Journal Sonntag, 4. Oktober 2015 – Karpfen im Altmühltal

Montag, 5. Oktober 2015 um 7:11

Am Sonntagmorgen früh aufgewacht, in milder Luft auf den Balkon getreten und einen ungewöhnlicher Geruch eingeatmet. Es mischten sich die Düfte einer warmen Nacht mit Erde- und Blättergerüchen des Herbsts, es war wohl genau die Stunde des Wetterumschwungs. Eine Begleiterscheinung war ein wunderschöner Regenbogen, so deutlich, wie ich ihn noch nie gesehen hatte.

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Vormittags nahm ich mit Herrn Kaltmamsell einen Zug nach Ingolstadt, meine Mutter feiert ihren Geburtstag vor. Am Ankunftsort regnete es bereits leicht. Im Auto und auf der vierspurig voll besetzten Autobahn (in beide Richtungen) fuhren wir ins Altmühltal: Im Landgasthof Wagner in Unteremmendorf war ein Tisch für uns reserviert.

Wir spazierten eine kleine Strecke hin, die Altmühl im Blick.

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In dieses Hirtenhäusl kann man sich sogar einmieten.

Der Gasthof wurde vor einiger Zeit von “de junga Leit” übernommen, die ihn erkennbar in der bisherigen Tradition weiterführen, aber noch expliziter mit saisonalen Gerichten und regionalen Lieferanten:

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Der Gastraum wurde seit meinem letzten Besuch vor neun Jahren sanft entrümpelt, alles spricht von Weiterentwicklung statt Umbruch (dennoch erzählte meine Mutter, “d’Anni hat g’sagt, sie geht jetzt nimmer hi, des is net wia friara”). Da ich ihn sonst nirgendwo bekomme und sehr gern esse, bestellte ich auch diesmal den Karpfen in Bierteig – köstlich.

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Selbst die Nichte (10) bestellte Karpfen, und zwar nicht nur wegen der knusprigen Panade, die sie bis aufs letze Krümelchen selbst vom Karpfenkopf nagte. Am Tisch wurden zudem Forelle und Ochsenbackerl gegessen, zur ausgesprochenen Zufriedenheit der Esser.

Eigentlich überhaupt kein Wunder, dass ich beim Hereinkommen den mittagessenden Herrn Padrone angetroffen hatte – der Gasthof ist Slow-Food-Unterstützer.

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Auf der Rückfahrt regnete es dann energischer.

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Im Elternhaus noch selbst gebackene Auszog’ne und ein Glas Sekt.

Der Münchner Bahnhof empfing uns mit einem letzten bizarren Aufbäumen des Oktoberfestrummels.

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die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 4. Oktober 2015 – Karpfen im Altmühltal“

  1. padrone meint:

    Ich war gerade am überlegen, ob ich mir noch einen Nachtisch gönne – dann bist Du zur Tür hereingekommen. Eine sehr schöne Überraschung!

    Der Wagner ist wirklich gut unterwegs. Wir (Slow Food Ingolstadt) haben ihn für unsere Genussführer-Empfehlungen (http://www.extraprimagood.de/2011/05/21/genussfuhrer/) unter besonderer Beobachtung. Sieht vielversprechend aus.

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