Journal Dienstag, 21. April 2015 – Trainertraining
Mittwoch, 22. April 2015 um 6:26Gestern hätte in der Hot Iron-Stunde ein Trainingsvideo gedreht werden können – für Vorturner und Vorturnerinnen, die lernen sollen, was man alles falsch machen kann und wozu die mantra-artigen Einweisungen und Technikanleitungen gut sind. Seit Anfang April ist die Dienstagmorgenstunde wieder eine für Anfängerinnen. Wird ohnehin in diesem Langhanteltraining extrem auf korrekte Technik geachtet (man kann sich sonst richtig weh tun), beginnt die Anfängerstunde immer mit einer fünfminütigen Einweisung: Wie wird der Turnplatz aufgebaut, wie nimmt man die Langhantel rückengerecht auf, wie werden die Grundübungen korrekt ausgeführt.
In der gestrigen Stunde waren einige zum ersten Mal da, um die sich der Vorturner besonders kümmerte. Eine davon allerdings kam in aller Gemütsruhe fünf Minuten zu spät – nach der Einführung. Und machte entsprechend praktisch alles falsch, wovor eben gewarnt worden war. Der Vorturner war am Verzweifeln, weil er schließlich mit dem festen 60-Minuten-Programm durchkommen musste (eigentlich hätte er ihr vermutlich die Teilnahme untersagen müssen, aber das ist menschlich und dienstleisterisch schwierig). Vielleicht hielt die Dame aber grundsätzlich Anleitungen für unnötig, denn auch während der Stunde beschäftigte sie sich lieber mit Umräumen und sich selbst im Spiegel als ihre Aufmerksamkeit auf den erklärenden Vorturner zu richten. Er musste sie mehrfach direkt anbellen, um sie vor ernsthafter Selbstgefährdung zu schützen.
Irgendetwas lässt mich ahnen, dass wir diese Mitturnerin nicht nochmal am Dienstagmorgen sehen werden.
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Wundervoll sonniger Tag mit milden Temperaturen, Feierabend im Schnitzelgarten.
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Was ein junger Vater erlebte, der in der Notapotheke um ein Medikament für sein schmerzensreich zahnenden Baby bat:
“Ausgependelt”.
via @dasnuf
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Journal Dienstag, 21. April 2015 – Trainertraining“
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22. April 2015 um 8:20
Da hat der junge Vater eine schöne Anekdote zum Kopfschütteln und Weitersagen, nur – wie ging sie weiter?
Ich wäre am nächsten Tag zum Chef der Frau gegangen und hätte mich erkundigt, ob er von diesem Verhalten seiner Angestellten weiß bzw. es billigt. Dann wäre m. E. ebenso wie im Falle der Leipziger Apotheke, die sich nicht entblödet, werbend ein ganzes Schaufenster für Impfgegner zur Verfügung zu stellen, eine standesrechtliche Entscheidung fällig.
Wir müssen schon mal Flagge zeigen gegen die um sich greifende Verblödung
22. April 2015 um 12:14
OMG *Augenroll*, diese Art von Teilnehmern hatte ich auch in Kursen. Kerle, die keine Ahnung von nichts haben, in einen Fortgeschrittenenkurs kommen, natürlich mehr Gewicht als die gut trainierten Damen nehmen (müssen). Damen, die zu spät kommen, auf nichts hören, man darf sie aber nicht rauswerfen, weil die Studioleitung dem Kunden alles durchgehen lässt. Wegen der Haftungsfrage kann man da nur durch’s Mikrofon vor Zeugen deutlich zu verstehen geben, dass das so eigentlich nicht geht, dass das deren Gesundheit ist und man nicht dafür gerade steht, wenn sie sich wegen Mißachtung aller Anweisungen verletzen.
Mittlerweile stehe ich dem Gruppen-Krafttraining skeptisch gegenüber. Für Anfänger zum Reinschnuppern ganz ok, aber den individuellen Voraussetzungen wird kaum Rechnung getragen (das ist in dem Kontext auch kaum möglich), entsprechend ist Fortschritt auch irgendwann nicht mehr gegeben, ganz zu Schweigen von technischen Korrekturen und Variationen. Das isolierte Biceps/Triceps-Training halte ich generell für überflüssig (es sei denn, man hat da wirklich etwas aufzuholen) etc. pp.
22. April 2015 um 14:01
Ach, Trulla, bei der Behandlung zahnender Kinder wäre ich da nicht so streng. Hat doch sogar Herr Buddenbohm herausgefunden, dass Globuli da wirken.
http://www.herzdamengeschichten.de/2010/08/04/hausapotheke/
Die Skepsis kann ich verstehen, midori. Ich habe das Glück, dass sich dieser konkrete Vorturner sehr individuell um diejenigen kümmert, bei denen er Ambition vermutet (bei den anderen versucht er es zwei, drei Mal, dann lässt er sie in Ruhe): Zu mehr Gewicht überredet, einen Extra-Kniff bei Übungen zeigt (“damit’s richtig zwiebelt!”), sich nach physischen Problemen erkundigt und Alternativen zeigt. Aber das kann mich sicher nicht voraussetzen.
22. April 2015 um 19:25
Sagen wirs mal so: Ich stehe der Homöopathie und anderen alternativen Heilmethoden eher agnostisch gegenüber.
Dass mir bei meiner Tochter solche Erfahrungen erspart geblieben sind, verdanke ich zu einem nicht geringen Teil meinem Hausarzt und seinen Kollegen, die dankenswerterweise mit soliden Hausapotheken ausgestattet waren bzw. sind. Unsere Rettung, wenns ganz schlimm war: “Mundisal”-Gel.
22. April 2015 um 20:58
Therapien ohne Evidenzgrundlage wie Religionen zu behandeln, Maria Hofbauer, halte ich für ausgesprochen gesund.