Brightonjournal Ostermontag, 6. April 2015 – Lauf und Markt

Dienstag, 7. April 2015 um 10:24

Ich hatte mir den Wecker gestellt: Laufen am Undercliff Walk, der nach meinen neuesten Informationen wieder ganz begehbar sein sollte. Und so war es auch. Außerdem schien die Sonne!

Ich genoss meinen Lauf mit Blick auf die von der Ebbe freigelegten Steine, sah Dohlen, Möwen, mögliche Wiesenpieper. Hinter dem großen Asda-Supermarkt war ich wieder von köstlichem Gebäckgeruch umhüllt (Croissants?), gehört für mich fest zu diesem Morgenlauf. Nachdem mich auf dem Hinweg die wärmende Sonne von vorn beschienen hatte (das Stirnband hatte ich schnell weggesteckt), fühlte sich das Wetter auf dem Rückweg völlig anders an: Ein eisiger Gegenwind ließ mich schnell das Stirnband aufsetzen.

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150406_08_Undercliff_Walk

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Dusche, Kaffee im Red Roaster.

150406_19_Red_Roaster

Spaziergang hoch zum Race Course, weil dort der Bank Holiday Market angekündigt war, der mich schon am Ostermontag 2011 sehr fasziniert hatte.

Auf dem Weg dorthin auf Höhe Queen’s Park ein merkwürdiges Bauwerk, das meine Recherche als Pepper Pot identifizierte. Sehr charmant: Kein Mensch weiß, wozu es ursprünglich erbaut wurde, nur dass das 1830 geschah.

150406_20_Pepperpot

Der Market war eine Schatzkiste. Den billigen Fleischjakob gab es wieder, ebenso Paradiese für Hochzeitsgeschenke.

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Im Gegensatz zu vor fünf Jahren aber war das Speisenangebot erheblich breiter: Die Streefood-Welle ist auch hierher gespült. Neben englischem Hotdog, Burger, Chips sowie den vertrauten Thai und Indian Food gab es unter anderem: Healthy Mexican, Paella, deutsche Bratwurst (hat man hier gerade sehr, wird mit Sauerkraut und gebratenen Zwiebeln in der Semmel serviert), polnische Pierogi und Krakauer, dänische Wurst, ein Stand mit verschiedenen Sorten Mac’n Cheese. Der Begleiter wagte sich an die Spezialität Poutine am Stand “Fresh from the Alps”: Pommes mit Bratensoße, darüber gebratene Zwiebeln und Raclettkäse, frisch geschmolzen, dazu gebraten Speck und eine sehr europäische Wurst (will heißen: im Gegensatz zu britischen sausages geräuchert und ganz aus Fleisch bestehend).

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Der Besteller war zufrieden, ich kostete von Wurst und Käse: durchaus schmackhaft. Was die kanadische Eigentümlichkeit Poutine mit den Alpen zu tun haben sollte, bekamen wir nicht heraus, aber was wissen wir schon vom Streetfood entlegener Bergtäler.

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Wir gesellten uns zu den feiertäglichen Mußetuern, erst im Queen’s Park (manche der hiesigen Möven kommen mir geradezu schafsgroß vor), dann in Kemp Town (in einem Pub höchst interessante Ciders kennengelernt: einen rustikal hefigen und kohlensäurearmen und einen sehr spritzig aromatischen Aspall, den ich mir merkte – umgehend zu meinem neuen Lieblingscider geworden), schließlich auf dem Pier.

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Gleich mal Notizen für einen späteren Techniktagebucheintrag gemacht: Computerspiele sind Teil der Amusementgeschichte geworden.

Das Rote auf Stirn und Nase, das wir anschließend im Spiegel sahen, war dann doch möglicherweise ein Sonnenbrand.

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Fürs Nachtmahl ums Eck zum Inder. Auf dem Weg zurück in die Unterkunft strich ich bereits meine nächstmorgentlichen Laufpläne: Muskeln und Knochen meiner Beine und Füße fühlten sich an wie nach einer fünfstündigen Wanderung.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Brightonjournal Ostermontag, 6. April 2015 – Lauf und Markt“

  1. Sebastian meint:

    “Streetfood entlegener Bergtäler” – köstlich. Und konsequent, weil wenn Poutine bei den Piers, dann geht alles. Good on you down over (kurz: dover)

  2. arboretum meint:

    Sauerkraut sei in England seit einiger Zeit populär, erzählten mir meine englischen Freunde vorgestern, als wir in Frankfurt in einer Ebbelwoikneipe hockten und sie sich zu meinem Erstaunen Schlachtplatte mit Sauerkraut zum Stöffche bestellten.

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