Journal Freitag, 22. Mai 2015 – Endlich: Wasser aufs Haus und aus der Leitung
Samstag, 23. Mai 2015 um 14:35Jetzt wissen auch meine Kolleginnen und Kollegen, dass ich nur noch bis Ende Juni ihre Kollegin bin.
Abends im Broeding gegessen, ich war schon lange nicht mehr dort gewesen. Lobenswerte Veränderung seit meinem letzten Besuch: Wasser geht aufs Haus, kommt aus der Leitung und wird in schönen Karaffen wahlweise gesprudelt oder ungesprudelt serviert. Gerade in gehobenen Lokalen bestellte ich bevorzugt Leitungswasser (in schlichten ist mir meist zu bewusst, dass die Wirtsleute auf das Geld für Flaschenwasser angewiesen sind), es gibt kein valides Argument dagegen. Dennoch erlebte ich das als Service gestern zum ersten Mal in Deutschland.
Zu essen gab es:
Als Gruß aus der Küche marinierte Kalbsbrust mit Zucchini (etwas Curry).
Dreierlei Räucherfisch: Aal, Saibling und Seeforelle, darunter Avocadopuree und Wildkräutersalat.
Dazu aus der Steiermark einen Werlitsch Ex Vero I, der aufregend war mit ein bisschen Holz und sehr schön passte.
Mairübensuppe mit Pfifferlingen – schmeckte hervorragend. Und nachdem wir mit den Mairüben aus unserem Ernteanteil bislang nie etwas wirklich Schmackiges geschaffen hatten, fragten wir nach der Zubereitung (die uns auch verraten wurde). Die Weinbegleitung war aus Niederösterreich ein Loimer Ruländer mit einiger Restsüße, die sich wunderbar mit den Rübchen verband.
Schottischer Lachs, Lauch und gegrillte Wassermelone, ein Sößchen aus Kirschtomaten und Salzzitronen. Die gegrillte Wassermelone war der Hammer, gerade in dieser Kombination – den (schönen, saftigen) Lachs hätte es eigentlich gar nicht gebraucht. Dazu hatten wir im Glas einen Polz Morillon Obegg.
Zweierlei vom Reh mit weißem und grünem Spargel, ein wenig Hagebuttencreme. Das Reh schmeckte sensationell rehig, der grüne Spargel stahl dem weißen die Show.
Weinbegleitung war ungewöhlicherweise ein italienischer Rotwein: Foradori Granato. Die Schwärmerei des Weineinschenkers von Elisabetta Foradori kam mir bekannt vor – kurzer Check bei @vinoroma ergab: Richtig, sie ist großer Fan dieser Winzerin und ihrer Weine.
Ein wunderbares Mispelsorbet mit Granatapfelkernen.
Als Dessert Griesflammerie, Erdbeeren und Rhabarber, die sich ganz hervorragend mit dem Wenzel (flash killed deeplinking) Furmint vom Neusiedlersee unterhielten, einen sehr wenig süßen Süßwein.
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“Onkel Amsel – Eine Liebesgeschichte”.
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Warum es zur schlichten Allgemeinbildung gehört, ein bisschen Ahnung von Internet zu haben:
“Verbraucherzentrale NRW verklagt das Internet”.
(Taugt als Arbeitsdefinition von Allgemeinbildung? Das Wissen, das einen in zumindest der eigenen Kultur vor solchen Peinlichkeiten bewahrt?)
die Kaltmamsell6 Kommentare zu „Journal Freitag, 22. Mai 2015 – Endlich: Wasser aufs Haus und aus der Leitung“
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23. Mai 2015 um 16:43
entschuldigung, aber: reh? im mai?? lag das noch unten im freezer rum?
sowas muss doch nicht sein?
auf die nachgekochte suppe samt rezept freue ich mich allerdings schon jetzt.
23. Mai 2015 um 17:22
Aber nicht doch, adelhaid: Das kam frisch aus einer Jagd unterhalb von Neuschwanstein, wir bekamen sogar den Namen des Jägers genannt. Herr Kaltmamsell bekam vor zwei Wochen Kitzbraten serviert, geschossen von einem verwandten Jäger. Sommerreh gilt sogar als zarter und besser als das herbstliche. Hier die Schonzeiten/Jagdzeiten in Bayern zum Nachlesen.
24. Mai 2015 um 22:32
aha. wieder was gelernt. unter anderem auch, dass wir zu diesen zeiten schonzeiten haben. daher käme ich, prägungsbedingt, nicht auf die idee, so zu kombinieren.
26. Mai 2015 um 11:55
Die Details zum Jobwechsel habe ich irgendwie verpasst, aber: Glückwunsch! Ich freue mich sehr!
PS. Mit kleinen Bedienungsschwierigkeiten hatten wir vor Kurzem auch einen Reh gehabt.
26. Mai 2015 um 13:20
Die Details kommen auch erst noch, Konsonantenboy, wenn ich den Vertrag unterschrieben habe.
27. Mai 2015 um 15:21
liebe kaltmamsell, da ich ebenfalls ende juni keine kollegin meiner derzeitigen kollegen bin, lese ich hier NOCH interessierter mit als ohnehin schon. ich drücke nach wie vor alle erdenklichen daumen und bin sehr gespannt, wohin es sie verschlägt. haben sie denn noch ein bissl resturlaub? bei mir ist es fast der gesamte juni. allerdings fürchte ich, dass ich muße erst noch lernen muss. aktuell fängt jeder satz an mit “wenn ich zuhause bin, dann…”