Journal Sonntag, 17. April 2016 – Spotlight

Montag, 18. April 2016 um 6:10

Ein konsequent verregneter Sonntag. Ich hatte mich eigentlich auf einen Isarlauf gefreut, doch nachdem ich morgens mit meinem Vater telefoniert hatte (immer noch auf Reha, ihm ist fad), regnete es weiter – das nahm mir die Lust aufs Laufen.

Ich guckte ins Kinoprogramm und entschied mich für eine Mittagsvorstellung Spotlight. Spannender Film, hervorragendes Drehbuch, wunderbare Schauspieler, einige Topoi des Genres nicht bedient – aber den Oscar für den Film verstehe ich nicht so recht. Sehr gut gefiel mir, dass die Mechanismen des Verschweigens transparent wurden, die bewussten wie die unbewussten. Und der kleine Einblick in die Denke seriöser Zeitungsarbeit (wo ist die Geschichte? wann ist warum der richtige Zeitpunkt, sie zu veröffentlichen?).

Daheim gebügelt – ohne Podcast nebenher, ich wollte den Film verarbeiten.

Die Wochenendezeitung gelesen. Zum ersten Mal über eine Todesanzeige in der SZ von dem Tod eines Menschen erfahren, mit dem ich mal viel zu tun hatte: Einer meiner früheren Agenturchefs ist gestorben, nicht viel älter als ich. Das tat mir sehr leid, ich verbinde viele heitere Erinnerungen mit ihm, von einer langen Autofahrt zur CeBIT, auf der er mir die kulinarischen Eigenheiten des jeweils passierten Landstrichs erzählte, bis zum Erlebnis perfekter Marillen- und Zwetschgenknödel bei ihm daheim (sein Geheimnis: große Mengen flüssiger Butter dazu). An Gespräche über PR, die uns eigentlich beruflich verband, erinnere ich mich nicht.

Zum Nachtmahl bereitete Herr Kaltmamsell spanischen Cocido, schließlich galt es den Sud aus den Resten des weihnachtsgeschenklichen Schinkens aufzubrauchen.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 17. April 2016 – Spotlight

  1. Julia meint:

    …und ich erfahre jetzt durch Ihren Blog davon, dass (auch mein) ehem. Chef gestorben ist. Mit den Erinnerungen ist es ähnlich bei mir. Ein traurige Nachricht.

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