Journal Sonntag 12. Juli 2015 – 12 von 12
Montag, 13. Juli 2015 um 7:48Am 12. jeden Monats findet in Blogs das Fotoprojekt “12von12″ statt:
12 Bilder vom 12. Tag
Diesmal dachte ich schon am Vortag daran, das erste Bild entstand direkt nach dem ausgeschlafenen Aufwachen um sieben. Mit im Bild: Arm von Herrn Kaltmamsell.
Ein sonniger, milder, angenehmer Morgen, ich begann ihn bloggenderweise auf dem Balkon. Besuch von Buchfinken und Amseln.
Um zehn machte ich mich fertig für einen Lauf an der Isar: Katzenwäsche, ärmelloses Oberteil, dünne Laufhose bis übers Knie, Haare mit Haarreif aus dem Gesicht gesteckt. Ich radelte an den Friedensengel und merkte, dass ich Temperatur und Trinkbedürfnis unterschätzt hatte. Auf dem kühlen Balkon hatte ich mangels Durst nicht mal mein zweites Glas Wasser austrinken wollen, jetzt lief ich eigentlich schon durstig los – sehr unangenehm. Beim Laufen überlegte ich noch, dass ich eigentlich von der Isar trinken könnte: Auch wenn sie nicht sauber genug für den Wasserhahn ist, dürfte man davon nicht krank werden, sonst gäbe es offizielle Warnungen. Mache ich das nächste Mal.
Nach 15 Kilometern Lauf schlich ich daheim entkräftet an den Wasserhahn und brauchte eine ganze Weile zur Erholung.
Zum Frühstück gab es Tomaten mit Basilikum aus Ernteanteil, dazu ein aufgetautes Croissant aus eigener Herstellung. (Plus ein viertes Glas Apfelschorle.)
Packen fürs Schwimmbad, ich radelte mit Herrn Kaltmamsell ins Naturbad Maria Einsiedel. Kurzer Halt unterwegs, um von der Wittelsbacherbrücke aus das Hochsommerszenario festzuhalten.
Das Schwimmbad war sehr voll (keine Überraschung), wir ließen uns im Halbschatten einer hohen Kiefer nieder. Riesenspaß auch bei regem Besuch: Der Isarkanal, der durch das Bad fließt.
Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen zur Brotzeit – und es stellte sich heraus, dass Herr Kaltmamsell das Kinder-Ballwurfspiel “Kirschen essen” nicht kannte. Wo uns doch gerade das eine heilige Angst vor Wassertrinken nach Kirschen eingejagt hatte!
Gegen fünf hatte ich genug (Herr Kaltmamsell war bereits früher heimgefahren), fotografierte noch meinen Liegeplatz am Rand des Spielareals, dann packte ich und fuhr heim.
Während der Teig für den Tortano zum Abendessen ging, spielte ich mit Duolingo Spanischlernen.
Beim Füllen des Tortano musste ich mich ein wenig aufregen: Da machen die Andechser schon Bio-Ziegenfrischkäse, ausgesucht, sorgfältig, yaddayadda – und dann verpacken sie die 125-Gramm-Portiönchen in Plastikdose mit Plastikdeckel, drunter Alufolie, UND drumrum auch noch eine Papierhülle.
Ziemlich salzig war er auch, der Frischkäse, so dass der Tortano insgesamt versalzen schmeckte – der ist mir schon deutlich besser gelungen.
Am sonntäglichen Tatort habe ich leider ein wenig die Lust verloren. Gestern hatte er aber auch zu große Konkurrenz, ich entschied mich für Lauren Bacall und Humphrey Bogart in Tote schlafen fest (der sich erstaunlich schlecht gehalten hat). Im Vordergrund der Stapel ungelesener Zeitungen der Woche.
Mein Experiment mit einer Schlaf-App erklärte ich gestern für abgeschlossen: Ich hatte keine interessanten Erkenntnisse aus ihr gewonnen, fühlte mich auch nicht angenehmer geweckt als mit schlichtem Wecker. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich im Durchschnitt 7,5 Stunden pro Nacht schlafe.
Angenehme Schlaftemperatur, im Bett noch ein bisschen altes SZ-Magazin gelesen.
§
Bonus Track, in dem weite Teile der heutigen Sexismusdiskussion abgedeckt werden. In schöner Musik!
