Journal Samstag, 9. Juli 2016 – Kochen, Backen, Essen
Sonntag, 10. Juli 2016 um 8:14Ich wachte wacklig auf – wie schon ein paar Mal vergangene Woche war mir schwindlig, ich fühlte mich schwach, wurde manchmal von Übelkeitswellen erfasst. In der Arbeit bedeutet das Zusammennehmen und Anstrengung, am ersten ganz freien Wochenende seit Langem konnte ich mich gehen lassen. Also blies ich meine Schwimmpläne ab.
In aller Gemütlichkeit mahlte ich die am Vorabend geschälten Mandeln und buk neben Frühstückskaffee und Internetlesen eine Aprikosentarte.
(Ungefiltert: Die Früchte waren wirklich so knallfarben.)
Bis ich sie aus dem Ofen holte, war ich gereinigt und angezogen.
Einkaufsrunde mit Herrn Kaltmamsell. Wir spazierten zum Eataly. Da ich den Laden noch nie so leer gesehen hatte (gegen 12 Uhr nur ein paar versprengte Touristen), sah ich mich diesmal wirklich gründlich um. Im Einkaufskorb landeten allerdings wieder Guanciale, Schinkenabschnitte, Käse – die Speisen fürs Wochenende waren bereits geplant. Auf dem Rückweg Besorgungen im Biosuper- und im Drogeriemarkt.
Da der jüngste Ernteanteil eine junge gelbe und eine junge grüne Zucchini enthalten hatte, probierte ich zum Mittagessen den erst jüngst auf Twitter gelobten Zucchinisalat von 2010 aus, hier Ankes Rezept. Schmeckte wirklich sehr gut.
Auf Twitter enspann sich eine Diskussion über das Hobeln der Zucchini: In meinem Fall hatte Herr Kaltmamsell das mit einem Gurkenhobel übernommen – ich hatte mir beim letzten Mal ordentlich in einen Nagel gesäbelt. Mein Kartoffelschälmesser ist nämlich von diesem Typus (Prägung aus dem Elternhaus, anders kann ich’s nicht) und nicht von diesem – damit geht kein Dünnhobeln.
Als zweiten Gang gab’s gerade abgekühlte Aprikosentarte.
Ja, mit frisch selbst geschälten und gemahlenen Mandeln schmeckt sie besser.
Nach ausführlicher Siesta (das sonnige Wetter draußen rief Erinnerungen an Spanienurlaube meiner Kindheit hervor und die damaligen Siestas) kochte und buk ich die Bagels, die ich am Vorabend angesetzt und geformt hatte. Ich hatte mich ein wenig gesorgt, weil sie kaum aufgegangen waren, doch das Ergebnis war tatsächlich perfekt: kleinporige, aromatische und gummige Bagels.
Zeitunglesen auf dem Balkon, dann ging ich bei schmissiger Musik den Bügelberg an: Ich hatte morgens gewaschen, einige schwierig zu glättende Leinenstücke hatten genau den idealen Trockengrad.
Abendessen bereitete Herr Kaltmamsell zu: Er verarbeitete Blumenkohl aus Ernteanteil und Kartoffeln zu einem elaborierten Curry, Aloo Gobi.
Dieser Aromenreichtum war der perfekte Weg, mir Blumenkohl unterzujubeln. Wobei ich gar kein so großes Problem mit zubereitetem Blumenkohl auf dem Teller habe wie mit der Zubereitungsphase, genauer: mit dem Geruch von kochendem Blumenkohl. Doch selbst dieser wird bei Aloo Gobi vom Duft der Gewürze überdeckt. Dazu tranken wir Gin&Tonic.
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Journal Samstag, 9. Juli 2016 – Kochen, Backen, Essen“
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10. Juli 2016 um 9:11
Ich koch den Blumenkohl seit Jahren nicht mehr. In Röschen zerteilen, auf einem Backblech ausbreiten, salzen und für 15 Minuten in den 200 Grad heißen Ofen schieben, dann weiterverarbeiten. Hat mehr Aroma als blanchierter Blumenkohl und riecht auch besser.
11. Juli 2016 um 9:59
So eine schöne Tarteform aus Porzellan steht bei mir auch rum – völlig ungenutzt, weil ich immer fürchte, der Kuchen löst sich nicht daraus. Wie ist das denn? Ihre Aprikosen sehen übrigens sensationell aus – wenn die auch so geschmeckt haben, war der Kuchen toll!
Und das mit dem gerösteten Blumenkohl kann ich nur bestätigen.
11. Juli 2016 um 10:37
Im Ganzen löst sich der Kuchen nicht daraus, lihabiboun, aber ich serviere ihn einfach immer in der schönen Form. Und die einzelnen Stücke lösen sich, wenn ich die Form gründlich gebuttert und gemehlt habe. Die Aprikosen waren eine positive Überraschung, sie schmeckten köstlich.
22. September 2016 um 14:45
Der Kuchen sieht genial aus! Vor allem sind die Farben nach dem Backen immer noch bewundernswert..