Journal Sonntag, 11. September 2016 – Große Eichkätzchenshow

Montag, 12. September 2016 um 6:46

Nicht so lange geschlafen, wie wegen des späten Zu-Bett-Gehens erhofft, aber mit klarem Kopf aufgewacht.

Bloggen an Kaffee auf dem Balkon, großer Genuss.

Ein besonders albernes Eichhörnchen beobachtet, das minutenlang im Laub raschelte, das die Kastanien wegen des Mottenbefalls vorzeitig abgeworfen hatten. Ich stufte das erst als irgendwas Zielgerichtetes ein, doch sah dann, dass es einfach mit dem Laub spielte und Spaß an dem Geraschel hatte. Vorher hatte es wie ein Lämmlein auf der Wiese umhergesprungen, wild hin und her und vor und zurück.

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Ich radelte an die Isar, Wittelsbacherbrücke, zu einem weiteren Sommerlauf. Es war warm, aber nicht heiß, ich mied Schatten und genoss den Sonnenschein (bildete mir ein, die körpereigene Produktion von Vitamin D geradezu zu spüren).

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Meinen Durst stillte ich hier an der Marienklausenbrücke.

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Nach dem Duschen frühstückte ich einen Rest Oktopussalat und holte mir bei der Eisdiele ums Eck einen Amarenabecher (Erinnerungsflash, wie ich zu Studentinnenzeiten im ersten verliebten Sommer mit Herrn Kaltmamsell zum Frühstücken in die Eisdiele ging – verwegen!).

Zeitunglesen auf dem Balkon, allerdings ziemlich unkonzentriert, weil mich die kontinuierliche Eichkätzchen-Show ablenkte. Ich wüsste ja gerne ihre Laute einzuordnen: Das Tschecken und Glucksen, dass sich immer ein wenig echauffiert anhört, scheint nicht der Kommunikation untereinander zu dienen – ich höre es vor allem, wenn sonst keine anderen Artgenossen in der Nähe sind.

§

15 Jahre nach der Zerstörung des World Trade Centers durch Terroristen. Tom Junod schreibt für den Esquire über den eigenartigen Umgang mit bestimmten Fotos des Anschlags.
“The Falling Man”.

Sehr ausführlich und sehr nachdenklich. Allerdings schrieben gestern Nacht in meiner Twittertimeline einige kritische Stimmen über den Artikel.

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§

Wirklich ärgerlich: Es gibt keine gesetzliche Krankenkasse, bei der man nicht automatisch für Paramedizin mitzahlt.
“Krankenkassen kassieren Millionen für Schischi”.

Selbst wenn ich als gesetzlich Versicherter an nichts anderem interessiert bin als Schulmedizin – also all jenen Heilmethoden, Behandlungen und Medikamenten, deren Wirksamkeit “ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind” und die Kassen laut Sozialgesetzbuch in jedem Fall vom Pflichtbeitrag bezahlen müssen – ich habe keine Abwahlmöglichkeit.
Stattdessen muss ich, wie rund 50 Millionen Mitglieder bundesweit, bei jeder Kasse obligatorisch mit meinem Zusatzbeitrag Leistungen für andere Versicherte bezahlen, deren medizinische Wirksamkeit nicht erwiesen ist.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Sonntag, 11. September 2016 – Große Eichkätzchenshow“

  1. Madame Graphisme meint:

    Ich kenne München nicht, war nur in der zwölften Klasse im Rahmen eines Ausflugs ein paar Tage dort … aber ich bin immer wieder begeistert, wie unverstädtert es aussehen kann! Sehr schöne Bilder. Immer wieder.

    Und ja – Krankenkassen zahlen mir keinen Cent zu meiner absolut notwendigen Brille, Zahnersatz gibt es in sinnvoller Form nur noch mit Zusatzversicherung, finanzieren aber Hokuspokus. Ärgerlich.

  2. Petra meint:

    Hinsichtlich der Leistungen der Krankenkassen ist zu bedenken, dass einer Vielzahl von Menschen offensichtlich durch den Einsatz von Hokuspokus geholfen wird, und sei es durch die Anregung der Selbstheilungskräfte. Nichts anderes tut die Schulmedizin, sehr oft jedoch unter Verwendung von Nebenwirkungen erzeugender Chemie…Die Verwender dieser Mittel würden sicher z.B. die teure Migränetablette als überflüssige Ausgabe einordnen. Es hängt halt vom Erfahrungshorizont ab.
    Zweifellos werden jedoch auch überflüssige Dinge finanziert, Gesundheitsurlaube etc.

    Übrigens lese ich hier schon lange sehr gerne. München und Umgebung lernte ich dadurch besser kennen. Habe schon Tipps an meinen Sohn weitergegeben, der seit einer Weile in München lebt.
    Sonnige Grüße!

  3. Nina meint:

    Leider müsste ich jetzt ein 30 Tage-Abo der elektronischen Ausgabe der Welt abschließen, um den verlinkten Artikel lesen zu können. Ist zwar kostenlos, Danke, aber nein Danke… Schöne Münchenbilder, sie machen mir überraschendes Heimweh…

  4. die Kaltmamsell meint:

    Oh, das tut mir leid, Nina: Gestern gab es den Artikel noch ohne Abo.

  5. Sigourney meint:

    Ja, die Hokuspokus Finanziererei auf der einen Seite und das Nicht-Bezahlen von anständigem Zahnersatz für Mangelmutanten wie mich (genetisch bedingt fehlende Zähne) nervt mich auch gewaltig.
    Und richtig sauer werde ich, wenn man dann liest, dass sie (TK) nicht mal anständige Physio für einen Teenager bezahlen, der sich nach Halswirbelbruch tapfer ins Leben zurückkämpft (letzten Samstag ein Bericht im Hamburger Abendblatt).
    Eine anständige Krankenkasse wäre eine echte Marktlücke.

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