Das mit dem Wellness
Dienstag, 22. Juli 2008 um 15:41Ich grüble ja schon seit Jahren ernsthaft, ob es dieselben Leute sind, die sich darüber aufregen, dass sie ihr Aspirin nicht mehr von der Kasse gezahlt kriegen, die ohne mit der Wimper zu zucken viele hundert Euro für alternative Wellnesskliniken mit ayurvedischen Heubadmassagen ausgeben. Seit eben vermute ich: Nein.
die Kaltmamsell14 Kommentare zu „Das mit dem Wellness“
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22. Juli 2008 um 18:17
Die Massagen waren klasse, aber vom Rest musste ich mich zwei Wochen erholen. Übrigens hatte ich auch dieses rectal treatment verweigert, vorsichtshalber.
Nie wieder: merkwürdig essen kann ich auch anderswo.
22. Juli 2008 um 18:23
Ich vermute, dass Menschen, die “viele hundert Euro für alternative Wellnesskliniken mit ayurvedischen Heubadmassagen ausgeben” Privatpatienten sind und deshalb für jeden Pups von ihrem Arzt die Medikamente persönlich und in Großpackungen mit einem freundlichen Lächeln überreich bekommen. Moment. Ich vermute es nicht nur. Ich bin mir sogar sehr sicher.
22. Juli 2008 um 18:50
Sorry Frau Kaltmamsell, aber ich muss als Privatversicherter einen Kommentar zu Frau Zeitlos abgeben.
Hierzu ein Zitat aus ihrem eigenen Blog:
“In diesem Quartal schaffe ich es, die Krankenkasse richtig zu schröpfen: Insgesamt sieben Ärzte habe ich schon durch.”
So hat Sie mein Vorurteil gegenüber manchen (Kassen-)patienten auch bestätigt.
Quid pro Quo.
22. Juli 2008 um 19:00
@sts
Frau Zeitlos wird diese Odyssee von Arzt zu Arzt sicher auch zu ihrem Vergnügen unternommen haben ( Vorsicht, Ironie).
22. Juli 2008 um 19:48
Den armen Kerl werden sie noch völlig fertigmachen…
22. Juli 2008 um 21:05
Vorurteile sind schon was Feines. Was wäre beispielsweise der Wirtschaftszweig der Boulevardpresse ohne sie?
Ich kann als verlässliche Erkenntnis Folgendes preisgeben: Nicht jeder privat Versicherte hat monatlich mehrere hundert Euro übrig. Und nicht jeder Kassenpatient führt ein Kerbholz, auf dem er sich die Arztbesuche mit dem Hirschfänger einritzt.
22. Juli 2008 um 21:28
Was mich persönlich brennend interessieren würde ist, ob denn die mittels Extremspülung gesetzten Darmperforationen nebst daraus resultierender kotiger Peritonitis dann auch mit Tees, lauwarmem Wasser und so irgendwie Öl uffen Kopp therapiert werden.
Ich mein, ich frag’ ja nur mal.
So manches Divertikelchen hat ja gar zarte Wände, munkelt man.
23. Juli 2008 um 10:06
Jedenfalls hat so mancher Sessel dort braune Flecken ;-)
23. Juli 2008 um 12:44
Ich erinnere mich an die über Wochen bei MTV zelebrierte Promi-Hochzeit von Carmen Elektra und Dave Navarro, die vor ein paar Jahren gezeigt wurde. Der Kette rauchende Navarro war damals auf einem ausgeprägten Ayurveda-Tripp und meinte vor der Hochzeit sich ausgiebigst Darmspülen lassen zu müssen äh wollen …
Ich denke, ich bin da mehr für die standardisierte Eheschließung ohne solches Brimborium.
23. Juli 2008 um 19:58
Lieber Herr sts,
das war kein Vorurteil gegen Privatpatienten, das war ein Vorurteil gegen Wellness-ich-lass-mir-für-2000-Euro-den-Popo-spülen-Kunden. Letztere sind wohl auch Erstere, Erstere aber nicht zwangsläufig Letztere, wenn Sie wissen was ich meine.
Beste Grüße,
Frau Zeitlos, die sich in aller Form für diesen vollkommen humorlosen Kommentar bei allen anderen Lesern und besonders bei der Frau Kaltmamell entschuldig. Kommt nicht wieder vor.
(Ich habe übrigens rein gar keine Vorurteile gegenüber Privatpatienten. Ich habe nur Vorurteile gegenüber vielen Ärzten und vorallem gegenüber unserem Gesundheitssystem)
24. Juli 2008 um 13:40
danke für den link zu achnaja, schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht
27. Juli 2008 um 12:44
Leider ist es gar nicht so, dass nur Privatpatienten das Geld zum Heilpraktiker tragen. Rings um mich rum wird auf auf GKV-Nieveau gequacksalbert was das Zeug hält. Der Mensch ist auf der Brieftasche sehr leidensfähig, wenn er dafür auf der Couch bleiben kann, Chips essen, Bierchen trinken und fernsehen darf. Ja, diesen Verantwortungsübergang lassen wir uns ganz schön was kosten. Mit all dem Geld könnten wir uns eine erstklassige Medizin, mit genug Personal, kostenlosen Fortbildungen für mehr Qualität und zuzahlungsfreien Medikamenten und richtig viel Zeit für die Patienten leisten. Leider fehlt es bei einem solchen System an der sofortigen Gegenleistung, wie sie Quacksalber halt geben, Verbunden mit intensiver Zuwendung.
Zu schön um wahrzusein.
Erfreulich ist ein Trend, der mir in letzter Zeit aufgefallen ist; die Abkehr vom manchmal jahrelang gepäppelten Heilpraktiker. Weniger Kohle in der Tasche macht viele zum Fußgänger. Und das ist ja immer gut für die Durchblutung.
17. Dezember 2008 um 13:18
Das mit dem Wellness ist durchaus ein Phänomen, dass über die Jahre hinweg immer interessanter wird. Es kommen immer neue Angebote auf den Markt, die immer skurriler werden.
Aber man sollte keine Vorteile haben bezüglich der Menschen, die Wellnessangebote in Anspruch nehmen. Wer sich damit wohler fühlt, kann gerne soviel Geld ausgeben, wie er will.
17. Dezember 2008 um 13:46
Wohl gesprochen, Julia Siebel, gerade in dieser besinnlichen Zeit.
(Dass ich die Links zu kommerziellen Websites aus Ihrem Kommentar gelöscht habe, soll lediglich die Tiefe und Besinnlichkeit Ihrer Worte unterstreichen.)