöner.
die Kaltmamsell17 Kommentare zu „Häusliche Harmonie. Mit Gewittern.“
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14. April 2008 um 9:44
Das könnte auch aiene Histamin-Überempfindlichkeit sein.
Du wirst Apfelwein trinken müssen.
hehe.
14. April 2008 um 10:49
Ach, Sie Arme!
Aber an dem Histamin ist anscheinend was dran. Zur Zeit versuche ich, diesen Ratschlag zu befolgen: SideAffects
14. April 2008 um 11:05
Boah, croco, nach der Liste bleiben ja wenig übrig, nach dieser ausführlicheren noch viel weniger. Vier Wochen diese Diät durchhalten und dann eine Flasche Gin auf Ex – wenn das keine Migräne ergibt, wirkt es. Geben Sie mir das Ergebnis durch?
14. April 2008 um 17:04
Merkwürdigerweise fällt es mir am schwersten, Bananen und Tomaten wegzulassen.
Die letzte Migräne hatte ich vor 6 Wochen, und das ist für mich gigantisch.
Den Vorschlag mit dem Gin möchte ich aber trotzdem nicht ausführen, nicht böse sein ;-))
14. April 2008 um 17:44
Ach ja, immer die Frage, ob es zu viel oder zu wenig ist, was man an Essen auftischt. Ist bei mir immer genau das gleiche… Schön, dass es nicht nur mir so geht.
14. April 2008 um 18:12
„fress:publica” – selbst erfunden? Kolossal!
14. April 2008 um 19:22
Abgesehen von der schön zu lesenden Reportage von den Vorbereitungen zur Dinner Party, bei der ich wenigstens EIN ansprechendes Foto vom gedeckten Tisch/der verwüsteten Küche (ich schließe von mir auf andere)/den servierten Speisen/dem abzuräumenden Tisch nach der Verabschiedung des letzten Gastes erhofft hatte (Ich mag Ihre kleinen, scheinbar nebenher entstandenen Impressionen nämlich sehr gerne !), erlaube ich mir bezüglich der Migräne eine Frage zu stellen, bei welcher ich wiederum von mir auf andere schließe: Trinken Sie genug Wasser ? Gerade bei solchen Anlässen fällt einem meist gar nicht recht auf, dass einem warm ist, und bei mir kommt die Rechnung dann am nächsten Tag. Es geht hier ausschließlich um Wasser, denn Fruchtsäfte und ähnliches zeigen – zumindest bei mir – nicht die selbe Wirkung !
14. April 2008 um 20:14
Ach, walküre, seit ich mit 19 eine Nierenentzündung hatte, komme ich selten unter 2 1/2 Liter Wasser am Tag aus, mit Sport werden es 3 1/2. Nach Alkoholgenuss vor dem Schlafen ein extra halber Liter.
Klar selbst erfunden, Sebastian, obwohl es sich fast aufdrängt.
14. April 2008 um 21:27
Es tut mir so leid, dass Sie sich so mit dieser Migräne herumquälen mussten. Schlagen denn bei Ihnen keine Triptane an? Ich nehme die seit vielen Jahren und kenne keine verlorenen Tage mehr, allein der Gedanke ist ein Horror. Bei einem Anfall habe ich mich circa eine Stunde nach der Einnahme von einem wimmernden Häufchen Elend in eine normale Person zurückverwandelt, die alles tun kann, was sie will (inclusive z.B. Joggen). Alles ist weg, die Schmerzen, die Übelkeit, die Lichtempfindlichkeit.
Falls sie mal eines probiert haben und es hat nicht gewirkt, es lohnt sich, dann ein anderes zu testen, die wirken extrem spezifisch und jeder Mensch hat etwas andere Rezeptoren (Triptane sind Serotonin-Rezeptor-Agonisten), da kann eines null Wirkung haben und ein anderes hilft dann 100%ig.
Und nein, ich arbeite nicht für einen der Hersteller, sondern sage das, weil ich die unsäglichen Schmerzen kenne und das muss heutzutage einfach niemand mehr erleiden.
(Ausser es gibt eine spezifische Kontraindikation, dann täte es mir sehr leid, dass ihnen diese Medis verwehrt sind. )
15. April 2008 um 2:53
Bei mir hilft “SUMIGRAN PLUS ” gegen Migräne nach max. 15 Min.
Gute Besserung und liebe Grüsse
Teresa
15. April 2008 um 8:24
Zusammengefasst: Sie meinen, ich soll mal zum Arzt gehen?
15. April 2008 um 9:27
Ja, gute Idee.
Bei mir helfen Triptane, also Ascotop, aber nicht immer.
15. April 2008 um 10:48
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Gerne gelesen
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15. April 2008 um 21:37
Ja, bitte unbedingt zum Arzt gehen!
Vorzugsweise einem Spezialisten, die verschreiben die teuren Triptane bereitwilliger und kennen auch immer die neuesten Prophylaxe-Trends (im Moment wird z.B. Magnesium heiss gehandelt).
Hier gibt es Listen spezialisierter Ärzte und gute Infos: http://www.dmkg.de/
Beantworte auch gerne Fragen, meine email-Adresse haben Sie ja.
16. April 2008 um 0:52
Mit Ascotop habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht. Hilft, wie bei croco, auch nicht immer, aber schätzungsweise in 7 von 10 Fällen.
16. April 2008 um 0:53
(Und nur am Rande, ist nicht wirklich wichtig: Die Kommentare laufen noch auf Winterzeit?)
16. April 2008 um 8:19
Danke für den Hinweis, Mareike!