“Why can’t a woman be more like a man?”
https://youtu.be/Doz5w2W-jAY
Wozu dieser Text passt, von 1901 – und ebenso aktuell.
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Journal Sonntag 12. Juli 2015 – 12 von 12“
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13. Juli 2015 um 8:14
Ich beschäftige mich gerade intensiver mit den Faszien, eine Art Bindegewebsnetz, das unsere Muskeln und Organe umgibt und den ganzen Körper durchzieht. Darauf, dass diese Faszien relevant in Bezug auf Schmerzgeschehen sind, kam man überhaupt erst vor ein paar Jahren. Man hat sie in der Wissenschaft lange Zeit ignoriert, weil sie nicht wie Muskeln, Knochen etc. in Einzelteile zerlegbar sind und außerdem bei sezierten Leichen schon verhärtet sind. Sehr interessant, wissenschaftsgeschichtlich gesehen. Was ich eigentlich sagen will: mir haben “Massagen” (das triffts nicht so richtig, es ist mehr eine sehr festes manuelles Ausstreichen und Lösen) der Faszien/ des tiefen Bindegewebes sehr geholfen bei meinen chronischen Bein-, Knie- und Fußschmerzen, die ich vor allem beim und nach dem Sport gespürt habe. Damit sind interessanterweise auch Muskelkrämpfe, die ich auch immer mal wieder hatte, vollkommen verschwunden. Ebenso wie arbeitshaltungsbedingte Rückenzipperlein. Wenn es Sie interessiert: Rolfing. Und der Faszienforscher Robert Schleip.
Für die Arbeit weiterhin alles Gute. Sie sehen super aus!
13. Juli 2015 um 8:18
Mein Kommentar gehört natürlich thematisch zum letzten Eintrag…
13. Juli 2015 um 9:20
Auf das mit den Faszien, Nina, hatte ich auch eine Zeit lang Hoffnungen gesetzt:
https://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2013/04/auszeitjournal-mittwoch-3-april-2013.htm
Doch die Evidenzbasis weist leider auf einen ähnlich hohen Hokuspokusgehalt wie bei Ostheopathie.
13. Juli 2015 um 9:37
Das mag sein. wenns Placebo war, bin ich sehr froh, dass dieses Placebo geholfen hat. Und nein, ich nehme sonst keine Zuckerkügelchen ein.
13. Juli 2015 um 22:10
Und was macht der Arm von Herrn Kaltmamsell in ihrem Bett? Doch keine getrennten Schlafzimmer?
14. Juli 2015 um 6:20
Wir haben unser Schlafzimmer nie getrennt, Sigourney, denn es hatte ja schon immer jeder ein eigenes. In das man den Partner einladen kann.
14. Juli 2015 um 20:10
Nennt man es nicht getrennte Schlafzimmer, wenn jeder sein Eigenes hat? Sollte nicht andeuten, es wäre jemals anders gewesen und jetzt wäre Krise, war nur eine Zustandsbeschreibung.
Ich gehöre zu den Menschen, die es unzumutbar finden, wenn nicht jeder/jede auch in einer Beziehung sein/ihr eigenes Zimmer hat (mit großem Bett!). Jedes Kind kriegt ein eigenes Zimmer, da sonst nicht artgerechte Haltung und die Eltern sollen sich eins teilen? Finde ich schlimm, da hat man es ja in einer WG besser.
14. Juli 2015 um 20:12
In einer WG oder bei Geschwistern spricht man doch auch nicht von getrennten Schlafzimmern, Sigourney, oder?
14. Juli 2015 um 20:51
Nein, ich (und Google) kenne die Bezeichnung nur für die Schlafzimmer von Paaren.
14. Juli 2015 um 20:53
Aber is scho recht. Ich ergötze mich auch immer den verblüfften Gesichtern, wenn ich sage, dass der Mann und ich eigene Namen haben, weil ich nicht darauf bestanden habe, dass er bei der Heirat meinen Namen annimmt.
15. Juli 2015 um 13:46
Ich führe gesetzesbedingt einen Doppelnamen und pflege zur Erklärung warum ich abweichend vom Familienname heiße: “Ich hatte schon einen Namen, da konnte ich den neuen nur dranhängen” (größeres Verständnisproblem im Kindererziehungsbereich)